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Ullicare-Geschichten Erinnert Ihr Euch noch an A., der an Aschermittwoch verstarb? Letzte Woche fand seine Beisetzung st...
25/04/2024

Ullicare-Geschichten

Erinnert Ihr Euch noch an A., der an Aschermittwoch verstarb?
Letzte Woche fand seine Beisetzung statt.
Ja, erst zwei Monate nach seinem Tod. Es war für seine Witwe eine schwierige Zeit. Im Jahr seit der Diagnose war immer mal wieder Thema, dass man eigentlich mal darüber sprechen müsste, was nach seinem Tod passieren soll. Irgendwie war das aber etwas, worüber A nicht sprechen wollte. Dafür mag es verschiedene Gründe geben, ich halte es für möglich, dass es für ihn bedeutet hätte nun hier "fertig" zu sein und dadurch sein sterben beschleunigen würde. Aber das bleibt sein Geheimnis und vielleicht ist das auch gut so.
Nun musste seine Frau B aber eine Lösung finden, die besonders auch für sie stimmig sein sollte. As Mutter plädierte für den freien Platz für die Urne auf dem Friedhof im Familiengrab - schon allein wegen der kostengünstigen Lösung. Aber das fühlte sich nicht richtig an. Friedwald und ähnliche Wälder wurden angesehen, aber irgendwie fühlte sich auch das nicht richtig an.
Und dann kam die Streuobstwiese. Gemeinsam mit einem Mitarbeiter der Gemeinde, Angehörigen und Freunden wurde die Wiese angesehen. Außerhalb des eigentlichen Friedhofgeländes wurde eine Streuobstwiese angelegt und es gibt die Möglichkeit hier bestattet zu werden. Während der Besichtigung fand B dort eine (leider tote) große russische Landschildkröte. B ist kein Mensch, der an einem Tier vorbeiläuft, um das sich noch gekümmert werden sollte. Leider konnten wir nicht herausfinden, woher die Schildkröte kam und ob sie irgendwo vermisst wird, sie wurde nun aber wenigstens würdevoll bestattet. Und ja, irgendwie half sie auch bei der Entscheidung für den Platz, an dem die Urne von A beigesetzt werden sollte.
B durfte die Urne mit As Asche bereits einige Tage vor der Beisetzung abholen und konnte so noch Abschied nehmen auf eine für sie wichtige Weise. Die Urne stand eine Weile in der Werkstatt, am Zeichentisch, im Garten, im Wohnmobil und wurde sogar auf einen Ausflug mitgenommen.
Im Kreise seiner Lieben konnte A nun mit einer sehr persönlichen und liebevollen Zeremonie seinen Platz unter einem blühenden Apfelbäumchen finden.

02/03/2024

Ullicare-Geschichten 🤍

In meine Tätigkeit als "Unterstützerin" bin ich während eigener Krankheit gerutscht. Ich war über lange Zeit krank geschrieben und musste schwer daran knabbern, dass ich von einem sehr aktiven Leben mit 40 und mehr Stunden Berufstätigkeit, Kindererziehung und Tier-Versorgung auf nur einen Rest Aktivität herunter gefahren war.
Zu verstehen, dass 100% nicht mehr geht, war ein Schritt, danach kam die Frage, was ich mit den 30%, die irgendwie ja schon noch da waren, sinnvolles angestellt werden könnte. Angefangen habe ich mit Babysitten, da war am einfachsten dran zu kommen. Und dann schaltete ich eine Anzeige im lokalen Mitteilungsblatt, in der ich meine Unterstützung anbot für Mensch und Tier. So kam ich an meine ersten Senioren. Einmal in der Woche einkaufen für Frau S. und ihre Tochter, die nach Knie-OP nicht laufen konnte. Und S., die durch Makuladegeneration zu erblinden drohte und ursprünglich nur jemanden suchte, der sie in die Augenklinik fahren konnte.
Frau S. und S. sind inzwischen verstorben, aber sie haben grundsätzlich meine Arbeit geprägt und ich denke sehr häufig an sie.
Vielleicht nur wegen ihnen habe ich mich zur Hospizbegleiterin ausbilden lassen, vielleicht nur wegen ihnen habe ich heute eine Vorstellung davon, wie wichtig soziale Kontakte außerhalb von Familie und Pflege sein können. Es ist so wenig, was ich gebe und ich komme mit sooo viel aus jeder einzelnen Begegnung. Ich hoffe, dass ich noch viele Menschen ein Stück auf ihrem Weg begleiten darf.

🍀

Gestern ist A. gestorbenIch war als Hospizbegleiterin und inzwischen (ich bin in dieser Begleitung seit etwa einem Jahr)...
15/02/2024

Gestern ist A. gestorben

Ich war als Hospizbegleiterin und inzwischen (ich bin in dieser Begleitung seit etwa einem Jahr) auch als Freundin vor Ort.

A. erhielt seine Diagnose(n) im vergangenen Jahr an Aschermittwoch. Ein bösartiger Krebs, bereits metastasiert, keine Heilung möglich. Das Palliativteam wurde verständigt und nahm den Hospizdienst mit ins Boot.

So landete ich bei A. und seiner Frau B. Wir hatten eine gute Zeit mit vielen tiefen Begegnungen, mit Gesprächen über gemeinsames und verschiedenes, mit lachen und weinen, mit guten und schlechten Tagen, mit Hoffnung und Verzweiflung und dem Aufbau einer tief vertrauten Basis.

Am Sonntag feierten wir in kleiner Runde den Geburtstag von B., den 41. Jahrestag ihrer Beziehung und irgendwie auch, dass A. noch bei uns ist. Es ging ihm da schon nicht gut, aber er wünschte sich ein bisschen Ablenkung und vertraute Menschen.

Gestern morgen um 7 Uhr dann der Anruf von B. Es geht ihm nicht gut, er atmet schwer und kann kaum sprechen, die Unsicherheit ist groß. Ich also Tiere versorgt, Verabredungen abgesagt (ein Hoch auf die verständnisvollen Menschen in meinem Umfeld) und hin geeilt.

Bei meiner Ankunft telefonierte B., ich ging also direkt zu A. und schaute nach ihm. Nach kurzem Hinspüren war mir klar, dass er sich auf den Weg gemacht hat.
Es gab dann kurze Zeiten der Unsicherheit, die (für mich wichtig) die Ansprechpartner bei Hospizdienst und PalliativTeam gut abfedern konnten.

Und dann war begleiten, da sein, atmen, in den Arm nehmen, halten, Hand reichen, sprechen und schweigen, weinen und auch lachen, ein tiefes Spüren von Gemeinschaft und Liebe und ein echtes Hinübergleiten.

Alles, was nun kommt ist schwer. Trauer will ausgehalten werden, ein anderes Leben will gefunden und gelebt werden... Aber, dass A.s Wunsch, Zuhause sterben zu dürfen in Erfüllung gehen konnte, erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit.
Dass ich meinen Teil dazu beitragen durfte, ist für mich ein großes Geschenk und ich weiß gerade wieder sehr, warum ich diese Aufgabe so sehr liebe.

Danke ❤️

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