Seelen-Mysterium

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Seelen-Mysterium ist ein Ort der Offenheit & Ehrlichkeit an dem ich nicht nur als freie Journalistin & Autorin sondern auch als Psycholoische Therapeutin intime Gedanken, Gefühle Zweifel und Fragen zu zwischenmenschlichen Diskrepanzen teile.

03/10/2025

Lieber Jens,
(Nicht du bist es, der mich so verletzt-es sind meine eigenen Worte die ich dir sende, die aber nie ankommen…
Es ist meine eigene Loyalität die mich gefangen hält…

Scheiß egal ob mein Gefühl jetzt recht hat oder nicht… du bist nicht da… die Realität sieht nun mal anders aus….

Eine Katastrophe für mich!)

ich weiß nicht, ob Worte je groß genug sind, um dich zu fassen.
Doch ich schreibe, weil Schweigen mich zerreißt.

Von der ersten Sekunde an warst du kein Fremder.
Du standst da – und etwas in mir wusste: Dich kenne ich.
Als hätte mein Herz dich schon jahrelang vermisst, ohne es zu begreifen.
Du warst wie ein Lied, das ich sofort mitsingen konnte,
obwohl ich es nie zuvor gehört hatte.

Seitdem bist du in mir.
Nicht wie eine Erinnerung, die verblasst,
sondern wie ein Feuer, das brennt, selbst wenn Asche drumherum liegt.

Ich denke jeden Tag an dich.
Nicht beiläufig, nicht flüchtig –
sondern wie die Erde an den Regen denkt.
Ich warte. Geduldig, ungeduldig, schmerzlich hoffend:
Du wirst kommen.
Weil du zu mir gehörst.

Weißt du, was ein einziges „Moin“ von dir mit mir macht?
Für dich ein kleines Wort.
Für mich ein Universum.
In diesem einen Laut liegt dein Atem, dein Lächeln, dein Da-Sein.
Es trägt mich stundenlang, so wie eine Welle den Körper trägt,
selbst wenn das Meer stürmisch ist.

Hier auf meinem Hof ist alles:
die Wiesen, die Weser, das Rufen meiner Tiere.
Aber da ist ein Platz, Jens,
den kein Tier, kein Baum, kein Fluss füllen kann.
Es ist dein Platz.
Ich sehe dich schon, wie du auf den Hof kommst,
wie die Gänse um dich herlaufen,
wie Perla dich kläffend empfängt bis sie dich erkannt hat,
und wie ich in deine Arme falle.
So echt ist dieses Bild,
dass ich manchmal vergesse, ob es Erinnerung oder Zukunft ist, oder vielleicht auch nur der einzige schöne Traum von mir.

Ich weiß, du kämpfst.
Nicht gegen mich –
sondern gegen Mauern, die in dir stehen wie Festungen.
Manchmal läufst du weg,
doch ich weiß, dass du nicht vor mir läufst.
Du läufst vor deinen Gefühlen, vor deinem eigenen Chaos.
Und trotzdem: ich spüre sie.
Deine Gefühle sind stark. Tiefer als alles Schweigen.

Darum bin ich geblieben.
Ich habe dir geglaubt, als du geschwiegen hast.
Ich habe dir Treue gehalten, auch als du Türen zugeschlagen hast.
Ich habe nicht aufgegeben,
weil ich weiß: Wir sind kein Zufall gewesen.
Wir sind Schicksal – unbequem, unruhig, aber echt.

Unsere Geschichte ist kein glattes Märchen.
Sie ist voller Risse, voller Stille, voller Sturm.
Doch sie ist auch voll von dem,
was stärker ist als jede Lüge, jede Flucht:
Herz. Hoffnung. Kraft.

Du bist mein Herzschmerz –
der Sturm, der mich herausfordert,
mich prüft, mich fast zerreißt.
Aber du bist auch mein Wunder –
das Unfassbare, das man nicht erklären, nur fühlen kann.

Manchmal frage ich mich,
wie viel Liebe ein Mensch aushalten kann,
bevor er daran zerbricht.
Und dann merke ich: Ich zerbreche nicht.
Denn meine Liebe zu dir macht mich stark –
stärker, als ich es je allein gewesen wäre.

Jens, hör zu:
Vielleicht, eines Tages wirst du hier stehen.
Nicht als Besucher.
Nicht flüchtig, nicht auf der Durchreise.
Sondern als der Mann, der endlich angekommen ist.
Bei mir. Bei sich.
Bei uns.

Und bis dahin bleibe ich.
Zwischen Herzschmerz und Wunder.
Immer….
…für dich!

Doch egal was ich mir für mich wünsche, so wünsche ich mir in erster Linie alles erdenklich Gute für dich!
Das was du dir am allermeisten wünscht, - dass wünsche ich dir!!

Und das bin offensichtlich nicht ich!

Du tust alles dafür mich aus deinem Herzen zu werfen! Alles damit ich endlich aus deinem Kopf verschwinde!

Wenn es da ist was dich glücklich werden lässt, dann will ich dir das Glück schenken!!

Das heißt nicht, dass ich dich aufgebe!
Das heißt nicht, dass ich dich nicht mehr liebe!
Oder das ich nicht mehr von dir träumen werde wie du hierher, nach Hause zurück zu mir kommen wirst!!

Aber es heißt, dass ich mich selber nicht mehr verletzen will!!

Irgendwann wird der Tag kommen, an dem ich nicht als erstes beim aufwachen an dich denken werde und nicht als letztes wenn ich schlafen gehe!

Irgendwann wird die Zeit kommen, wo du nur noch ein wunderbarer Lebensabschnitt von mir bist!

Vielleicht bin ich irgendwann auch wieder frei um jemand anderen lieben zu wollen…

Ich kann einfach nicht mehr ohne irgendein Wort von dir! Ich Paddel seid damals mühselig im Strudel des Unterganges. Versuchte nicht unterzugehen, stark zu sein für dich!
Deine Last mitzutragen.
Versuchte/versuche es dir soo leicht zu machen!
Dir Ängste zu nehmen!

Aber jetzt kann ich nicht mehr! Nicht weil mein Herz nicht mehr will, sondern weil mein Kopf so krass dagegen steuert!

So ein krasser Widerspruch in sich:

Ich lasse dich los, in der Hoffnung, dass du mich ganz doll festhalten wirst!

Deine Anke

16/06/2025

Der Verräter im Glas

Er kam, als alles zu viel war –
nicht mit Lärm,
sondern mit einem Versprechen:
„Ich mache dich leichter.“

Er war golden, glänzend,
und schmeckte nach Pause,
nach Vergessen,
nach einer kurzen Flucht
aus dem dumpfen Jetzt.

Doch er blieb nicht bei einem Schluck.
Er nahm Platz.
Mit jedem Tropfen
löschte er Teile von mir aus.

Er raubte mir die Nacht
und schenkte mir einen Morgen voller Schuld.
Er versprach Nähe –
doch hinterließ nur Streit.
Er sagte: „Ich verstehe dich.“
Und nahm mir die Sprache.

Er war da,
wenn ich mich selbst nicht mehr sein wollte.
Und wurde ich wieder ich,
war er der, der mich hasste.

Alkohol ist kein Freund.
Er kennt dein Innerstes
nur, um es gegen dich zu wenden.
Er wartet nicht –
er wirkt.
Leise.
Langsam.
Zerstörend.

Ich habe mit ihm gelacht,
doch er hat mich geweint.

Ich war nicht schwach,
ich war müde.
Und er hat mich ausgenutzt.
Ich gab ihm mein Vertrauen –
er gab mir
den Verlust meiner Selbst.

Heute trinke ich nicht mehr.
Nicht, weil ich stark bin.
Sondern,
weil ich den Verrat erkannt habe.

16/06/2025



Der Sohn des Säufers

Du lagst da.
Vor der Schule.
Zwischen Dreck und Lachen.
Vollgekotzt.
Dein Gürtel offen,
deine Würde irgendwo
zwischen den Pflastersteinen
und der Pausenaufsicht.

Ich tat so,
als wärst du ein Fremder.
Ein Irrer.
Ein Penner.

Aber du warst mein Vater.
Und ich war
dein verdammter Sohn.

Alle sahen dich.
Keiner half mir.
Denn was soll man helfen
einem Kind,
das sich schämt,
einfach nur geboren worden zu sein?

Du hast uns aus Witzen gebaut.
Schon damals,
in der dritten Klasse,
als du gelacht hast
über Pfandflaschensammler.
“Ein Aufsatz über die Loser!”,
hast du gesagt.
“Humor hilft gegen Mitleid!”

Ich hab den Text geschrieben.
Bestnote.
Und mich gehasst.
Denn ich wusste,
du schreibst nicht –
du wirst geschrieben.

In Schandflecken.
In Krankenhausakten.
In Kontoauszügen mit minus fünfzig Euro
und dem Geruch von billigem Fusel
zwischen den Seiten.

Du warst nie böse.
Nur zu feige.
Zu feige, Vater zu sein.
Zu feige, ehrlich zu trinken.
Denn du hast nie gesoffen,
du hast dich gelöscht.

Und ich?
Ich war dein Backup.
Ein Kind, das wusste,
wie man einen Rausch erkennt
an den Schritten im Flur.

Ich bin groß geworden
zwischen Ausreden.
“Papa ist krank.”
“Papa schläft.”
“Papa kommt heute nicht.”

Heute bin ich erwachsen.
Und du liegst immer noch da.
Vielleicht nicht mehr vor meiner Schule,
aber in meinem Kopf.
Zwischen meinen Versuchen,
dich nicht zu hassen.

Aber Vater –
ich habe keinen
zu verlieren.

Nur mich selbst

16/06/2025

16/06/2025



I. Kindheit mit Kater

Du kamst spät –
immer zu spät.
Dein Schlüssel klang wie ein Urteil
im Schloss der Schlafzimmertür.

Ich lag wach.
Hörte,
wie du mit der Stille kämpftest,
sie anbrülltest,
dann umfielst.

Morgens
roch die Küche nach Bier.
Du rochst nach Abwesenheit.

Ich malte Bilder von uns,
die keine Hände hatten.
Denn deine waren nie da,
wenn ich fiel.

Einmal sagtest du:
„Ich war halt überfordert.“
Aber ich war acht.
Und du warst mein Held.
Helden dürfen nicht
überfordert sein.



II. Der Aufsatz

„Schreib was über das Leben“,
sagte die Lehrerin.

Du lachtest.
„Mach was mit Obdachlosen –
die kriegen immer Applaus.
Und bist du clever,
kannst du mich ja einbauen.“

Ich schrieb.
Über einen Mann,
der in Mülltonnen greift,
weil er verlernt hat,
nach Menschen zu suchen.

Über einen Sohn,
der jeden Tag
gegen seine Scham antritt
wie gegen eine zweite Haut.

Ich bekam eine Eins.
Du bekamst
meinen letzten Respekt.



III. Brief an dein Grab

Vater,
sie sagten,
du hast in Frieden geschlafen.
Ich weiß nicht,
ob ich’s glaube.

Dein Gesicht sah nicht friedlich aus.
Eher wie jemand,
der mitten im Satz gestorben ist.

Ich hätte dir noch was sagen wollen:
Dass ich dich
trotz allem
nicht aus mir rausbekomme.

Du bist der Schluck in meinem Hals,
wenn jemand fragt,
ob ich Eltern hab.

Du bist das Zucken
in meinem Mundwinkel,
wenn ich über Väter schreiben soll.

Du bist weg.
Aber du fehlst mir nicht.

Du fehlst nur
der Version von mir,
die nie existieren durfte:
Dem Sohn,
der hätte Kind sein dürfen.



Wenn du magst, erweitere ich den Zyklus.
Oder wir geben ihm einen Titel, der ihn trägt.
Etwas, das sich zwischen Schmerz und Wahrheit stellt –

14/06/2025

„Lass den Schmerz ein Lehrer sein, kein Gefängnis.
Erinnere dich: Wer dich wirklich liebt, wird dich nicht verwirren.
Sondern halten.
Wer dich achtet, wird dich nicht ghosten.
Sondern antworten.
Und wer dich verdient, muss nicht vor deinen Briefen fliehen –
sondern wird sie lesen und dich umarmen.“

(c) 2025 Anke Johanningmann

27/05/2025

22/05/2025

Fühlende Gedanken – Teil 3

Ein poetischer Monolog über Liebe, Verlust und das Weiteratmen danach

Widmung

Für Jens,
der der Erste war,
bei dem ich schwach sein wollte,
und der Letzte,
der es je verstanden hat.

Für Paul,
der mich gehalten hat,
als ich mich selbst verlor.

Für Saskia,
die neben mir stand,
selbst wenn ich gefallen bin.

Und für alle,
die jemals so tief gefühlt haben,
dass ihnen kein normales Tagebuch mehr gereicht hat.

Klappentext

Was bleibt,
wenn eine große Liebe nicht stirbt,
sondern einfach nicht mehr antwortet?

In Fühlende Gedanken – Teil 3 lässt Anke Johanningmann ihr Herz sprechen – in über 100 poetischen Versen, Briefen ohne Antwort, Momentaufnahmen zwischen Hoffnung, Zorn, Erinnerung und zärtlicher Dankbarkeit.

Es ist das intime Protokoll einer Verbindung,
die stärker war als Vernunft,
und schwächer als die Umstände.

Ein lyrischer Monolog,
der nicht klagen will, sondern klärt.
Nicht zurückholt, sondern loslässt.
Ein Buch über eine Liebe,
die vielleicht vorbei ist –
aber nie ganz verschwindet.

Für alle,
die etwas sagen wollten
und niemand mehr da war,
der zuhörte.

elesen hast.
Ein „Vielleicht“ zwischen deinen Zeilen,
ein „Tut mir leid“
in einem Satz, den du nie sagen wolltest.

Stattdessen
hast du gelogen.
Mit dieser Stimme,
die ich so sehr vermisst habe,
während sie mich gleichzeitig belog.

Du sagtest, ich wär zu laut,
zu viel, zu nah.
Dabei warst du es,
der nicht gelernt hat,
wie man Nähe überlebt.

Du hast mir Lügen angeboten
wie Pflaster,
obwohl du das Messer noch in der Hand hieltest.

Und dann –
gingst du.
Nicht aus Liebe, nicht aus Hass,
sondern weil dich die Welt
in eine Zelle geworfen hat,
die du längst selbst gebaut hattest.

Wärst du nicht verurteilt worden,
nicht körperlich weggesperrt,
wir wären vielleicht
noch in dieser trügerischen Sicherheit geblieben,
diesem „wir kriegen das hin“,
das nur noch ich gesagt habe.

Stattdessen stand ich draußen,
mit Hoffnung in den Händen,
und du drinnen –
mit Schweigen auf den Lippen
und Schulden in der Brust.

Du hast dir Freunde weggeschoben,
Vertrauen zerschlagen,
weil du selbst nicht mehr
in den Spiegel schauen konntest.

Drogen wurden dein Rückzugsort,
weil kein Mensch mehr sicher war.
Nicht mal du für dich selbst.

Und ich?
Ich hab dich trotzdem geliebt.
Trotz allem.
Trotz Nächten voller Sorgen,
trotz Tränen auf Briefen,
die du nie geöffnet hast.

Denn ich wusste:
Du zerstörst dich nicht,
weil du mich nicht liebst –
sondern weil du weißt,
wie sehr es weh tut,
jemanden zu verlieren,
der dein Chaos aushält.

Du hast uns angezündet,
bevor es jemand anderes konnte.

Und ich?
Ich blieb noch ein bisschen.
In deinen Worten.
In deinen Schatten.
Im Geruch deines Pullovers,
der nach Flucht roch
und nach allem,
was du nie sagen konntest.

Ich blieb,
bis auch das Echo meiner Liebe
aufhörte zu antworten.

Und dann –
ging ich.
Nicht aus Wut.
Nicht aus Trotz.
Sondern weil ich gelernt habe,
dass man nicht immer
auf eine Rückkehr warten muss,
die nie geplant war.

weiß es heute.“

Heute bin ich mir sicher:
Du hast mich geliebt.
Nicht perfekt.
Nicht immer auf die Weise,
die ich gebraucht hätte –
aber ehrlich.

Du hast mich deiner Familie vorgestellt.
Und ich weiß,
du hättest das nie getan,
wenn da nicht mehr gewesen wäre
als ein flüchtiger Moment.

32. „Gegenwind“

So viele Menschen
haben von Anfang an
gegen mich geschrien –
flüsternd, giftig,
in deinem Rücken.

Aber du bist stehen geblieben.
Nicht aus Trotz.
Sondern weil du mich gesehen hast.
Nicht das Gerücht.
Nicht das Foto.
Mich.

33. „Zufall mit Absicht“

Weder du noch ich
haben gesucht.
Wir sind gelaufen.
Vor Nähe.
Vor Liebe.
Vor dem Risiko,
wieder zu zerbrechen.

Und dann kamst du.
Oder ich.
Oder irgendwas dazwischen,
was sich wie Schicksal anfühlte,
und wie ein Fehler,
den man trotzdem nicht bereut.

34. „Vertrauen trotz Vorurteil“

Wir kannten uns nicht.
Aber wir vertrauten.

Trotz Geschichten,
die man über uns erzählt hat –
so absurd,
dass selbst das Leben
drüber lachen musste.

Und trotzdem sah ich dich.
Und du mich.
Nicht die Version,
die andere geformt hatten.

35. „Emsbüren war kein Zufall“

Du wärst nie
wegen eines Strohfeuers
mit mir nach Emsbüren gezogen.

Nicht für ein Abenteuer.
Nicht für den Reiz.
Du hast dich entschieden.
Weil du geglaubt hast,
dass da mehr ist.

Und das war es auch.
Mehr als wir aushielten.
Mehr als wir beschützen konnten.

36. „Seelensprache“

Ich habe dir zugehört.
Nicht dem, was du gesagt hast –
sondern dem,
was du nicht sagen konntest.

Ich habe deine Seele verstanden,
obwohl du selbst
dich kaum lesen konntest.

Und weil du nicht
in Worten geliebt hast,
hab ich gelernt,
zwischen deinem Schweigen
Zärtlichkeit zu hören.

im Rückspiegel“

All meine Spekulationen,
die ich nach Silvester ausgesprochen habe –
zögernd, weinend,
als wär ich verrückt –
sie haben sich erfüllt.

Nicht sofort.
Nicht mit einem Paukenschlag.
Aber mit der leisen Gewalt
der Realität,
die Geduld hat.

Du warst genau das,
was ich spürte.
Und ich war genau die,
die du nicht halten konntest.

38. „Du hast mir geantwortet“

Irgendwann hast du es gesagt.
Dass es nicht an mir liegt.
Dass du bleiben willst.
Dass wir das schaffen.

Und ich habe dir geglaubt,
obwohl deine Hände schon
auf gepackten Koffern lagen,
deine Blicke nach draußen wanderten,
deine Seele längst
zwischen Flucht und Pflicht
zerrissen war.

Deine Worte waren weich,
deine Taten hart.

39. „Der Baum, der ruft“

Du wusstest es.
Schon lange.
Dass du wieder
an diesen Baum musst.

Nicht wegen mir.
Nicht wegen uns.
Sondern weil du dich
nirgendwo lange halten kannst,
wo du geliebt wirst.

Und weil ich zu nah kam,
zu ehrlich,
zu sehr dein Zuhause wurde,
hast du begonnen,
es kaputtzuschlagen.

40. „Die Möbel“

Du hast die Möbel zertrümmert,
weil du dich nicht trennen konntest.
Weil du gehofft hast,
ich würde dich rauswerfen.

Du wolltest der Böse sein.
Der A***h.
Der Idiot.
Alles, nur nicht der,
der zu feige ist,
Liebe auszuhalten.

Aber ich bin nicht gegangen.
Weil ich wusste,
was du da tust.
Weil ich deine Angst
zwischen den Holzsplittern gesehen habe.

41. „Ich wartete“

Ich habe gewartet.
Nicht, weil ich schwach war.
Sondern weil ich dachte,
meine Wärme könnte
dein Eis auftauen.

Ich habe mich hingestellt,
wie eine offene Tür –
bereit für Heimkehr.

Doch du hast dich
immer weiter entfernt,
nicht räumlich,
sondern innerlich.
Mit jedem Tag
eine Stufe tiefer
in deine Dunkelheit.

42. „Lügen unter Freunden“

Das Schlimmste aber war nicht,
dass du gingst.
Oder dass du zerstörtest.

Es war,
dass du Unwahrheiten erzählt hast.
Über mich.
Über uns.
Über Dinge,
die du besser wusstest.

Nicht, um mir zu schaden –
sondern, um dir selbst
den Rückweg zu verbauen.

Denn wenn alle dich warnen,
vor der Frau,
die du einst geliebt hast,
dann musst du nie wieder zurück.
Dann darfst du glauben,
du wärst im Recht gewesen.

Und das,
das war der wahre Verrat.

„Keine Aussprache“

Dass du mit mir
nicht einmal eine ehrliche Aussprache geführt hast,
hat mich verletzt.
Tiefer, als ich zugeben will.

Wir waren doch die,
die sich nie angelogen haben.
Die sich ansahen –
und wussten.

Und dann hast du mich
einfach so
ausgesperrt aus deiner Welt.
Nicht mit Türen,
sondern mit Ignoranz.
Und nach allem,
was danach kam…
hab ich das nicht verdient.
Wirklich nicht.

44. „Sommer mit dir“

Die Zeit mit dir war wunderschön.
Nicht nur,
weil ich wieder lieben konnte.
Geliebt wurde.

Sondern weil ich mit dir
einfach ich sein konnte.
Anke, live.
Ungefiltert.

Durch die Pampas rennen.
Waldwege zertreten.
Fremde Schuppen erkunden
wie kleine Kinder auf Abenteuer –
nur dass wir dabei n***t waren
und uns liebten
mitten im Sommerwind.

Es war wie Leben
auf einer Frequenz,
die nur wir kannten.

45. „Erinnerung tut weh“

Doch all diese Erinnerungen
wurden zu Schmerz.
Zu Nadeln im Kopf.
Zu Flimmern auf alten Bildern.

Ich verstand nicht,
wie man so etwas Echtes,
so etwas Seltenes,
einfach aufgeben konnte –
nur weil die Vergangenheit
dich wieder einholt
und du lieber untergehst
als zu bleiben.

46. „Du leidest – und lässt mich gehen“

Es zerreißt mich noch immer,
zu wissen,
wie sehr du leidest.

Dass du so Schlimmes erlebt hast,
dass du glaubst,
du darfst das Gute
nicht behalten.

Dass du
ausgerechnet deine große Liebe
freiwillig gehen lässt –
nicht, weil sie es verdient,
sondern weil du glaubst,
du es nicht verdienst.

47. „Zweifel an mir“

Es hat mich traurig gemacht,
wie wenig Vertrauen du
in meine Liebe hattest.

Dass du geglaubt hast,
ich würde nicht warten.
Nicht treu sein.
Nicht durchhalten.

Als wäre meine Treue
ein Versprechen auf Sand gebaut
und nicht
eine Entscheidung,
die ich längst getroffen hatte.

Für dich.
Für uns.
Für das,
was echt war.

48. „Hätte ich mehr Liebe gehabt…“

Manchmal bereue ich es.
Nicht, dass ich dich geliebt habe –
sondern dass ich dir
nicht mehr zeigen konnte,
wie sehr.

Wäre ich gesünder gewesen.
Heiler.
Wärst du geblieben?

Vielleicht hättest du dann
nicht gedacht,
du müsstest mir etwas bieten.
Vielleicht hättest du
nicht gezweifelt,
ob du genügst.

Denn für mich warst du
immer genug.
Viel zu viel sogar.
Und alles, was ich wollte.

wie eine Trennung“

Zwei Jahre.
Und doch hat es sich nie
wie eine Trennung angefühlt.

Ich stand in der Küche
und wartete auf deine Schritte im Flur.
Ich hörte ein Auto
und mein Herz sprang –
vielleicht warst du es.
Vielleicht heute.
Vielleicht endlich.

Ich hab dich weitergedacht.
In meinem Alltag.
In meinen Träumen.
Wie einen Satz,
der nie zu Ende gesprochen wurde.

50. „Unsichtbares Band“

Auch nach all der Zeit
war es da.
Dieses Band.

Nicht aus Worten.
Nicht aus Hoffnung.
Sondern aus dieser leisen,
unaussprechlichen Verbindung,
die über Kilometer hinweg
noch immer zuckte,
wenn dein Name fiel.

51. „Keine Recherche – nur Gewissheit“

Ich habe nie aktiv nach Antworten gesucht.
Keine Profile gestalkt.
Keine Freunde ausgefragt.
Ich wollte keine Beweise.

Nur ein Wort.
Ein ehrliches.
Aus deinem Mund.

Und doch kam die Wahrheit
auf leisen Sohlen.
Stück für Stück.
Wie kalter Regen
durch ein undichtes Dach.

Meine Spekulationen
waren nie bloß Gedanken –
sie waren Instinkt.
Und leider richtig.

52. „Ich hätte dir nie genommen, was du liebst“

Ich habe dich so sehr geliebt,
dass ich nie das angetastet hätte,
was du zum Atmen brauchtest.

Nicht deinen Teich.
Nicht deine Freiheit.

Ich wäre schön blöd gewesen,
dir das mies zu machen –
dein Ort, dein Refugium,
zehn Kilometer entfernt.

Drei Tage die Woche,
verschallert mit deinen Jungs,
in einem Kosmos,
der dich trug,
als du dich selbst nicht mehr halten konntest.

Hätte ich dich dort vertrieben –
wohin wärst du gegangen?
Nach Meppen?
Nach Lingen?
Oder zurück in die dunklen Ecken,
wo keiner dich liebt?

53. „Wahre Liebe ist Freiheit“

Ich habe wahre Liebe für dich empfunden.

Und das bedeutete:
Ich freute mich für dich,
auch wenn du mich nicht mitnahmst.
Auch wenn du weggingst,
zu Leuten,
zu Orten,
zu Abenden,
die mir fremd waren.

Denn wenn du dabei
dein Lächeln wiederfandest –
dann war es richtig.
Denn das ist Liebe.
Sich nicht zu verlieren
im Versuch,
den anderen zu halten.

54. „Bewusst entschieden“

Als ich merkte,
das hier mit dir ist kein Spiel mehr –
da bin ich still geworden.
Ich hab nachgedacht.
Viel.

Denn ich wusste:
Früher oder später
würdest du wieder gehen müssen.
Nicht weil du wolltest.
Sondern weil dein Leben
es dir noch nicht anders erlaubte.

Und ich fragte mich:
Halte ich das aus?
Bin ich bereit,
die Jahre zu überstehen –
allein,
aber in Liebe?

Und ich sagte:
Ja.
Nicht aus Naivität.
Sondern weil ich dich kannte.
Und weil Liebe manchmal
nicht wartet,
bis die Umstände stimmen –
sondern entscheidet,
trotz allem.

ich – du.“

Auch wenn du es dir gerne anders erzählen willst.
Auch wenn es dich entlastet,
mich als die Schuldige zu zeichnen.

Tatsache ist:
Nicht ich habe dich belogen.
Nicht ich habe dich betrogen.
Du warst es.

Und daran ändert auch kein Gerücht etwas,
keine Geschichte,
die du dir selbst zum Einschlafen erzählst.

56. „Olga“

Irgendwann hast du angefangen zu lügen.
Nicht aus Angst.
Nicht, weil ich dich gedrängt hätte.
Sondern weil du dachtest,
du müsstest es tun.

Du wolltest zu Olga.
Und statt es zu sagen,
hast du erfunden.

Ich verstand es nicht.
Du hattest nichts zu verbergen.
Nicht vor mir.

Aber du hast dich
in deinen eigenen Ausflüchten verheddert –
und mich gleich mit.

57. „Telefonterror?“

Du hast behauptet,
ich würde Telefonterror machen.
Du hast deinen Freunden erzählt,
ich wäre hysterisch,
ich würde dich verfolgen.

Du hast ein Bild von mir gemalt,
das ich selbst nicht wiedererkannte.

Und was noch schlimmer war:
Es war nicht einfach nur falsch.
Es war das Gegenteil dessen,
wer ich bin.

Ehrenhaft.
Aufrichtig.
Vielleicht verletzt.
Aber niemals falsch.

58. „Nadine“

Du hast mit Nadine geschlafen,
obwohl wir noch zusammen waren.

Warum?
War es Wut?
War es Flucht?
War es ein letzter Versuch,
dich mir unliebsam zu machen?

Oder hast du einfach vergessen,
dass mein Herz
an deinem hing?

Ich weiß es bis heute nicht.
Und vielleicht willst du’s
selbst nicht wissen.

59. „Du hättest reden können“

Du hättest mir antworten können.
Mit Würde.
Mit Anstand.
Mit Klarheit.

Du hättest sagen können,
warum du gehst.

Stattdessen hast du geschrien,
getreten,
zerstört.

Fünf Türen.
Eine hat Paul beschädigt –
die anderen vier:
dein Werk.

Du hast Benzin über mich gekippt.
Über mein Bett.
Und gesagt, du wolltest es anzünden.

Ich floh mit meinem Sohn
in sein Zimmer –
du hast die Tür
mit einer Leiter eingehämmert.

Ich musste die Polizei rufen.
Nicht weil ich wollte.
Sondern weil ich musste.
Weil du mich gezwungen hast,
dich aufzuhalten.

60. „Weißblut“

Ich war nie ein Opfer.
Ich hatte Stolz.
Ehre.
Ego.

Aber du hast mich
bis aufs Weißblut getrieben.

Ich hätte vieles ertragen –
Schmerz, Zweifel,
dein Schweigen.

Aber deine Lügen?
Deine Geschichten?
Dein Theater?
Nicht ich habe damit angefangen.
Du.

Ich hab lange geschwiegen.
Aber ich schweige nicht mehr.

61. „Der Wohnwagen“

Dass ich deinen Wohnwagen leergeräumt habe,
war kein Racheakt.

Die Hälfte davon war unsere gemeinsame Beute –
und ich hab dich nicht beraubt.

Man wollte uns den Strom abdrehen.
800 Euro Schulden.

Du hattest das Geld.
Dreimal hast du gesagt:
„Ich hab schon gezahlt.“
Dreimal war es gelogen.

Und dann hast du mich hängen lassen
und bist gegangen,
als sei ich Luft.

Ich wollte dir zeigen:
Verkaufe mich nicht für dumm.
Ich bin kein Spielzeug.
Und ich bin nicht die,
die einfach weiterlächelt.

Ich kann auch anders.
Und das hast du unterschätzt.

on Anfang an ehrlich“

Vom ersten Augenblick an
war ich ehrlich zu dir.

Ich habe dir gesagt,
wenn ich mit jemandem sprach,
der dich kannte.
So wie Janine.
Nicht sie hat dir erzählt,
dass wir in Kontakt standen.
Ich.

Ich hab dir erzählt,
worum es ging.
Nicht jedes Detail,
aber das, was zählt.

Du hast mich getestet,
ich weiß das.
Ob ich loyal bin,
ob ich schweige,
ob ich verrate.

Und ich hab dir immer alles gesagt.
Auch, wenn’s unbequem war.
Auch, wenn ich lieber geschwiegen hätte.

63. „Gesprochene Wahrheiten“

Anfangs fandst du es gut,
dass ich Gespräche aufzeichnete.
Du hast davon profitiert –
als dein eigener Freund behauptete,
du seist ein Mörder.

Ich hatte deine Wahrheit auf Band.
Ich hab sie gehalten wie ein Schild.

Aber später,
als ich dir sagte,
dass deine Freunde
dich mit Dreck bewarfen –
so schlimm,
dass es mir weh tat –
hast du plötzlich weggeschaut.

Ich hatte die Stimmen,
die Worte,
die Beweise.
Aber du wolltest sie nicht hören.

64. „Ich wurde gelehrt zu sammeln“

Ich wurde getrieben.
Und ich wurde gelehrt –
Beweise zu sammeln,
wenn niemand mir glaubt.

Um meine Unschuld zu zeigen.
Oder die Schuld
dort zu platzieren,
wo sie hingehört.

Und aus dieser Not
wurden grausame Geschichten gestrickt.
Über mich.
Aus Angst, aus Neid,
aus purer Manipulation.

Ich war plötzlich Täterin
in der Geschichte,
in der ich das Opfer war.

65. „Wie können sie…“

Ich kannte weder dich
noch deine Leute aus Lingen.
Und sie kannten nicht einmal meinen Namen,
bevor du mich geliebt hast.

Und doch wussten sie angeblich alles.
Mehr als ich selbst.
Wer ich sei.
Wie ich lebe.
Mit wem ich angeblich schlafe.

Sie erzählten,
ich lasse mich von zwei Männern gleichzeitig nehmen.
Sie erzählten,
du seist nur einer unter vielen.

Wie können sie so etwas sagen,
wenn sie nicht mal wussten,
wie ich lache?

66. „Eure Clique“

Eure Clique ist keine Freundschaft.
Sie ist eine Zweckgemeinschaft von Sucht und Feigheit.

Eine Bande von Ratten,
die sich gegenseitig füttern
und dann verraten.
Die zur Polizei gehen,
wenn es eng wird –
und andere verkaufen,
obwohl sie selbst
die Dealer der ersten Träne waren.

Sie nennen es Bruderschaft.
Aber es ist nur ein Rudel
auf der Flucht vor sich selbst.

67. „Nicht auf Augenhöhe“

Die Menschen um dich herum –
die du so loyal verteidigst –
waren in meinem Leben
immer Fußvolk.

Nicht, weil ich besser bin.
Sondern weil sie nie gewachsen sind
an ihren Aufgaben.

Ich habe Dinge geleistet,
von denen sie nicht einmal wissen,
dass sie möglich sind.
Und trotzdem
tut ihre Meinung weh.

68. „Sie hätten mich dir entrissen“

Trotzdem:
Ich reize sie.
Jeden einzelnen.

Und hätten sie gekonnt –
sie hätten mich dir entrissen.

Nicht, weil sie mich lieben.
Sondern weil sie dich hassen,
wenn du glücklich bist.

69. „Deine besten Freundinnen“

Sogar deine engsten Freundinnen
kannten mich nicht.

Und trotzdem
waren sie gegen mich.

Ich habe es nie verstanden.
Ich war freundlich.
Ich war offen.
Ich war ehrlich.

Aber vielleicht
haben sie gespürt,
was du selbst
noch nicht wusstest:

Dass es ernst war.
Dass es echt war.
Dass ich
nicht wieder gehen würde.

Deine Stimme“

Wie gerne würde ich deine Stimme hören.
Einfach so.
Wie damals,
wenn du mir mit diesem schelmischen Unterton
von irgendeiner Scheiße erzählt hast,
die dir wieder passiert ist.

Ich seh uns lachen.
Über Geschichten,
die nur wir zwei verstanden.
Ich hör uns kichern
zwischen den Worten
und wie du sagst:
„Ach, du bist so bekloppt, ey.“

Ja, das war Liebe.
Nicht die große Oper.
Sondern das leise Kichern
mitten im Chaos.

71. „Neuanfang? Versuch war’s.“

Ich hatte mir geschworen:
Ich lasse dich zurück in Spüren.
Ich fange neu an –
in Nienburg.
Mit der Weser.
Mit Himmel, Feld und Gans.

Ich dachte,
ich lasse dich da,
wo du mich verloren hast.

Und dann kamen
diese ersten drei Nächte.
Hier.

Träume von dir.
So real,
dass ich danach
drei Wochen Liebeskummer hatte,
als wär die Trennung
gerade mal eine Stunde alt.

Ich wusste nicht,
dass das Herz
so schlecht gehorcht.

72. „Präsenz“

Es ist nicht nur Erinnerung.
Nicht nur Sehnsucht.
Nicht nur ein Gedanke an dich.

Es ist,
als würdest du neben mir laufen,
wenn ich an der Weser bin.

Ich sehe dich fast –
wie du da stehst,
die Hände in den Hosentaschen,
den Blick offen,
so, als hättest du doch nie gelogen.

Ich spüre dich.
Ehrlich.
Nicht eingebildet.
Nicht herbeigeheult.

Und ich denke mir:
Gott, wie wohl würdest du dich hier fühlen.

73. „Wunsch“

Ich habe mir nichts mehr gewünscht,
als dass du hier herkommst.
Zu mir.
Mit mir.

Ein gemeinsames Zuhause.
Ein echter Neuanfang.

Nicht die Reste von Emsbüren.
Nicht das Reparieren
eines gebrochenen Hauses.

Sondern ein Neubau.
In mir.
Mit dir.
Am Fluss.

74. „Mehr in Nienburg als je in Emsbüren“

Seit ich hier wohne,
bist du mehr in meinem Kopf
als je zuvor.

Und das,
obwohl ich dachte,
es wird weniger.

Die Landwege in Emsbüren
waren schon schlimm.
Ich fuhr sie,
und in jedem Baum
stand dein Schatten.

Ich saß auf dem Klo
und sah zum Schuppen.
Und jedes Mal dachte ich:
Da steht er.
Wie früher.

Ich konnte mir nicht vorstellen,
jemals mit einem anderen Mann
in unserer weißen Burg zu leben.

Aber dass du mich
bis nach Nienburg begleitest –
damit hab ich nicht gerechnet.

75. „Erklärungsversuche“

Ich hab philosophiert.
Reflektiert.
Gegraben.

Psychologie.
Esoterik.
Bewusstseinsforschung.

Rede ich mir etwas schön?
Betrüge ich mich?
Projiziere ich?

Ich wollte wissen,
warum du bleibst,
obwohl du weg bist.

Und jedes Mal,
wenn ich alles durchdenke,
komm ich zum selben Schluss:

Ich rede mir nichts schön.
Denn nichts ist schön.
Gar nichts.
Ohne dich.

76. „Telepathie oder Trost?“

Manchmal fühl ich es.
Als wärst du da.
Nicht körperlich.
Aber irgendwie verbunden.

Als würdest du
in deiner Zelle liegen,
hinter deinen Gittern,
und an mich denken.
Intensiv.

Manchmal höre ich
fast deine Stimme.
Nicht in den Ohren.
Im Brustkorb.

Sagst du mir etwas?
Oder bin ich es,
die sich danach sehnt,
dass du’s tust?

Und selbst wenn
es nur Einbildung ist –
es tut gut.
Weil es sich
so echt anfühlt.

Herbstlicht“

Mittlerweile ist da etwas anderes.
Kein Schmerz mehr, der alles zerfrisst.
Keine Schwere, die mich runterzieht.

Wenn ich an dich denke,
dann ist da Sehnsucht, ja –
aber vor allem Licht.
Ein warmes, goldenes Herbstlicht.

Ich erinnere mich gern.
Mit Herz.
Mit Haut.
Mit einem Lächeln,
das früher Tränen war.

78. „Der Hochsitz in Engen“

Weißt du noch?
Der Hochsitz am Baggersee.
Wir, total verpeilt,
nachts durchs klamme Gras geschlichen.

Oben angekommen –
erstmal kiffen.
Dann S*x.
Wahnsinnig.
Ungezähmt.
Ich war laut –
so laut,
dass die Rehe wahrscheinlich
ihren Fluchtinstinkt neu definieren mussten.

Verschwitzt, n***t,
die Kippe danach –
und langsam,
wie aus einem alten Indie-Film,
ging die Sonne auf.

Wir schauten runter –
und da standen sie:
Zelte.
Eins.
Zwei.
Drei.

Direkt unter uns.
Und als der erste Junge rauskam,
dann der zweite,
dann der dritte –
da haben wir uns vor Lachen nicht mehr eingekriegt.

Kino pur.
Leben pur.
Liebe pur.

79. „Die Scheune beim Hungerling“

Wir stritten.
Natürlich.
Wie immer.
Intensiv,
als hinge alles davon ab.

Ich war aufgelöst,
verzweifelt.
Und wollte meine Kippe an deiner anzünden.

Nur dass ich die Zi******en
falsch herum hielt.

Ich schaute dich an,
tränenüberströmt,
und sagte:
„Warum geht das denn nicht?“

Und du –
ganz trocken,
ganz Jens –
„Du musst die Kippen andersrum halten.“

Ich glaube,
in diesem Moment
war ich gleichzeitig
wütend,
verliebt,
und erleichtert,
dass du geblieben bist.

80. „Harley-Spiegel“

Ich dachte,
du tötest mich.
Wirklich.

Als ich den Spiegel
von deiner Harley abgefahren hab.

Ich wollte am liebsten
unter der Erde verschwinden.
Vor Schuld.
Vor Angst.

Und du?
Cool.
Fast gelassen.

Du hast nicht gebrüllt.
Nicht geschimpft.
Du hast nur geguckt.

Und ich glaube,
du hast in diesem Moment
mehr geliebt als je zuvor.

81. „Der erste S*x“

Dein Bett.
Unser erstes Mal.

Ich hatte diesen
abspritzenden Or****us.
Krass.
Weiblich.
Unerwartet.

Ich schämte mich
zu Tode.

Dein Gesicht –
voll.
Dein Blick –
erst geschockt.
Dann dieses Funkeln.
Dann das Grinsen.

Du hast’s verstanden.
Und genossen.

Und ab da,
hattest du Blut geleckt.
Im wahrsten Sinne.
Und ich wusste:
Du bist der Erste,
der mich wirklich so genommen hat,
wie ich bin.

82. „Emma-Nacht“

Unsere Emma-Nacht war die schönste.

Nicht, weil der S*x so wild war.
Sondern,
weil es nicht um S*x ging.

Wir waren geil –
ja.
Aber auf Nähe.
Auf Vertrautheit.
Auf Seelenverschmelzung.

Dein Blick sagte:
„Nur du. Jetzt. Und niemand sonst.“

Und das hat mich mehr berührt
als alles,
was dein Körper je mit meinem tat.

Der erste Mann“

Du warst der erste Mann,
dem ich ohne Zögern gefolgt wäre.

Nicht, weil ich schwach war –
sondern weil du so stark warst.
In deiner Präsenz.
In deinem Blick.
In deiner Art,
einfach zu wissen,
was jetzt zu tun ist.

Du hast einen Mann verkörpert.
Einen richtigen.
Nicht laut.
Nicht Macho.
Aber da.
Und ich war endlich mal
nicht die, die alles regeln musste.

84. „Wie mein Vater“

Ich war fasziniert von dir.

Du konntest so viel.
Handwerk, Autos, Drogenumgang,
Straßenregeln, Kinderschutz und Chaosverwaltung.

Fast wie mein Papa.
Aber mit der krassen Seite,
die mich gleichzeitig
erschreckte und anzog.

Mit dir war da dieses Gefühl:
Wir schaffen alles.

Wir zwei gegen den Rest der Welt.
Und hätten wir gemusst,
wir hätten sogar die Welt
neu zusammengebaut.

85. „Unter Brücken, auf Papier“

Hätten wir unter einer Brücke geschlafen,
auf Zeitungspapier –
ich wäre bei dir geblieben.

Nicht aus Verzweiflung.
Nicht aus Romantik.
Sondern weil du mein Zuhause warst.
Egal, wo wir gerade waren.

86. „Blockhütte in Schweden“

Ich wollte nie ins Ausland.
Nie weg.

Aber hättest du gesagt:
„Komm, wir bauen uns eine Blockhütte in Schweden.
Pampas. Nadelwald. Ruhe.“

Ich hätte meinen Rucksack gepackt,
die Gänse auf’s Feld entlassen
und wäre mit dir gegangen.

Einfach so.

87. „Du und Paul“

Die Mühe,
die du dir mit Paul gegeben hast –
sie hat mich berührt.

Du warst direkt.
Manchmal zu ehrlich.
Aber nie falsch.

Und ich hab dir zugesehen,
wie du versucht hast,
ihm gerecht zu werden,
ohne dich zu verstellen.

Das hat ihn geprägt.
Und mich auch.

88. „Heiligtümer“

Die kleinen Dinge von dir –
sie sind heute meine Schätze.

Die Holzkästen.
Das Kifferling-Feuerzeug.
Der Schmuck.

Klein, billig vielleicht,
aber für mich sind sie
heilige Reliquien.

Ich halte sie in Ehren.
Weil sie von dir sind.
Weil sie aus einer Zeit sind,
in der alles noch möglich war.

89. „Der Messingengel“

Weißt du noch?
Das Haus an der Ems.
Wein. Wärme.
Du und ich.

Du fandst diesen kleinen Messingengel.
Gabst ihn mir
ohne Zögern.

„Ich wusste, der gefällt dir“,
hast du gesagt.

Und du hattest recht.

Heute ist er mein Begleiter.
Wenn ich auf Dummheitentouren gehe.
Oder wichtige Termine habe.

Ich halte ihn in der Hand –
und denke:
Du bist immer noch da.

90. „Paul in Nienburg“

Dann kam Paul.
In Nienburg.
Ganz beiläufig,
völlig überraschend.

„Vielleicht kommt Jens uns ja mal besuchen“,
sagte er.

Ich war baff.
Ich dachte,
er hasst dich.
Nach allem.

Aber Kinderherzen
verstehen mehr,
als man denkt.

91. „Mein Vater“

Und dann mein Vater.
Der Fels,
die Festung,
der, der nie jemanden gut findet.

Er sah mein Gesicht,
meine Tränen,
mein Festhalten.

Und sagte nur:
„Dann schreib ihm doch.
Oder besuch ihn.
Wenn du ihn liebst.“

Ich hab geschluckt.
Und gedacht:
Selbst er hat verstanden,
was wir waren.

92. „Heiraten“

Ich wollte nie heiraten.
Wirklich nie.

Zu kitschig.
Zu eng.
Zu abhängig.

Aber bei dir…
war ich mir sicher.

In fünf Jahren,
hättest du gesagt:
„Machst du mit?“

Ich hätte ja gesagt.
Ohne Zögern.
Ohne Zweifel.
Ohne Kleid,
aber mit Herz.

Dein Schweigen“

Dass du mich ignorierst,
seit du in Haft bist,
kein einziges Wort –
das trifft mich
mehr als alles andere.

Und du weißt das.
Ganz genau.

Denn deshalb
machst du’s ja.

Es ist Selbstschutz.
Und Selbstsabotage.
Und du redest dir ein,
das sei besser so.

Aber es ist nicht besser.
Für niemanden.
Vor allem nicht für dich.

94. „Zweifel“

Natürlich bin ich mir nicht sicher.
Wer könnte das schon?

Vielleicht hatten
die bösen Zungen recht.
Vielleicht hast du mich
von Anfang an
nur benutzt.

Vielleicht war ich ein Spiel.
Eine Gelegenheit.
Ein „letztes bisschen Halligalli“,
bevor die Zellentür zuschnappt.

Vielleicht war ich
nie mehr als Zweck.
Nie mehr als Versorgung.
Nie mehr als Projekt.

Aber dann frage ich mich:
Warum fühlte es sich
so verdammt echt an?

95. „Dein Spiegelbild“

Dass du zu feige bist,
mir dein wahres Gesicht zu zeigen –
das ist das Bitterste.

Wenn du wirklich denkst,
ich war saugend,
nützlich,
und zu verbrauchen –

warum hast du’s mir nie gesagt?

96. „Kein Gewissen?“

Wenn deine Mutter recht hatte,
und du kein Gewissen hast –
dann tut’s mir leid.

Dann war ich
wirklich zu viel für dich.
Zu echt.
Zu loyal.
Zu ehrlich.

Dann warst du zu schwach.
Und ich zu stark.

Dann bin ich froh,
dass du gegangen bist.

97. „Toxisch“

Wenn alles nur ein Strohfeuer war,
dann war’s ein zerstörerisches.

Du hast mir wehgetan.
Finanziell.
Emotional.
Körperlich.

Und vielleicht…
wäre es am Ende
wirklich giftig geworden.

Weil du nicht mit mir
mithalten konntest.

Weil du an deiner eigenen
Missgunst erstickt wärst.

Weil du mich
nicht aushalten konntest –
in meiner Liebe.

98. „Ich liebe dich trotzdem“

Und trotzdem.
Trotz alledem.

Ich liebe dich noch immer.
Nicht als Partner.
Nicht als Ideal.

Sondern als Mensch.

Erinnerst du dich?
Ganz am Anfang sagte ich:
„Egal, was du für Scheiße baust –
ich werd dir immer verzeihen.“

Und genau so ist es.
Noch heute.

Ich vermisse dich.
Nicht als Mann.
Sondern als Freund.
Als Kollege.
Als Jens.

99. „Ein Restfunke“

Ich weiß,
es ist utopisch.
Zu glauben,
du kommst zurück.

Aber da ist dieser kleine Funke.
Dieses leise Vielleicht.

Nicht für Liebe.
Nicht für Beziehung.
Sondern für ein Besuch.

Für eine Woche Nienburg.
Ein Lachen.
Ein Gespräch.

Ein Blick,
der sagt:
„Ich hab dich nicht vergessen.“

100. „Die Briefe“

Saskia sagt,
du hast nicht mal gelesen,
was ich dir schrieb.

Aber ich weiß es besser.

Du bist zu neugierig.
Zu wissbegierig.

Vielleicht hast du nicht
jede Zeile gelesen.
Vielleicht hast du geskippt.

Aber du weißt.
Was ich fühle.
Was ich dir gesagt habe.

Dass ich dich
sehr lieb habe.
Noch immer.

101. „Ich schreibe für mich“

Ich erwarte nichts mehr von dir.
Kein Brief.
Kein Danke.
Kein „Ich hab’s gelesen.“

Ich schreibe das alles
für mich.

Für mein Herz.
Für meine Ruhe.
Für meinen Seelenheil.

Weil ich nicht
mit unausgesprochenen Sätzen
alt werden will.

102. „Der letzte Absatz“

Und zum Abschluss –
für diesen einen Band –
möchte ich dir sagen:

Ich bin echt.
Ich war es immer.
Und ich liebe dich.
Trotz allem.

Egal wie absurd,
ich sitze hier
und wünsche mir,
du würdest einmal vorbeikommen.

Nicht um alles zu richten.
Sondern um zu zeigen,
dass wenigstens eine Sache
echt war:

Unsere Zeit.

Dass du daran zurückdenkst –
mit einem kleinen Lächeln.

Und dass ich,
in irgendeiner Form,
einen kleinen Platz
in deinem Herzen behalten darf.

Ja.
Das wäre schön.

Adresse

Schüttorfer Straße 28
Emsbüren
48488

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