18/08/2024
N.A.D. #2 - DIE ESSENZ DES ZWEITEN NONDUALEN ANALOGEN DIALOGS
(Vollständiges Gespräch: https://m.youtube.com/watch?v=RigJixeWviE)
Existenzielle spirituelle Fragen erzeugen das zwanghafte nicht da sein Können, wo man ist, dieses Da-Sein nicht als Antwort zu SPÜREN, sondern als Frage zu haben, diese Frage "wer bin ich?", mit der das Ich alles zunichte macht, die ganze Realität. Doch die Antwort kommt nie; denn das Ich kann sich nicht selber finden. Das Ich ist das, wodurch der Mensch prinzipiell neben sich steht. Nun kann jeder Mensch die Rolle des Gurus spielen, um Suchenden etwas zu bieten, das ihr aufgeregtes Ich füttert, damit es ruhiger wird. Allerdings kannst Du nie hier und jetzt sein, denn das Ich ist immer in einem abstrakten Denkraum. Aber dieser unruhige Geist, der nicht in sich selber ruht, ist nicht der ganze Geist, sondern nur das Ich als eine Abteilung im Bewusstsein, die sich verrückt macht. Wenn dieses Ich weg ist, dann bleibt ganz viel Geist übrig, der nicht mehr von Fragen malträtiert ist. Insofern ist es nur das unruhige Ich im gesamten Geist. Du musst irgendwann auf den Trichter kommen, dass es immer das Ich ist, das seine eigene Selbstauflösung sucht. Es sucht die Möglichkeit, sich selber los zu sein, damit es nicht mehr darum geht, ob die Fragen mit ja oder nein beantwortet werden können, sondern sich der Fragesteller selber ad absurdum führt. Nachträglich merkt man dann, dass das ganze Ich nur ein riesen Blöff war. Das Ich ist die eigentliche Matrix, die Illusion - nicht die Realität! Die Realität ist die knallharte absolute Wahrheit. Das ist unwiderlegbar und wenn Du das plötzlich erkennst und spürst, weil der Fragesteller weg ist, dann ist das, als ob Du Sonnenbrillen ausziehst, Filter vor den Augen, und Du die Trivialität siehst, die da ist, und das kaum vermittelbar ist, weil Jeder irgendetwas Fantastisches dahinter sucht. Alles, was da ist, ist tatsächlich die Antwort, ohne dass es eine Frage dazu gibt. Unsere Augen sind es selber. Wir suchen immer den Schauer hinter den Augen, den Denker hinter den Gedanken, den Fühler hinter den Gefühlen (zitiert nach Alan Watts, 1955 in: "DIE ILLUSION DES ICH"); der Mensch tut sich schwer darin, zu SPÜREN statt zu "erkennen". Das geht nicht über den Geist und das Denken, sondern es ist tatsächlich das Spüren: dass Du in dem Moment, wenn Du ICH zu Dir sagst, Deine Augen meinst, die schauen, anstatt einen Schauenden hinter den Augen, der durch die Augen hindurch schaut, als säße das Ich mit einem Panoramablick in die Realität im Cockpit wie einer Lounge, durch deren Fenster man die Matrix "draußen" beobachtet. Es gibt weder eine Lounge noch eine Matrix. Der Dualismus führt zu Kriegen, zur Klimakatastrophe und zu allem, was der Mensch anrichtet, weil der Mensch immer mit seinem Ich durch die Gegend läuft, das irgendeine Ideologie vertritt, was richtig und falsch sei oder worauf das Ganze hinauslaufen soll, und diese Meinung bzw. Lebensphilosophie dementsprechend verteidigt.
DEMENTER BUDDHA (min 39:00-39:49 aus: Nonduale Analoge Dialoge #2), 15.7.2024 @ https://youtu.be/ZUTKe4a6ggY