11/09/2025
Zu oft wollen wir im Recht sein und andere überzeugen, von unseren Werten, unseren Ansichten, der "Wahrheit" - ob persönlich oder politisch. Und dabei wird unser Blick immer enger. Das ist auch in der Gesellschaft zu beobachten. Diskurse verengen sich, Be- oder Verurteilungen nehmen zu und Konflikte, die Gräben werden tiefer. "Mit denen rede ich nicht mehr" wird zur einfach-üblichen Problemlösung. Wenn wir aber den Blick weiten und mal über all den Ärger und die Argumente hinwegsehen und tiefer gucken und uns fragen: Welches Bedürfnis steckt hinter der Argumentation des anderen: körperliche oder emotionale oder wirtschaftliche Sicherheit, Bindung, Autonomie / Selbstbau, Kompetenzerleben / Selbstwertstärkung, realistische Grenzen und Selbstkontrolle, Freiheit, Spontanität und Spiel?, dann entdecken wir oft wieder mehr Empathie und Verständnis für den anderen und können uns wieder auf einer gemeinsamen Ebene des Respekts begegnen. Und vielleicht auf dieser gemeinsam schauen, ob es Wege gibt, beide Bedürfnisse zu erfüllen, unsere und die des anderen. Zumindest aber können wir wieder unsere gemeinsame Menschlichkeit erfahren. Denn wir alle teilen die gleichen Bedürfnisse.