23/08/2025
Werte Patientinnen und Patienten!
Bevor wir für Sie da sind noch ein Beitrag in eigener Sache: wir sehen uns als Ärztinnen dzt einer medialen Hetz-Kampagne ausgesetzt. Unsere Standesvertretung glänzt durch komatöses Nichtstun oder mantramässige Parolen.
Man liest nur die Kriegs Erklärungen gegen uns... Und der Streik in Kärnten so sehr ich ihn verstehe und unterstütze ist etwas, dass viele Menschen verstehen oder viele leider auch nicht. Es geht um zu viel Arbeit, zu wenige Ärzte...
Es geht um die falschen Aussagen, dass unsere Honorare so stark gestiegen sind, das es aber die Mehrarbeit und und gestiegene Patientenanzahl war und damit die Arbeit die gestiegen ist, wird (absichtlich?) falsch interpretiert. Es geht um eine faire Honorierung für alle. Wenn ich statt 100 130 Patienten behandle verdiene ich auch um 30 Patienten mehr Geld. Es wird versucht eine Neiddebatte aufzubauen, sichtlich auch mit Erfolg.
Was bekommt ein Installateur verdienterweise für die Anfahrt und für seine Arbeit am Klienten? Was bekommen wir für eine Visite inkl Anfahrt ( im Schnitt ca 40-43€) egal, ob diese 10 min oder eine Stunde dauert. Wer hat welche Verantwortung?
Es bleibt alles immer unwidersprochen.. alles nur auf diesen einheitlichen Katalog abzuwälzen bringt nicht wirklich viel, weil er nicht die Ursache für die Misere ist.
Es geht darum, wie wir uns fühlen, wenn wir laufend als die Bösen hingestellt werden. Es geht darum, dass wir nicht 20 Stunden pro Woche arbeiten, sondern ein Vielfaches, weil wir sonst den Patientenaufwand nicht schaffen. Es geht darum, dass es im Krankenhaus zu wenige ÄrztInnen gibt und dementsprechend vieles auf uns abgewälzt wird. Sachen, die wir früher nicht machen mussten, weil sie im Krankenhaus stattgefunden haben, müssen wir plötzlich tun, müssen anderen zuweisen, weil es sonst keiner tut.
Es hat auch mit der Finanzierung zu tun. Alles, was im Krankenhaus passiert wird vom Bundesland bezahlt, alles extramural Ögk und Co. Ein Ping Pong Spiel, bei dem die PatientInnen drauf zahlen.
Und es geht durchaus darum, dass wir genauso Väter und Mütter sind und ein Privatleben haben und Kinder die uns brauchen.
Ich bin Arzt mit Leib und Seele, möchte aber wie jeder andere arbeitende Mensch Feierabend, Wochenende und keine 50 Stunden pro Woche arbeiten.
Gehen sie um 19:35 Uhr in einen Supermarkt, dann ist dieser auch geschlossen. Nachdem wir selten pünktlich aufhören, sind wir meistens auch noch nach Ende der Ordinationszeiten für Notfälle da. Auch das wird ignoriert und nicht berücksichtigt weil es ja "normal" ist.
So, wie es derzeit politisch und von anderen Seiten dargestellt wird, nämlich dass wir überbezahlt und geldgierig sind... Mag vielleicht durch Funktionäre mit einer Rolex am Handgelenk zur Schau gestellt werden. Meine KollegInnen und ich wollen einfach nur faire Arbeitszeiten und eine faire Bezahlung und eine Vertretung, in Wien, die den Mund auf macht und den Menschen sagt, was wir kleinen Ärzte wollen: ohne Mantra, ohne Arroganz. Und vielleicht finden wir ja noch die von der Politik versprochene Patienten Milliarde. Die wurde übrigens auch nicht an uns ausbezahlt-nur falls jemand denkt, dass sie deshalb verschwunden ist...