
22/02/2025
💛 In Bonn wurde vor rund 75 Jahren das Grundgesetz entwickelt und beschlossen.
Und der erste Artikel, die Würde des Menschen ist unantastbar, ist eben auch ein Auftrag für jeden einzelnen Menschen in diesem Land.
Vor 10 Jahren stand ich - ich weiß es noch ganz genau - berührt, ergriffen und mit Tränchen gefüllten Augen mit ca. 50 weiteren Menschen im Kreishaus des Rhein-Sieg Kreis’. Meine Entscheidung damals, die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen zu wollen, war eine bewusste.
Ursprünglich dachte ich, es wird ein rein formeller Akt. Weit gefehlt!
Es war ein durch und durch feierlicher Moment, der vom Landrat Schuster mit Blumen und Gesang zelebriert wurde. Ein südamerikanisch-stämmiges Musiker-Pärchen begleitete uns am Piano und wir sangen klangvoll die deutsche Nationalhymne.
„Einigkeit und Recht und Freiheit
für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben
brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit
sind des Glückes Unterpfand;
Blüh' im Glanze dieses Glückes,
blühe, deutsches Vaterland!“
Gar nie zuvor hatte ich so bewusst, feierlich und mit so viel Freude im Herzen diese Hymne gesungen, obwohl in Deutschland geboren, aufgewachsen und lebend.
Voller Dankbarkeit, ein wenig stolz und vor allem froh, eine deutsche Staatsbürgerin zu sein und dieses schöne und vielfältige Land meine Heimat nennen zu dürfen.
Diesen Moment werde ich nie vergessen. Ich hole ihn mir in den letzten Tagen oft in Gedanken zurück.
Wir sind in eine Demokratie hineingeboren und empfinden sie deshalb häufig als selbstverständlich. Das haben Menschen für uns erkämpft.
Meine Eltern kamen vor über 50 Jahren nach Deutschland und haben mir mitgegeben, dass es eben keine Selbstverständlichkeit ist.
Demokratie gilt es, jeden Tag selbst zu gestalten.
In unserer gegenwärtigen Lebenssituation steht sie auf dem Prüfstand und es zeigen sich Entwicklungen, die unser freiheitlich-demokratisches Wertesystem erschüttern. In Teilen unserer Gesellschaft wird die Gleichwürdigkeit eines jeden Menschen als Grundlage unseres (Zusammen-) Lebens zunehmend in Frage gestellt. … Vielleicht werden unsere Enkelkinder einmal fragen: „Warum hast du damals nichts gesagt?“ „Warum hast du damals nichts gemacht?”
Die Demokratie braucht uns und wir brauchen sie, damit wir gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten können.
Jede Stimme zählt. Geh wählen 🤍🗳️.
(…und mit Miriam Barczaitis und mir spazieren 🚶 ☀️
Mehr ℹ️ zu unseren Demokratiespaziergängen in der Wahner Heide sowie unseren anderen Aktionen gern per PN 😊).