09/04/2024
Im Juni 2018 sassen wir im Warteraum des LUKS und erwarteten den Arzt für den ersten Ultraschalluntersuch. Er begrüsste uns freundlich und führte uns in sein Behandlungszimmer. Dort meinte er mit ernster Mine: Es tut mir leid ihnen das sagen zu müssen, aber eventuell haben Sie den Weg hierher umsonst gemacht. Es ist meine Pflicht, ihnen alle Routine – Untersuchungen anzubieten und sie über die Vor und Nachteile aufzuklären. Es aber ebenso meine Pflicht, Sie darüber aufzuklären, dass Sie ein Recht auf Nichtwissen haben. Falls sie also nur zum Untersuchungstermin gekommen sind, weil sie sich dazu verpflichtet fühlen, können Sie es sich jetzt gern anders überlegen. Ich hole ein paar Unterlagen und wenn ich zurück komme, können Sie mir mitteilen, ob sie die Untersuchung wirklich machen wollen, oder ob sie ihr Recht auf Nichtwissen in Anspruch nehmen.
Was macht das mit dir wenn du das liest?
Diese ehrlichen Worte des Arztes könnten einen bestürzen, doch mich begeisterten sie. Viele Ärzte tun so, als wären diese Vorsorgeuntersuchungen Pflicht. Wir hatten jedoch bereits im Voraus sorgfältig darüber nachgedacht, welche Kontrolltermine wir wahrnehmen wollten und warum. Mit unserer Hausgeburtshebamme hatten wir die Vor- und Nachteile jeder Untersuchung abgewogen und unsere Entscheidungen getroffen. Wir waren dankbar für die Ehrlichkeit des Arztes und wussten, dass wir mit ihm keine Diskussionen über weitere Untersuchungen führen mussten.
Als mein Partner scherzhaft fragte, ob der Arzt bereits die Haarfarbe des Kindes feststellen könne und ob es in zwei Wochen vielleicht schon Bergsteigen könne, schaute der Arzt etwas verwundert. 😄🏔️
Wie selbstbestimmt möchtest du deine Geburt gestalten?
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