18/11/2023
Impfungen bei Kaninchen sind wichtig – sogar überlebenswichtig.
Denn RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease, RHD1+2) ist immer noch ein grosses Thema in der Schweiz.
Hier nochmals alle Infos zu dieser heimtückischen Erkrankung für Euch!
Wodurch wird RHD ausgelöst?
RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease, Chinaseuche) wird durch ein Calicivirus ausgelöst.
Jahrelang waren Kaninchen v.a. vom „klassischem RHD-Virus“ betroffen. 2010 hat man allerdings einen neuen RHD-Erreger entdeckt, welcher zuerst in Frankreich nachgewiesen wurde (RHD2). Auch die Schweiz ist von RHD2 betroffen und die nachgewiesenen Fälle werden leider mehr!
Wie können sich Kaninchen anstecken?
Übertragen wird RHD entweder durch direkten Kontakt (also durch Kontakt zu einem erkrankten Kaninchen) bzw. auch durch indirekten Kontakt (über kontaminiertes Futter, kontaminierte Kleidung, durch Stechmücken und andere Insekten, usw.). Nach eine Inkubationszeit von ca. 3 Tagen kommt es zum Ausbruch der Erkrankung.
Welche Symptome zeigen erkrankte Kaninchen?
Betroffene Kaninchen erscheinen oft fit und munter und versterben plötzlich ohne vorherige Krankheitsanzeichen. Es kann zum Massensterben in grossen Beständen kommen.
Folgende Symptome können auch auftreten: Apathie, Hyperthermie (Fieber), Hypothermie (Untertemperatur), Anorexie (Fressunlust bzw. Einstellen der Futteraufnahme), Dypsnoe (Atemnot), Durchfall und neurologische Symptome wie z.B. Krämpfe.
Blutungen aus Körperöffnungen wie früher bei RHD1 beschrieben treten bei RHD2 nicht auf.
Wie kann RHD eindeutig diagnostiziert werden?
Bei Verdachtsfällen sollten verstorbene Kaninchen unbedingt in der Pathologie untersucht werden.
Mittels PCR-Test kann dann eine Infektion nachgewiesen werden. Achtung: handelt es sich um geimpfte Tiere, bleibt der PCR –Test bis zu 4 Wochen nach der Impfung positiv.
Welcher Impstoff steht in der Schweiz zur Verfügung und wie sollte geimpft werden?
In der Schweiz steht Filavac® zur Verfügung. Filavac® wird einmal geimpft, die Auffrischimpfungen finden dann aufgrund der aktuellen Seuchenlage in einem halbjährlichen Abstand statt. Filavac® ist sehr gut verträglich. Auch chronisch kranke Kaninchen können mit diesem Impfstoff geimpft werden. Vor der Impfung empfiehlt sich auf jeden Fall eine Allgemeinuntersuchung und evtl. eine Kotparasitologie.
Was kann man sonst noch tun, um die eigenen Kaninchen vor RHD zu schützen?
Kontakt mit anderen Kaninchen verhindern (z.b. bei der Urlaubsbetreuung, etc.)
Neue Tiere nie ohne Quarantäne in einen Bestand geben.
Kontakt zu Wildkaninchen/Wildhasen verhindern.
Insektenschutz am Gehege/Auslauf anbringen, um eine indirekte Übertragung durch Insekten zu vermeiden.
Achtung bei der Fütterung: auch über abgepacktes Futter/Heu könnte RHD übertragen werden - deshalb ist die Impfung wirklich der beste Schutz.
Auf dem Foto ein paar kleine Patienten vom letzten RHD-Impftag an der Ennetseeklinik für Kleintiere!❤🐰
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Alles Liebe für Eure Fellnasen wünscht Euch Morena von ExoticVet🐰🐾