16/08/2022
Wir dĂŒrfen hinspĂŒren, zu all unseren Wunden. Dahin, als wir Kind waren.
Genau dorthin, als Du dich nicht gesehen gefĂŒhlt hast. Nicht gehört. Nicht verstanden. Es war schmerzhaft fĂŒr dich. Es ist ein Muster, eine PrĂ€gung in uns entstanden.
Vielleicht bist Du gestĂŒrzt. Dein Knie schmerzte schier unertrĂ€glich. Und alles was Du gehört hast, war eine hektische Stimme: "Komm, stell dich doch nicht so an! Da ist doch nichts! Dein Knie blutet ja nicht mal! Jetzt heul doch nicht schon wieder!" Vielleicht oder sogar ziemlich oft, hörst Du diese SĂ€tze als flĂŒsternde Stimme in deinem Kopf, gerade dann, wenn dein eigenes Kind stĂŒrzt. Jetzt bist Du erwachsen und darfst dich davon entfernen. Schritt fĂŒr Schritt. Du darfst jetzt der Mensch sein, den Du gebraucht hĂ€ttest, als dein Knie wehgetan hat.
Demnach, hören wir also hin. Aufmerksam. Echt. Und versuchen zu verstehen wie es unseren Kindern in den vielen bunten Momenten des Lebens ergeht. Glauben. Den GefĂŒhlen und Empfindungen des Kindes vertrauen. Zuhören. Ernst nehmen. Ohne zu bewerten, zu vergleichen oder zu urteilen. Es ist Ă€uĂerst verletzend ein Kind mit dem anderen zu vergleichen. "Der Andreas zieht auch alles an. Du beschwerst dich nur wie sehr das T-Shirt kratzt. Nehm dir mal ein Beispiel an Andreas. Der jammert nicht so wie du! Und so empfindlich wie du, ist er auch nicht!"
Oder vielleicht durftest Du nicht traurig oder wĂŒtend sein. Vielleicht wurdest Du absichtlich abgelenkt, damit Du nicht traurig sein musst. Vielleicht durftest Du nie deine TrĂ€nen zu Ende weinen. Oder nie deine Wut spĂŒren, weil dir genau immer dann eine laute Stimme "Psssst!!!Sei jetzt leise! Hör auf! Ab in dein Zimmer! Halt die Klappe!" gehört hast.
Unsere Generation hat das Potenzial diesen Kreis zu durchbrechen. Es ist an der Zeit. Die bewusste und friedvolle Elternschaft ist keine Methode oder eine moderne Form. Diese Haltung, diese Werte sind tief in uns verwurzelt. Wir Menschen wollen einfach nur geliebt sein und Liebe geben. Wenn wir in Empathie und VerstĂ€ndnis miteinander leben, wird es demnach keinen NĂ€hrboden mehr fĂŒr Krieg und Gewalt geben.
Es geht hier um DICH. Um deine Heilung. Dein Wachstum. Deinen Frieden. Achte zuerst auf dich, damit Du die Welt nĂ€hren kannst. Frieden beginnt in Dir. Schön, dass Du hier bist. FĂŒhl dich umarmt. Herz an Herz,
Deine Jenny đ«đ