ALK Lungenkrebs Patientenwissen

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Ulf Wiegmann

Ausgewählte Nebenwirkungen von Lorlatinib - Wahrscheinlichkeit und Zeit bis zum AuftretenDie angegebenen Zeiten sind dur...
09/08/2025

Ausgewählte Nebenwirkungen von Lorlatinib -
Wahrscheinlichkeit und Zeit bis zum Auftreten

Die angegebenen Zeiten sind durchschnittliche (mediane) Zeiten … Nebenwirkungen können jederzeit während der Behandlung mit Lorlatinib auftreten [1].

Quelle:
[1] Pronsati N, Liu G et al. Managing lorlatinib together: An overview and practical guide for patients by ALK-positive NSCLC patients and medical experts. Lung Cancer. 2025

05/08/2025

KEINE ANGST VOR LORLATINIB DOSISREDUKTIONEN ‼️

Laut einer führenden klinischen ALK-Expertin ist die empfohlene Lorlatinib-Standarddosis von 100mg täglich für nicht wenige Patienten hinsichtlich der Nebenwirkungen eine ziemliche Herausforderung!
Daher empfahl diese Expertin bereits vor 5 Jahren, mit (nur) 75mg zu beginnen und die Dosis bei Bedarf sogar auf 50mg zu reduzieren.
Der Körper sei sogar mit 50mg täglich gut abgedeckt, und Lorlatinib wirke so gut im Gehirn, dass selbst mit dieser minimalen Dosis ein guter Schutz vor Hirnmetastasen gegeben sein sollte.
Daten aus der gern zitierten CROWN-Studie haben bestätigt, Lorlatinib hat eine anhaltende Wirksamkeit gezeigt, wenn das Medikament toxizitätsbedingt auf 75mg reduziert oder pausiert wurde.

“Nebenwirkungen einer hoffentlich langjährigen Lorlatinib-Therapie müssen durch Aufklärung, Monitoring UND DOSISANPASSUNG gut gemanagt werden.”[Pronsati N, Liu G et al. Managing lorlatinib together: An overview and practical guide for patients by ALK-positive NSCLC patients and medical experts. Lung Cancer. 2025]

Auf dem ASCO 2024 wurden die 5-Jahresdaten der CROWN-Studie zur Erstlinientherapie mit Lorlatinib präsentiert,auf dem ES...
24/05/2025

Auf dem ASCO 2024 wurden die 5-Jahresdaten der CROWN-Studie zur Erstlinientherapie mit Lorlatinib präsentiert,
auf dem ESMO 2024 dann die Ergebnisse des Phase-1-Teils der ALKOVE-1-Studie mit Neladalkib (NVL-655).
Zusammen führte dies zu den in den ersten 3 Zeilen im Bild unten illustrierten Paradigmenwechseln.
Bis zum eventuell nächsten Paradigmenwechsel (4. Zeile in der Grafik) wird es wohl noch einige Jahre dauern, denn die Studie ALKAZAR zur Erstlinientherapie mit Neladalkib (NVL-655) hat gerade erst begonnen.
Abhängig von den Ergebnissen der bereits länger laufenden ALKOVE-1-Studie könnte eventuell aber wohl frühestens nach dem ASCO 2026 ein Paradigmenwechsel hinsichtlich der Folgetherapie nach Progression unter Alectinib oder Brigatinib stattfinden - von aktuell Lorlatinib zu Neladalkib.

Auf dem ASCO 2025 in der nächsten Woche dürfte es weniger spektakuläre Präsentationen zur Therapie des metastasierten ALK+ NSCLC geben.
Für erwähnenswert halten wir folgende Abstracts, die dann dort in der Poster Session gezeigt werden:

Poster Session Nr. 8588
Bei ALK-Patienten mit geringerem Körpergewicht und ohne Hirnmetastasen zum Zeitpunkt der Diagnose sollte Alectinib (in der Erstlinienbehandlung) mit einer (reduzierten) Dosis von 600mg täglich begonnen werden:
https://drive.google.com/file/d/1OLfUjtHBW_gDdWrAafWk1NENXyiJCfZn/view?usp=drivesdk

Poster Session Nr. 8589
Je größer die prozentuale Verringerung der Tumorgröße (Tiefe des Ansprechens) im Vergleich zum Therapiebeginn mit Lorlatinib desto länger das progressionsfreie Überleben (PFS):
https://drive.google.com/file/d/137NcCCpS6NRx0PZi8cPdr8WF9vN2ZCKM/view?usp=drivesdk

Poster Session Nr. 8607
Das Aufdecken und die Therapie von Off-Target-Resistenzen, d.h. von nicht mehr (nur) mit weiteren ALK-Inhibitoren behandelbaren Resistenzen gewinnt wegen des sich verändernden Paradigmas für die Therapie des fortgeschrittenem ALK+-Lungenkrebs (siehe Bild unten) zunehmend an Bedeutung:
https://drive.google.com/file/d/1Vr1yeTz9YybQDEiCOXfgajx6KTbbnPmr/view?usp=drivesdk

2024 - was vom Jahr noch übrig bleibtUnser “ALK-Wissen” nebst Literaturverzeichnis und zugehöriger pdf-Datei wurden Ende...
05/12/2024

2024 - was vom Jahr noch übrig bleibt

Unser “ALK-Wissen” nebst Literaturverzeichnis und zugehöriger pdf-Datei wurden Ende November aktualisiert 🤓 …

… seit November 2024 ermöglichen mit der LungenClinic Grosshansdorf bei Hamburg sowie den NNGM-Zentren Heidelberg und Köln auch deutsche Zentren den Zugang zur ALKOVE-1-Studie (NVL-655) 😄
Leider wurde dies in Deutschland erst fast 2 Jahre später als in Frankreich und Spanien sowie fast 1 Jahr später als in Niederlande und Italien möglich gemacht 😢 …

… nachdem dies hier bereits im Beitrag zum Lung Cancer Awareness Month 2023 behauptet wurde, haben die vorveröffentlichten Ergebnisse einer Studie aus den Niederlanden [1] es jüngst bestätigt:
Viele Alectinib-Patienten - in der Mehrzahl Frauen - sind mit der Standarddosis von 1200mg überdosiert und dadurch unnötig starken Nebenwirkungen ausgesetzt ⚠️🥲
Dieses Ergebnis kommt leider spät - nachdem Alectinib die Position als Gold-Standard für die Erstlinientherapie wohl an Lorlatinib abgetreten hat 🤷🏻‍♂️…

… uneingeschränkt erfreulich in 2024 war auf jeden Fall, dass neben der Zahl der Follower von ‘ALK Lungenkrebs Patientenwissen’ bzw. der englischsprachigen Fassung ‘ALK LungCancer Patient Knowhow’ insbesondere die Zahl der Leser der Beiträge weiter gestiegen ist 😘🙏

🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀
Die Redaktion von “ALK Lungenkrebs Patientenwissen” wünscht allen Patienten, Angehörigen und sonstigen Lesern eine schöne Weihnachtszeit
… allen Nicht-Patienten ein gesundes 2025
… alle Patienteninnen und Patienten mögen weiterhin ALK, stabil und positiv bleiben!
🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞

[1] Heersche N, et al. S*x and common germline variants impact the toxicity profile and pharmacokinetics of alectinib: a nation-wide cohort study in patients with ALK-positive non-small cell lung cancer, Journal of Thoracic Oncology (2024)

Gestern ist leider eine ältere Fassung meines Beitrags zu Thanksgiving veröffentlicht worden🤷🏻‍♂️Dies ist die neueste Fa...
29/11/2024

Gestern ist leider eine ältere Fassung meines Beitrags zu Thanksgiving veröffentlicht worden🤷🏻‍♂️
Dies ist die neueste Fassung, mit der hoffentlich klarer wird, was der Autor eigentlich sagen will 🤞🍀

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⚠️ Lung Cancer Awareness Month 2024 ⚠️
⚠️ Dies ist eine persönliche Meinung des Autors ⚠️
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1. Vertrauen ist gut , aber Kontrolle ist besser -
Ärzte und Patienten sollten die Daten, die ihnen als Grundlage für eine vorgeblich ‘evidenzbasierte’ Empfehlung vorgelegt werden, nach Möglichkeit überprüfen ⚠️
2. Offenbar gibt es für viele Entscheidungen keine eindeutige evidenzbasierte Empfehlung, denn eine Empfehlung ist oft nur so lange ‘evidenzbasiert’, bis eine neue Studie eine andere Empfehlung unterstützt 🤷🏻‍♂️

Letzteres war z.B. bei den Empfehlungen zum Einsatz von Brigatinib nach Crizotinib und nach Alectinib der Fall und wäre wahrscheinlich auch bei der Empfehlung zum Einsatz von Brigatinib nach Lorlatinib der Fall ⚠️

Heute möchte ich jedoch ein anderes Beispiel näher beleuchten -
eine Aussage, die bedingt durch die herausragenden 5-Jahresdaten zur Erstlinientherapie mit Lorlatinib für neu diagnostizierte Patienten eher bedeutungslos geworden ist, die aber lange Zeit von den bedingungslosen Befürwortern von ‘Lorlatinib first’ verwendet wurde:
“Das kumulierte mPFS von Erstlinie Alectinib und Zweitlinie Lorlatinib beträgt (nur) ca. 4 Jahre“.
Und nicht wenigen goodALKs, d.h. Patienten bei denen Alectinib oder auch Brigatinib in der Erstlinientherapie gut und schon länger als 2-3 Jahre wirkt, wird durch diese Aussage vermittelt, dass nach Progression unter Alectinib eine nachfolgende Therapie mit Lorlatinib nicht lange erfolgreich sein wird.
Zahlreiche dieser ALK-Patienten überlegen nicht zuletzt deshalb, zu Lorlatinib zu wechseln, bevor es zu einer Progression kommt.

Schauen wir uns die obige Aussage also genauer an!
Die Daten von ‘Erstlinie Alectinib’ stammen aus der ALEX-Studie, auf der die Erstlinien-Zulassung von Alectinib [11/2017 in den USA und 12/2017 in der EU] beruhte.
Die Daten für ‘Zweitlinie Lorlatinib’ stammen aus einer Phase-2-Studie, auf der die Zulassung von Lorlatinib nach Alectinib oder Ceritinib [11/2018 in den USA und 5/2019 in der EU] beruhte.
In der Subgruppe EXP3B dieser Lorlatinib-Studie befanden sich 28(!) ALK-Patienten, die in der Erstlinie Alectinib oder Ceritinib (mit/ohne vorherige Chemotherapie) und Lorlatinib in der Zweitlinie erhielten.
Die Zeit bis zum Fortschreiten der Krankheit betrug median 5,5 Monate, die Dauer der Behandlung mit Lorlatinib betrug median 8,7 Monate.
In Ermangelung aussagekräftigerer Studien wurden die oben genannten 5,5 (8,7) Monate z. B. in der medizinischen Fachliteratur zur Berechnung des kumulierten mPFS von Erstlinie Alectinib und Zweitlinie Lorlatinib herangezogen.

Kürzlich wurden nun in [1] die Ergebnisse zum Gesamtüberleben aus dieser Lorlatinib-Studie (vor-)veröffentlicht und für die EXP3B-Untergruppe wurde ermittelt:
- das mOS betrug (nur) 37,4 Monate

Auffallend ist nun folgendes:
- das mOS in EXP3B betrug also ~3 ⚠️ Jahre, während es aus der ALEX-Studie mit 7-8 ⚠️ Jahren ermittelt wurde 🤔.
Vielleicht können Experten eine logische Erklärung für diese Diskrepanz geben?
Falls nicht, dann wage ich zu behaupten, dass
der Prozentsatz der badALKs in der EXP3B-Untergruppe weitaus höher war als im Alectinib-Arm der ALEX-Studie
und
die Ergebnisse der EXP3B-Untergruppe damit nicht geeignet sind für die Bestimmung des kumulierten mPFS von Erstlinie Alectinib und Zweitlinie Lorlatinib 😲

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Update 30.11.2024:
Ein Experte hat mir geschrieben, dass das mOS in der Lorlatinib-Studie ab Beginn der Therapie mit Lorlatinib gemessen wurde und nicht ab Beginn der Therapie mit Alectinib oder Ceritinib ‼️
Das erklärt dann sowohl die große Diskrepanz zwischen dem mOS aus dieser Studie (~3 Jahre) und dem mOS aus der ALEX-Studie (7-8 Jahre) als auch
die scheinbare Überlegenheit der Crizotinib-Lorlatinib - Sequenz (EXP2A-3) gegenüber der Alectinib/Ceritinib - Lorlatinib - Sequenz (EXP3B) ⚠️

Trotzdem meine ich, dass 28 Patienten in einer Subgruppe, die die Zulassung eines ALK Inhibitors in der Folgelinie begründen soll, nur die Aussage ‘ist einen Versuch wert’ begründen können aber keine belastbaren Zahlen für einen Vergleich von Therapiesequenzen liefern sollten
- wie geschehen bei der Berücksichtigung der Subgruppe EXP3B im kumulierten mPFS von Erstlinie Alectinib und Zweitlinie Lorlatinib.
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⚠️ Dies war eine persönliche Meinung des Autors ⚠️
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[1]
Ignatius Ou S-H, Solomon BJ, Besse B, Bearz A, Lin C-C, Chiari R, Camidge DR, Lin JJ, Abbattista A, Toffalorio F, Soo RA, Brief Report:
Final overall survival and long-term safety of lorlatinib in patients with ALK-positive non-small cell lung cancer from the pivotal phase 2 study, Journal of Thoracic Oncology (2024)

Immuntherapie-Power für ALK-Patienten Die reine Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren ist nach Ansicht der Experten o...
06/09/2024

Immuntherapie-Power für ALK-Patienten

Die reine Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren ist nach Ansicht der Experten ohne Nutzen für ALK-Patienten und das unabhängig von deren PD-L1-Status [PD-L1 ist der Biomarker für den Nutzen einer Immuntherapie beim Lungenkrebs].

Geforscht wird bezüglich einer ALK-spezifischen Immuntherapie, d.h. an Impfstoffen zur Generierung von Anti-ALK-T-Zellen, die in Kombination mit ALK-Inhibitoren oder evtl. auch Checkpoint-Inhibitoren zur Behandlung von ALK-Patienten eingesetzt werden können.

Aktuell verfügbar sind für ALK-Patienten (nur) Immuntherapie/Chemotherapie-Kombinationen, insbesondere die Kombination ABCP [Synonym: IMpower150] bestehend aus dem Checkpoint-Inhibitor Azezolitumab (Tecentriq), dem Angiogenese-Hemmer Bevacizumab (Avastin), Carboplatin und dem Taxan Paclitaxel (Taxol, Abraxane*).

Die ABCP-Kombination wurde bereits 2018 durch die FDA [US-amerikanische Zulassungsbehörde] und 2019 durch die EMA [Europäische Zulassungsbehörde] auch für Patienten mit einer ALK-Translokation als Therapie zugelassen - erst nach Versagen aller zielgerichteten Therapien, d.h. Ausschöpfung aller verfügbaren ALK-Inhibitoren.

Die ACBP Kombination hat es seitdem auch in einige der ärztlichen Leitlinien für die Therapie des ALK-positiven Lungenkrebs geschafft, im klinischen Alltag empfohlen wurde sie von den Experten bisher meist (nur) für Patienten mit einer EGFR-Mutation.
Denn der Zusatznutzen der Kombination für ALK-Patienten gegenüber der Pemetrexed-beinhaltenden Chemotherapie ist durchaus strittig!
In der zugehörigen Zulassungsstudie IMpower150 wurden EGFR- und ALK-Patienten nicht getrennt sondern zusammen in einer gemeinsamen Subgruppe betrachtet. Zahlreiche Experten sind der Meinung, dass die Anzahl der ALK-Patienten in dieser Subgruppe zu gering gewesen sei (13 von 31 Patienten im ABCP-Arm der Studie), um belastbare Aussagen hinsichtlich der Wirksamkeit für ALK-Patienten treffen zu können.
Die schlechte Verträglichkeit der Kombination ist ein weiteres Problem und insbesondere Bevacizumab ist für zahlreiche Patienten keine Option.

Nun wurden zu Beginn des Jahres 2024 die Ergebnisse einer an zwei britischen Zentren durchgeführten, nachträglichen Betrachtung von Patienten der realen Welt [in der normalen Versorgung außerhalb von klinischen Studien] aus den Jahren 2019 bis 2022 veröffentlicht.
Die Ergebnisse zeigen, dass die 4-Wirkstoff-Kombination ABCP
(1) bei den betrachteten 5 ALK-Patienten in der Mehrheit besser gewirkt hat als bei den 29 betrachteten EGFR-Patienten
und dass
(2) durch die Reduzierung der Dosierungen (Carboplatin AUC5 und Paclitaxel 175 mg/m2* anstatt Carboplatin AUC6 und Paclitaxel 200 mg/m2) mehr Patienten von dieser Therapie profitieren können.

Anmerkung:
*) Auch der Einsatz des Produkts Abraxane (statt Taxol) führt bei einigen Patienten zu einer besseren Verträglichkeit bei zumindest gleichbleibender Wirksamkeit.

Wie das angefügte Diagramm zeigt, gab es bei den betrachteten ALK-Patienten einen großen Unterschied zwischen Patienten, die wenig profitierten, und solchen, die gut profitierten.
So zeigte sich das Ausbleiben des Ansprechens bei 1 Patienten bereits während des ersten Zyklus, während 2 Patienten zum Ende des betrachteten Zeitraums von 2 Jahren immer noch von der Behandlung profitierten.
Eine gute Wirkung zeigte sich insbesondere auch bei den Patienten mit Hirnmetastasen.

Detaillierte Information finden Sie in:

[1] Rathbone M, O’Hagan C et al. Intracranial Efficacy of Atezolizumab, Bevacizumab, Carboplatin, and Paclitaxel in Real-World Patients with Non-Small-Cell Lung Cancer and EGFR or ALK Alterations. Cancers. 2024

[2] Reck M et al. 1293P IMpower150: Updated efficacy analysis in patients with EGFR mutations. Elsevier. 2020

[3] Socinsky M et al. Atezolizumab for First-Line Treatment of Metastatic Nonsquamous NSCLC. N Engl J Med. 2018

Living with Terminal Lung Cancer (Leben mit Lungenkrebs im Endstadium)Was doch ziemlich dramatisch klingt, würde ich mit...
18/07/2024

Living with Terminal Lung Cancer
(Leben mit Lungenkrebs im Endstadium)

Was doch ziemlich dramatisch klingt, würde ich mit dem heutigen Wissen und den heute zur Verfügung stehenden Therapieoptionen eher als Geschichte eines “ALK lite” - Patienten einordnen, d.h. eines Patienten dessen ALK-positiver Lungenkrebs glücklicherweise weniger aggressiv ist, was für den Patienten ein überdurchschnittlich langes Überleben verspricht.
Dass allerdings Bill Schuette (der Autor des Buches) seit seiner Lungenkrebs-Diagnose im Jahr 2007 (im Alter von 59 Jahren) mit den damals sowie in den folgenden Jahren zur Verfügung stehenden Therapieoptionen nun schon 17(!) Jahre lang ein ALK-Patient ist, stellt wohl eine Ausnahme dar.

Denn während neu diagnostizierte ALK-Patienten heute mit Lorlatinib, Alectinib und Brigatinib die Wahl aus hervorragenden zugelassenen ALK-Inhibitoren haben und ich selbst bei meiner ALK-Diagnose im Sommer 2018 neben Crizotinib und Ceritinib bereits Alectinib zur Auswahl hatte, konnte Bill erst in den letzten Jahren auf einen bereits freigegebenen ALK-Inhibitor zurückgreifen.

Bill war einer dieser Patienten, der quasi als Versuchskaninchen nahezu ausnahmslos in den klinischen Studien (nicht nur) unserer ALK-Inhibitoren unterwegs war. Sein Glück war natürlich auch, dass er als US-Bürger überhaupt die Möglichkeit hatte, an diesen Studien teilzunehmen und darüberhinaus von einer so herausragenden Pionierin wie Dr. Alice Shaw am MGH in Boston mitbetreut wurde.

Natürlich kann eine heutige ALK-Patientin nur wenig konkrete Hilfen aus diesem Buch erwarten. Aber selbst für einen ALK-Patienten wie mich, der diese Krankheit seit fast 6 Jahren intensiv studiert und der (ganz unbescheiden) behauptet, mehr über den ALK-positiven Lungenkrebs und dessen Therapie zu wissen als die meisten unserer Ärzte, ist es durchaus kurzweilig zu erfahren, wie alles mal anfing …

Da zudem alle Gewinne aus dem Verkauf des Buches in die ALK Forschung gehen, kann ich (nicht nur) jedem Patienten und Angehörigen - die/der mit der geschriebenen englischen Sprache zumindest so einigermaßen klarkommt - dieses Buch nur wärmstens empfehlen.
Danke Bill 👍🤞🍀

Übrigens:
Bestellung und Versand über Amazon dauerte 2 Tage, für mein Taschenbuch habe ich € 14,61 + € 4,99 Versand nach Berlin, Deutschland bezahlt.

05/06/2024

Lorlatinib - der neue Gold Standard !

Die herausragenden 5-Jahresdaten zum Erstlinieneinsatz von Lorlatinib, vorgestellt auf dem Krebskongress ASCO 2024 in Chicago, führen bei den Experten sicherlich zu einer neuen Belebung der Diskussion

‘Welchen ALK-Inhibitor nehmen wir als Erstes bei fortgeschrittenem ALK-positiven nicht-kleinzelligem Lungenkrebs?’

und nicht wenige thorakale Onkologen werden demnächst wohl bevorzugt Lorlatinib - statt aktuell noch Alectinib - als ALK-Inhibitor für die Erstlinientherapie wählen.

Die neuen Daten sind in unserem ‘ALK-Wissen’ bereits berücksichtigt.

Experten und sonstige Interessierte finden ausgewählte Folien des Vortrags von Dr. Solomon im Kommentar unten.

Detaillierte Information finden Sie in:
[Solomon B.J , Liu G et al. Lorlatinib Versus Crizotinib in Patients With Advanced ALK-Positive Non–Small Cell Lung Cancer: 5-Year Outcomes From the Phase III CROWN Study. J Clin Oncol. 2024]

P.S.
Das sich durch diesen Paradigmen-Wechsel verändernde Szenario bei der Therapie des ALK+ mNSCLC wurde - quasi vorausschauend - bereits im Februar 2024 auf einem Kongress in Santa Monica, California beleuchtet.
Interessierte finden die dem Vortrag zugrundeliegende Veröffentlichung hier:
[Lee A , Ou I. Overcoming Central β-Sheet #6 (Cβ6) ALK Mutation
(L1256F), TP53 Mutations and Short Forms of EML4-ALK v3/b and v5a/b Splice Variants are the Unmet Need That a Re-Imagined 5th-Generation (5G) ALK TKI Must Deliver. Dovepress. 2024]

🤞🍀

26/04/2024

Frühjahrsputz beim ‘ALK-Wissen’

Wir haben unser ‘ALK-Wissen’
[siehe https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=497360442429015&id=100064651903608 ]

turnusmäßig aktualisiert und dabei an zahlreichen Stellen noch mehr aktuelles Experten-Wissen integriert.
Insbesondere wurden auch

- das Kapitel 2.4 (ALT: Dosisreduktion, NEU: Einfluss von Veränderungen der Dosierung) runderneuert
[siehe https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1842502705945982&id=1051286938400900]

- das Kapitel 5 Hirnmetastasen runderneuert
[siehe https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1841535226042730&id=1051286938400900]

- das Quellenverzeichnis fortgeschrieben
[siehe https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=533434905488235&id=100064651903608]

- eine aktualisierte pdf-Datei zur Verfügung gestellt
[siehe https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=571669404998118&id=100064651903608]

22/02/2024

Hirnmetastasen unter Alectinib-Therapie

ALK-Patienten, die zum Zeitpunkt der Erstdiagnose ohne Hirnmetastasen
sind, haben scheinbar eine bessere Prognose, aber auch bei diesen Patienten kann es im Laufe der Therapie zu einer Progression im Gehirn kommen. In der Zulassungsstudie von Alectinib waren es etwa 7% der Patienten innerhalb von 2 Jahren nach Beginn der Erstlinientherapie.
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Die Ergebnisse einer retrospektiven Studie am MGH in Boston haben gezeigt, dass bei ZNS-Progression unter einer Alectinib-Therapie mit der Standarddosis 1200mg eine Dosiserhöhung auf 1800mg erfolgreich wirken kann, d.h. in der überwiegenden Zahl der Fälle (92%) ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zumindest verzögert (in der Studie um median 7,1 Monate) und in zahlreichen Fällen die Hirnmetastasen sogar verkleinert (in der Studie bei 12% der Patienten).[1]

Neben den Optionen
- Cyberknife (Radiochirurgie)
- Wechsel zum ALK-Inhibitor Lorlatinib
ist die Alectinib-Dosiserhöhung für die ALK-Experten auch im klinischen Alltag bereits eine Therapieoption bei der Entwicklung von Metastasen ausschließlich im Gehirn.

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“Die Entscheidung für eine der Therapie-Optionen kann von Patient zu Patient unterschiedlich ausfallen und erfordert eine multidisziplinäre Bewertung sowie die Berücksichtigung zahlreicher Faktoren [wie z. B. die Belastung durch die ZNS-Erkrankung, den Krankheitsstatus, die klinische Stabilität, die Verträglichkeit des Medikament, etc.” [1]

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Bei vielen Patienten, insbesondere bei denen ohne Hirnmetastasen zu Beginn der Therapie und/oder den Patienten, die bereits mehrere Jahre erfolgreich mit Alectinib behandelt werden, werden bei den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen i.a. nur sehr kleine, asymptomatische Befunde entdeckt, die oft auch erst bei einer nachfolgenden Kontrolle als Hirnmetastase(n) eingestuft werden.
Für diese Patienten gibt es einige grundsätzliche Empfehlungen:

- Alectinib Dosiserhöhung
, wenn im MRT nicht mehr als 4 Läsionen zu sehen sind.

- Cyberknife (Radiochirurgie)
Hirnmetastasen mit einem max. Durchmesser < 30mm stellen ein ideales Target für die Cyberknife-Therapie dar.
Wenn es sich (eventuell auch erst im weiteren Verlauf - Kontrolluntersuchungen werden hier nach 8-12 Wochen empfohlen -) auf diese maximal 4 Läsionen konzentriert, wird oft eine gezielte Bestrahlung unter Fortführung der (eskalierten) Alectinib-Therapie empfohlen.

- Wechsel zu Lorlatinib
Bei mehr als 4 Metastasen oder selbst unter einer erhöhten Alecensa-Dosis neu hinzukommenden Hirnmetastasen - wenn man also das Gefühl hat, mit einer gezielten Bestrahlung nur „die Spitze des Eisberges“ zu behandeln - wird von Experten oft der Wechsel zum im Hirn noch besser wirksameren ALK-Inhibitor Lorlatinib empfohlen.

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Es ist nach wie vor nicht bekannt, ob die Dosiserhöhung von Alectinib, gefolgt von Lorlatinib, im Vergleich zu einer direkten Umstellung von Alectinib auf Lorlatinib der bessere Behandlungsansatz für Patienten mit einem Fortschreiten der Erkrankung im ZNS ist.

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Im klinischen Alltag werden viele Patienten zumindest mittel- und langfristig mit einer reduzierten Alectinib-Dosis behandelt.
Zahlreiche ALK-Experten sind der Ansicht, dass eine Dosiseskalation individuell zu betrachten ist und die Erhöhung einer reduzierten Dosis von z.B. 600mg auf die Standarddosis 1200mg durchaus auch eine Therapie-Option darstellt. In jedem Fall für die Patienten, die nicht wegen harter (Laborwert-) Kriterien wie z.B. Erhöhung der Leberenzyme ASP und/oder ALAT(ALT), Erhöhung der Kreatinkinase (CPK) oder Bradykardie (niedrige Herzfrequenz) reduzieren mussten, sondern die erhöhte Lebensqualität unter einer reduzierten Dosis bevorzugen [siehe auch den Kommentar weiter unten].
Mangels klinischer Studien ist die Entscheidung für eine Dosiserhöhung bei vorher reduzierter Dosis zwar nicht evidenzbasiert, aber gerade für diese Patienten zumindest einen Versuch wert und dem direkten Wechsel zu Lorlatinib nicht selten vorzuziehen.

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Bedenken gegen eine stereotaktische Bestrahlung von Hirnmetastasen vor einem Wechsel zu Lorlatinib bestehen insofern, dass es die teilweise sehr belastenden kognitiven Nebenwirkungen unter Lorlatinib vermehrt nach vorausgehenden Bestrahlungen von Hirnmetastasen gibt.
Während man in [2] da keine weiteren Differenzen getroffen hat, hat man in [3] festgestellt, dass dies nur bzw. hauptsächlich der Fall ist, wenn die zu bestrahlenden Metastasen innerhalb des sogenannten limbischen Systems liegen.

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Grundsätzlich ist die Dosiserhöhung bei alleinigen Auftreten von Hirnmetastasen auch für Brigatinib und Lorlatinib eine Therapie-Option.

Brigatinib Dosiserhöhung
Die Wirksamkeit der Therapieoption ‘Dosiserhöhung’ wurde hier zwar nicht in einer Studie nachgewiesen, es ist aber zumindest ein Fall bekannt bei dem eine Dosiserhöhung von 180mg auf 240mg erfolgreich war. [1]

Lorlatinib Dosiserhöhung
Da die vom Hersteller empfohlene Standarddosis 100mg täglich für zahlreiche Patienten ziemlich herausfordernd ist, empfehlen einige ALK-Experten, mit (nur) 75mg zu starten und bei Bedarf sogar auf 50mg zu reduzieren. Lorlatinib wirke intrakraniell (im Gehirn) so gut, dass selbst mit der Minimaldosis von 50g für die meisten Patienten ein guter Schutz vor Hirnmetastasen bestehen würde.
Die Dosiserhöhung von 50g oder 75g auf 100mg ist bei diesen Patienten eine erste Option, falls sich trotzdem Hirnmetastasen entwickeln sollten.
Eine Dosiserhöhung von der Standarddosis 100mg auf 125mg oder sogar 150mg hinaus ist unter Lorlatinib selten, wurde aber in sehr wenigen Fällen bereits praktiziert.
Bei weiterem Fortschreiten der CNS-Erkrankung unter Lorlatinib (trotz evtl. erhöhter Lorlatinib-Dosis) kommt wegen des Fehlens eines intrakraniell potenteren ALK-Inhibitors dann vermehrt die lokale Cyberknife-Therapie zum Einsatz.
Cyberknife wird von Experten aktuell bei bis zu 10 oder sogar mehr Hirnläsionen empfohlen.

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Referenzen:
[1] Cheung JM et al.Efficacy and Safety of Dose-Escalated Alectinib in Patients with Metastatic ALK-positive NSCLC and CNS Relapse on Standard Dose Alectinib, JTO Clinical and Research Reports. 2024
[2] Dagogo-Jack I et al. Factors associated with developing neurocognitive adverse events in patients receiving lorlatinib after progression on other targeted therapies. J Thorac Oncol. 2023
[3] Frost N et al. Lorlatinib in pretreated ALK- or ROS1-positive lung cancer and impact of TP53 co-mutations: results from the German early access program. Ther Adv Med Oncol. 2021

13/12/2023

2023 - last not least

Unser “ALK-Wissen”, das Literaturverzeichnis und die zugehörige pdf-Datei haben wir nochmal aktualisiert!

Eigentlich gäbe es noch ein paar Informationen rund um den ALK-positiven Lungenkrebs zu veröffentlichen. Aber da Sie mit den hier gesammelten Experten-Informationen sowieso schon mehr zum metastasierten ALK-positiven Lungenkrebs wissen als die meisten unserer Ärzte, können wir das getrost auf das nächste Jahr verschieben.

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Die Redaktion von “ALK Lungenkrebs Patientenwissen” wünscht allen Patienten, Angehörigen und sonstigen Lesern eine schöne Weihnachtszeit
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… alle Patienteninnen und Patienten mögen weiterhin ALK, stabil und positiv bleiben!
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