03/11/2020
Liebe Freunde und Bekannte,
bitte lest unsere Erklärung unten. Es wäre toll, wenn Ihr dieser zustimmt. Mit einem „Teilen“ zeigt Ihr Eure Zustimmung.
Die lokale Zeitung hat leider nur Bruchstücke veröffentlicht, ohne dass unsere eigentliche Intention deutlich wurde.
In diesem Sinne
Euer Christoph
Bürgerinitiative „ Mit Corona weiterLeben“ zum zweiten Lockdown
Wir sind eine Gruppe von Menschen aus der Region, die sich Sorgen um die Pandemie, aber auch um die Folgen der Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung machen.
Damit stehen wir nicht allein. Alle Mitbürger machen sich ihre Gedanken und versuchen sich im Dickicht der Informationen ein Bild von der Situation zu machen. Wir haben uns entschieden, an die Öffentlichkeit zu gehen, um unsere Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik zum Ausdruck zu bringen.
Dabei leugnen wir nicht die Gefahr der Pandemie oder gar die Pandemie selbst, wir verwehren uns gegen Extreme von links und rechts, gegen Esoteriker und Verschwörungstheoretiker. Wir wollen nicht querdenken, sondern klar denken.
Das bisherige Konzept aus Testung und Verfolgung hat sich als nicht umsetzbar erwiesen. Es macht daher absolut keinen Sinn, daran festzuhalten. Laut führender Virologen (z.B. Prof Streeck) wird sich das aktuelle SARS-COV-2-Virus als 5. Covid-Virus in unserer Welt einnisten. Wir müssen also lernen, mit diesem Virus zu leben. Eine Impfung könnte eine gewisse Kontrolle ermöglichen. Die jährlichen Grippewellen zeigen jedoch, dass es auch trotz verfügbarer Impfung zu Pandemien und zahlreichen Toten kommen kann. Zuletzt 2017/18 mit 25100 Verstorbenen.
Zur Situation im Landkreis Schwäbisch Hall:
Die wirtschaftliche Lage vieler Familienbetriebe ist dramatisch. Gastronomen,
Kulturschaffende, die gesamte Veranstaltungsbranche sowie Teile der verarbeitenden Industrie stehen am Rande ihrer Existenz. Fitnessstudios, Reisebüros, Busunternehmer und Kosmetikstudios sind besonders hart von diesem erneuten Lockdown betroffen.
Chöre, Musikvereine, Sportvereine und Laientheater mussten wieder den
Betrieb einstellen, obwohl sich die Mehrheit an den Hygienerichtlinien gehalten hat. Für viele Menschen stellt dies eine enorme Einbuße an
Lebensqualität dar. Die psychischen Belastungen für die Familien sind enorm. Zur
Angst um die eigene Gesundheit und die Gesundheit der Familie kommt die Sorge um den Arbeitsplatz und der fehlende Ausgleich durch Geselligkeit, Hobbies oder Sport.
Hinzu kommen Horrorszenarien, die von manchen Politikern und den Medien gezielt
eingesetzt werden.
Mit dem Stand 30.10. sind im Kreis Schwäbisch Hall 255 infiziert. Ein Patient befindet sich stationär im DIAK, 8 im Krankenhaus Crailsheim, davon 2 auf der Intensivstation. Kurzum: Von rund 193 000 Einwohnern im Kreis sind zwei Patienten wirklich ernsthaft erkrankt. Und das, obwohl der Anstieg der Inzidenz schon mehr als 2 Wochen geht. Von einer Ausnahmesituation sind wir zum Glück also noch weit entfernt. Auf der anderen Seite häufen sich die Fälle, dass andere Patienten in Arztpraxen immer weniger nach Leitlinien betreut werden können, weil a) bei fieberhaften Infekten Patienten oft abgestrichen und nach Hause geschickt werden, ohne dass eine weitere Diagnostik erfolgt. Einem Unterschreibenden dieser Erklärung sind persönlich Fälle bekannt und b) durch die Abstreicherei symptomloser K1-Patienten medizinische Resourcen abgezogen werden.
Unsere Alternative zum Lockdown:
1. Zur Beurteilung der Lage wird ein Ampelsystem errichtet, das sich nicht allein an positiven Laborergebnissen (Infektionszahlen) orientiert, sondern auch an der Zahl der Tests insgesamt sowie den Behandlungskapazitäten der Kliniken.
2. Schaffung einer verlässlichen Datenbasis zur Erhebung einer repräsentativen Stichprobe, um Testkapazitäten gezielter einsetzen zu können.
3. Aufruf zum Abstand halten, zur Kontaktbeschränkung mit einem Fokus auf die bisherigen wirklichen Infektionsherde, Händedesinfektion und Lüften. Wer diese Konzepte umsetzt, hat keinen Lockdown zu befürchten. Geeignete Masken (siehe Punkt 4) sind dann zu tragen, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann oder im Kontakt zu besonders gefährdeten Personen. Die Stärkung von Hygienekonzepten in Unternehmen sowie die Ausdehnung von Homeoffice sind hilfreich.
4. Massiv in die Beschaffung wirklich wirksamer FFP2-Masken für wesentliche Teile der Bevölkerung zu investieren, anstatt sich auf die sogenannte Alltagsmaske zu verlassen. Außerdem Stärkung des Infektionsschutzes durch technische Maßnahmen zur Reduzierung von Ansteckungsgefahren.
5. Systematisierung der Abstriche auf sinnvolle Bereiche. Zum Beispiel Schnelltests in Alters- und Behindertenheimen, sowie Krankenhäusern. Beendigung der Tests im Gießkannenprinzip. Die jetzige Strategie hat ihre Wirkung verfehlt.
6. Vorbereitung des Gesundheitssystems auf eine ansteigende Zahl schwerer Krankheitsverläufe (z.B. durch frühzeitige Prüfung der Aktivierbarkeit von ausreichend Pflegepersonal und Intensivbetten, bessere Wissenssammlung und -koordinierung in der Behandlung von Covid-19-Patienten durch das Landesgesundheitsamt, rechtzeitige Sicherung von Impfkapazitäten und Erarbeitung einer Impfstrategie).
7. Ergänzung der Strategie des Containment (Eindämmung) um Protection (Schutz) für vulnerable Gruppen im Sinne einer Weiterentwicklung.
Dr. Christoph Simsch, Facharzt Allgemein-/Sportmedizin
Marco Klingler, Physiotherapeut, Osteopath, Physiovital
Ulrich Hoffmann, Musiker und Gastronom
Ute Faßnacht, Klavier-/und Keyboardlehrerin, Music and Motion
Stephen Brauer, MdL, Sportkreisvorsitzender