Online Aufstellung mit drei Figuren
Seit 2008 arbeite ich mit meinen Klienten in Systemischen Aufstellungen mit Figuren. Schon damals wurden drei Figuren (Triasys) auf einem Stehtisch gestellt. Der Stehtisch hat den Vorteil, dass die Klienten um den Tisch herum gehen und sich nacheinander in die Figuren und in die unterschiedlichen Positionen hineinversetzen können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ich so individuell mit der Person arbeite, die gerade ein Problem hat. Das ist für viele Menschen eine große Erleichterung, da sie weder vor anderen über ihre Schwierigkeiten sprechen müssen, noch andere Personen in ihren persönlichen Prozess involviert sind. Wenn ich mit Paaren arbeite, ist es möglich, in einer Aufstellung gemeinsam zu arbeiten: Hier stellt dann jeder der beiden “seine” drei Figuren auf den Tisch. Mittlerweile biete ich dieses Setting auch online an. Weil hier die Kamera fest steht braucht es einen Teller der sich dreht, damit der Klient die unterschiedlichen Positionen wechseln kann. Eine Demo findest du hier: https://youtu.be/QNYhEmNOLqc
Die Triasys-Aufstellung© ist keine Familienaufstellung sondern orientiert sich am Thema und der Frage was sich verändern soll, bzw. was den gewünschten Zustand verhindert. Das innere Bild (Problembild) des Klienten wird mit drei Figuren auf den Tisch gestellt. In einem Prozess verändert der Klient das Bild im Außen auf dem Tisch und gleichzeitig in seinem Inneren. In der Position einer Figur hat er Wahrnehmungen, die körperlich und emotional beobachtet werden können. Es verändert sich das innere Bild in Bezug auf das Thema und Erfahrungen die im Inneren vielleicht als ungünstig oder schwierig abgespeichert wurden. Im Prozess können sie sich dann lösen und verändern.
Der Klient wählt drei Figuren und stellt sie nacheinander auf den Tisch, so wie es sich für ihn stimmig anfühlt. Eine Figur für sich selbst, eine Figur für das Thema bzw. das was den gewünschten Zustand verhindert (das muss nicht unbedingt etwas Negatives sein), und eine dritte Figur für das was gut ist dabei zu haben, damit das Thema sich lösen kann. Wir beginnen mit dem abfragen bei der Figur des Klienten und er nimmt die Blickrichtung der Figur ein. Wie ist es da auf dem Tisch? Gibt es Kontakt zu den anderen Figuren? Wie werden diese wahrgenommen? In einem neutralen, wertfreien Raum kann der Klient seine individuellen Lösungen finden. Probleme sind nicht im Verstand entstanden und meistens können sie auch dort nicht gelöst werden. Ich kann mir zwar vornehmen etwas anders zu tun, oder ein Verhalten nicht mehr zu wollen aber es ist oft schwierig umzusetzen.
Dafür ist es hilfreich Bedeutungen und Definitionen los zulassen, denn sie wirken einschränkend und legen etwas fest: Wenn ich etwas als eine Kaffeetasse bezeichne, hat es die Bedeutung eine Tasse für Kaffee zu sein. Wenn ich etwas als Gefäß bezeichne, hat es eine offenere Bedeutung und man könnte auch Blumen darin pflanzen. Nachdem dem kurzen lösungsfokussierten Gespräch ist klar worum es geht und wir definieren die Figuren offen: “das was den gewünschten Zustand verhindert” oder “das was gut ist dabei zu haben”. Wir steigen hier in einen kreativen inneren Prozess ein und Lösungen können sich auf einer anderen eher unbewussten Ebene finden. Wir geben viel Raum für innere, kreative Suchprozesse und nachhaltige Lösungen.