24/05/2024
Verträgliche Alternativen sind beispielsweise Teigwaren aus Buchweizen, Erbsen, Hirse, Kichererbsen, Linsen, Lupinen, Mais, Reis und Soja
Bevor du mit einer weizenfreien Ernährung beginnst, achte darauf, dass du eine gesicherte Diagnose hast. Ein positiver Blut- oder Hauttest ist muss noch kein Grund für eine dauerhafte weizenfreie Ernährung.
Insbesondere bei Gräserpollenallergiker*innen können die Tests falsch positive Ergebnisse, welche klinisch nicht relevant sind. Das bedeutet, dass beim Genuss von Brot, Gebäck, Kuchen usw. trotz positiver Tests keine Beschwerden auftreten. Hier spricht man von einer stummen Sensibilisierung. In dem Fall darfst du Weizen und daraus hergestellte Produkte weiter genießen.
Wurde eine Weizenallergie diagnostiziert, unterstützen dich spezialisierte Diaetolog*innen dabei, deine Ernährung entsprechend anzupassen.
Eine Liste zertifizierter Diaetolog*innen im Bereich Allergologie findest du unter dem folgenden Link:https://www.diaetologen.at/fileadmin/user_upload/images/Arbeitskreise/Qualitaetszirkel_Allergologie/Mitglieder_QZ_Allergologie_Datenblatt_2024.pdf
Zusätzliche Infos:
Bei einer Weizenallergie werden mehrere Formen unterschieden, welche zunächst genauer diagnostiziert werden müssen, um eine entsprechende Ernährungstherapie empfehlen zu können.
👉 Eine IgE-vermittelte Weizenallergie führt vorwiegend zu Sofortreaktionen und tritt eher im Kindesalter auf. Es kann auch eine Spätreaktion mit Verschlechterung des Hautbildes auftreten (dies ist T-Zell vermittelt).
👉 Als Sonderform der IgE-vermittelten Weizenallergie gilt die WDEIA (wheat dependent excercise induced anaphylaxis). Hier treten Beschwerden bei Weizenverzehr NUR in Kombination mit Kofaktoren wie körperlicher Anstrengung, Einnahme von Acetylsalicylsäure, Alkohol, Stress, Infektionen auf, die jedoch unbehandelt, rasch bis zu lebensgefährlichen anaphylaktischen Reaktionen führen können. Auslöser ist das omega-5-Gliadin (Tri a 19).
👉 Bäckerasthma und allergische Rhinitis gehören zu den häufigsten Berufskrankheiten, wobei hier der Kontakt und inhalativer Mehlstaub zu Beschwerden führen.
👉 Bei nicht IgE-vermittelter Weizenallergie ist der Pathomechanismus noch nicht so gut charakterisiert. Dabei kommt es zu chronischen Entzündungen des Gastrointestinaltraktes, welche eine eosinophile Ösophagitis, eosinophile Gastroenteritis auslösen können.
Wie kann Ernährungsberatung/therapie in den einzelnen Fällen helfen?
Aufgrund sehr unterschiedlicher Gegebenheiten steht zunächst die Diagnostik mit Anamnese statt Pauschalverbot von Weizen im Vordergrund!
Literatur:
• Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten; Körner, Schareina, 2. Auflage, Thieme Verlag 2021
• Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis, Sonderheft Nahrungsmittelallergie, Gesellschaft Pädiatrische Allergologie 2019 online verfügbar unter: Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin: Sonderhefte (gpau.de)
• Pädiatrische Allergologie 01/2018, Gesellschaft Pädiatrische Allergologie online verfügbar: Paed_Allergologie_2018_1_oA.pdf (gpau.de)
• Ernährungstherapie bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Reese, Schäfer, dustri Verlag 2018