11/09/2025
Zukunftsempfehlungen der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO) im Rahmen des Österreichischen Onkologie Forums (ÖOF)
Rund 419.000 Menschen leben derzeit in Österreich mit Krebs – Tendenz steigend. Zwischen 2017 und 2024 stieg die Zahl der Krebspatient:innen mit Bestrahlung oder medikamentöser Therapie um jeweils 33 %, die Spitalskontakte mit medikamentösen Therapien sogar um 46 %. „Das stellt das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen“, sagt Dr. Florian Trauner, MSc, Public Health Experte mit Schwerpunkt Gesundheitsökonomie und -systemanalyse bei Gesundheit Österreich GmbH (GÖG).
Kluge Lösungen sind gefragt. „„In Zukunft werden wir bei steigenden Fallzahlen kluge Lösungen brauchen, um auf den Anstieg der Patient:innenzahlen zu reagieren. Ansonsten riskieren wir, die Verbesserungen im Überleben, die wir mühsam erkämpft haben, wieder durch Defizite auf der Versorgungsebene zu verlieren, so Priv.-Doz.in Dr.in Kathrin Strasser-Weippl, MBA, Medizinische Leiterin der OeGHO und Oberärztin am Zentrum für Onkologie und Hämatologie an der Klinik Ottakring.
Die OeGHO empfiehlt die Einführung der „onkologischen Dringlichkeit“ für schnellere Diagnose- und Therapieprozesse. OeGHO-Präsident Univ.-Prof. Dr. Ewald Wöll: „Wir empfehlen daher, das Instrument der ‚onkologischen Dringlichkeit‘ im österreichischen Gesundheitssystem, einzuführen. Das würde uns Onkolog:innen die Möglichkeit geben, die Patient:innen – abhängig von der medizinischen Einschätzung – zu priorisieren und im Abklärungsprozess rasch durchs System zu lotsen.“
So können die erzielten Fortschritte im Überleben gesichert und Patient:innen zeitnah, effizient und gerecht behandelt werden.
© OeGHO/APA-Fotoservice/Rudolph
Fotograf/in: Roland Rudolph