11/08/2025
Da bin ich jetzt richtig erleichtert, dass mittlerweile so viele Menschen allergisch auf künstliche Duftstoffe reagieren, ich dachte schon, das geht nur mir so....Ich habe mir mal die Mühe gemacht, zu recherchieren, was alles an Inhaltsstoffen zusammengepantscht wird, um einen Duft "zu kreieren". Da spricht man tatsächlich mittlerweile von toxisch!!! Also, liebe Leute, lasst es doch einfach, geht für das Geld, das der Mist kostet schön essen und gut ist es...
Ein handgeschriebenes Plakat vor einem Getränkemarkt in Neuss/NRW hat diese Woche für sehr viel Wirbel gesorgt. Darauf stand, dass Kunden, die ein spezielles Parfum tragen, den Getränkemarkt nicht betreten dürfen, gerne aber draußen bedient werden. Der Marktleiter durfte leider nicht mit uns sprechen, wir nennen seinen Namen nicht. SWR3 Redakteurin Caro Knape mit dem Posting der Woche an ihn.
Lieber Herr Marktleiter,
als wir Sie diese Woche angerufen haben, haben Sie sofort gesagt: ‚Wir haben das Plakat wieder abgehängt, es ging nicht anders.‘ Dabei konnten das Schild doch so viele so gut verstehen. Denn Menschen, die das Gespür für zu viel Duft verloren haben, gibt es viele. Wir haben mit den SWR3 Hörern darüber gesprochen und was da kam, hat uns fassungslos gemacht. Das krasseste Beispiel hatte Andreas aus Ulm. Der arbeitet im Sicherheitsdienst bei einer Drogerie und hat auf den Videokameras beobachtet und gezählt, wie oft ein Mann mit einem Testflacon gesprüht hat. 63 mal hintereinander! Auf alle Körperstellen, die man sich nur vorstellen kann. Das ist fast ein ganzes Schnapsglas voll.
Dabei wollten Sie, lieber Marktleiter, mit Ihrem Plakat gar nicht alle Menschen, die in Duft geduscht sind, daran hindern, den Markt zu betreten. Sondern nur die, die dieses eine spezielle Parfum tragen. Ein beliebtes, teures Unisex-Parfum, das wohl extrem intensiv riecht. Das hat bei einigen Ihrer Mitarbeiter zu Kopfschmerzen und Schwindelanfällen geführt. Weiterarbeiten ging danach nicht mehr.
Jeder, der im Job mit vielen Menschen und all ihren Gerüchen zu tun hat, kann das mehr als nachvollziehen. Viele SWR3 Hörer haben uns geschrieben: ‚Hut ab! Den Mut hatten wir bisher nicht.‘ Was also tun? Sie könnten bei der nächsten Duftwolke, die sich zwischen Sprudel- und Bierkästen breitmacht, höflich, aber sehr deutlich sagen: ‚Ich wusste doch, dass Sie es sind. Ich habe für sowas ein sehr feines Näschen!‘ oder ‚Falls wir uns irgendwann mal aus den Augen verlieren, ich er-rieche Sie mit Sicherheit.‘ Ich drücke Ihnen die Daumen, dass diejenigen Kunden sich ganz schnell verduften.
Ihre Caro Knape