04/12/2024
Eiweiß in der Pferdefütterung: Ein überholter Mythos entlarvt
Früher galt: Eiweiß ist gefährlich – doch diese Annahme ist überholt!
In der Vergangenheit wurde empfohlen, Pferde möglichst eiweißarm zu füttern. Das Heu wurde damals früh geerntet und war reich an Eiweiß. Eine Überversorgung konnte tatsächlich Probleme wie Hautreaktionen („Ausschlag“) oder Leber- und Nierenbelastungen auslösen. Außerdem wurde fälschlicherweise behauptet, dass Hufrehe durch Eiweißüberschuss verursacht wird.
Was wissen wir heute?
Moderne Erkenntnisse zeigen, dass Eiweiß nicht der Verursacher von Hufrehe oder anderen Erkrankungen ist. Stattdessen ist ein Energieüberschuss, also zu viel Zucker im Heu oder Gras, der eigentliche Grund für viele Probleme.
Veränderte Heuqualität – eine Herausforderung
Aufgrund der vielen übergewichtigen Pferde wird Heu heute später geerntet, häufig erst nach der Blüte. Das späte Heu enthält weniger leicht verdauliches Eiweiß, weil das Gras „verholzt“. Dadurch reicht der natürliche Eiweißgehalt im Heu oft nicht mehr aus, um die Bedürfnisse unserer Pferde zu decken.
Jetzt bloß keine Panik!
Bevor ihr zusätzliches Eiweißfutter kauft, geht systematisch vor:
1️⃣ Analysiert euer Heu. Eine Heuanalyse ist unverzichtbar für eine exakte Fütterungsbilanz.
2️⃣ Berechnet die Ration. Erst dann entscheidet, ob Eiweiß ergänzt werden muss.
Warum ist Eiweiß so wichtig?
Eiweiß, oder Protein, ist essenziell für den Pferdekörper. Es unterstützt den Muskelaufbau, die Gewebebildung und das Immunsystem. Zudem ist es wichtig für gesunde Hufe, Fell und Haut. Ein Mangel kann genauso schädlich sein wie eine Überversorgung.
Fazit
Eiweißarm zu füttern ist kein universeller Ansatz mehr. Jedes Pferd benötigt eine individuell abgestimmte Versorgung, um gesund und leistungsfähig zu bleiben.
➡️ Noch Fragen? Schreib uns in die Kommentare!