19/06/2025
Zugegebenermassen, teile ich hier selten bis nie etwas über mein Gefühlsleben.
Heute gibt es etwas, das mir auf der Seele brennt und ich finde es hat seine Berechtigung auch hier im Profil Platz zu finden.
Gestern Abend auf der Suche nach etwas Anderem, hat mich hier in den sozialen Medien die aktuelle weltpolitische Lage eingefangen.
Leid, Kriege, Gewalt und Zerstörung überall.
In meinen Augen könnte die Welt an keinem schlimmeren Punkt angekommen sein und die Entwicklung schockiert mich jeden Tag zutiefst.
Am liebsten, würde ich alle Menschen, die Angst haben trösten, die Schmerzen haben heilen und die die schwer krank oder verletzt sind, gesund zaubern.
Oft fühle ich mich in meiner tagtäglichen Arbeit in der Praxis so „sinnlos“. Zwar helfe Menschen, allerdings dreht es sich so oft um Zivilisationskrankheiten, die aus dem Wohlstand heraus entstanden sind.
Und dann gibt es Momente, da koche ich innerlich. Nicht in der Praxis. Überall. Im Supermarkt, im Restaurant oder Café.
Vielleicht wunderst du dich jetzt was ich meine. Ich meine die Undankbarkeit.
Und ich begegne ihr leider so ziemlich überall. Die Suppe ist zu kalt, der Kaffee hat zu wenig Schaum und warum gibts genau heute um 19:35 Uhr keinen frischen Nüsslisalat mehr?
Ich will mich selbst nicht ausschliessen. Auch ich ertappe mich hin und wieder beim jammern. Trotzdem bin ich ein sehr dankbarer Mensch.
Manchmal hab ich Tränen in den Augen, wenn ich vor meinem vollen Kühlschrank mit frischem Marktgemüse stehe. Wo andere Menschen verhungern.
Schaue fast beschämt an einem neuen Kleid an mir runter und denke: „Andere Menschen bedecken sich mit Lumpen gegen die Sonne.“
Trinke einen grossen Schluck von bestem Brunnenwasser und bin einfach unendlich dankbar, dass ich jederzeit und an jedem Ort meinen Durst mit sauberem Wasser in bester Qualität stillen darf.
Vielleicht sind es nur Ausschnitte, die ich im Café, Supermarkt oder Restaurant mitbekomme.
Aber manchmal würde ich mir einfach wünschen die Dankbarkeit in der Gesellschaft etwas mehr zu spüren und vielleicht auch mal vom Nebentisch zu hören „Gott sei Dank, dass es uns so gut geht“.
🙏💜