19/11/2025
Wenn der Ernstfall plötzlich da ist
Im Klinikum Bremen-Mitte auf der Station Dom fand diese Woche eine Räumungsübung statt. Neben dem Klinikteam war auch ein großes Team der Feuerwehr Bremen vor Ort.
Ein beißender, rauchiger Geruch zieht durch den Flur der Station Dom. Er sticht in der Nase, lässt den Atem stocken und macht sofort klar: Etwas stimmt nicht. Als sich die Tür zu einem Patientenzimmer öffnet, dringt dichter Rauch in den Gang, und plötzlich wird die Szenerie zum Albtraum – zwei Betten werden herausgeschoben, auf denen vermeintliche PatientInnen in Schockstarre liegen. Die Feuerwehr wird alarmiert.
Doch dieser Anblick ist nicht real. Es handelt sich um eine sorgfältig geplante Räumungsübung, die am 17. November 2025 im Klinikum Bremen-Mitte stattfand. Das Szenario, das einen Brand in einem Patientenzimmer simuliert, wirkt erschreckend real. Die Patientinnen und Patienten werden vom Klinikpersonal gespielt, während die Feuerwehrleute der Feuerwehr Bremen – bestens vorbereitet und eingeweiht – wie das Klinikteam einen klaren Plan verfolgen.
Der fiktive Brand wurde durch einen brennenden Papierkorb im Zimmer ausgelöst – ein hypothetisches Szenario, das in der Praxis jedoch jederzeit eintreten kann. Ziel der Übung war es, das Personal auf den Ernstfall eines Brandes vorzubereiten und auf eine schnelle, koordinierte Evakuierung zu sensibilisieren.
„Es ist wichtig, dass wir wissen, wie wir uns verhalten müssen, wenn es wirklich brennt“, erklärt die Krankenhausdirektorin Evelyn Möhlenkamp nach der Übung. „Man kann nie sicher genug sein. In solchen Momenten geht es nicht nur um Theorie, sondern darum, die Abläufe zu verinnerlichen.“
Das Klinikteam wird nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis geschult: Wie gelingt eine sichere Evakuierung? Welche Rolle spielt die Kommunikation zwischen dem Pflegepersonal und der Feuerwehr? Wie können die PatientInnen schnell und sicher aus dem Gefahrenbereich gebracht werden, ohne dass es zu Chaos oder Fehlern kommt?
„Die schnelle, koordinierte Räumung der vom Brand betroffenen Bereiche sichert im Ernstfall das Überleben“, sagt Peter Klaila, Fachkraft für Arbeitssicherheit und Mitorganisator der Übung. „Es ist entscheidend, die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Krankenhauspersonal zu üben, damit wir im Ernstfall Hand in Hand arbeiten können. Jeder Handgriff muss sitzen.“
Die Übung endet mit einer ausführlichen Nachbesprechung. Dabei kommen sowohl die PatientInnen, die Beobachtenden als auch die Feuerwehrkräfte zu Wort. Was lief gut? Wo gab es Schwierigkeiten? Wie kann der Ablauf weiter optimiert werden? Durch diesen Austausch sollen mögliche Fehlerquellen erkannt und künftig vermieden werden, sodass im tatsächlichen Brandfall die Räumung noch schneller und sicherer abläuft.