28/08/2025
Wenn Franziska Weil morgens um 3.45 Uhr den Wecker ausschaltet, beginnt ihr Tag (noch) nicht in der Klinik, sondern im Fitnessstudio 💪 Während andere noch schlafen, absolviert die 30-Jährige bereits ihre erste Trainingseinheit. „Ich trainiere am liebsten früh morgens, wenn es ruhig ist und ich ganz bei mir sein kann.“ Wenig später tauscht sie Sportklamotten gegen Kittel und steht ihren Patienten in der Rheumatologie der medius KLINIK KIRCHHEIM zur Seite 🥼🩺
Franziska ist Assistenzärztin und zugleich erfolgreiche Bodybuilderin, Deutsche Meisterin und WM-Teilnehmerin. Was nach einem Spagat zwischen zwei Extremen klingt, empfindet sie selbst als perfekte Ergänzung: „Medizin und Sport haben für mich gleichzeitig angefangen. Das eine gibt mir Kraft für das andere.“ Vieles verbindet die beiden Welten: „Alles, was ich im Studium über Stoffwechsel, Ernährung und Muskelphysiologie gelernt habe, kann ich im Sport anwenden. Und umgekehrt fiel mir das Lernen leichter, weil ich es im Training gespürt habe.“
Ihr Weg dorthin war allerdings keineswegs geradlinig. Nach Studienversuchen in Neurowissenschaften und Wirtschaft fand sie schließlich zur Medizin – und dort auch ihre Berufung. Heute engagiert sie sich weit über die tägliche Patientenversorgung hinaus: als Co-Autorin eines Fachbuchs, bei Kongressvorträgen, in internationalen Fachprogrammen und in der Nachwuchsgewinnung.
Das Bodybuilding bleibt für sie dennoch ein wichtiger Ausgleich. Bis zu fünfmal pro Woche trainiert sie, ergänzt durch Cardio und eine exakt geplante Ernährung. „Für mich ist das Training wie Meditation. Ich kann den Kopf freibekommen.“ Was nach äußerlicher Stärke aussieht, ist für Franziska zugleich mentale Schule: Geduld, Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz – Eigenschaften, die sie auch in der Medizin täglich braucht.
Ob sie in absehbarer Zeit ihre Karriere als Wettkampf-Athletin beendet? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. „Ich bin an einem Punkt, an dem ich sagen kann: Wenn ich jetzt mit den professionellen Wettkämpfen aufhöre, gehe ich im Reinen mit mir selbst.“ Der Sport bleibt, sagt sie, „aber nicht mehr um jeden Preis“. Die Medizin habe ihr Herz endgültig gewonnen.