24/09/2021
PEG-Sonde bei Demenz und die Verantwortung der Pflege
Menschen mit einer fortgeschrittenen Demenz bekommen nicht selten zur Sicherstellung des Ernährungsmanagements eine PEG-Sonde gelegt. Die Frage, inwieweit das sinnvoll ist, kann nicht pauschal beantwortet werden. Vielmehr ist zu klären, ob die Sonde das Wohlbefinden des Pflegebedürftigen fördert und seine Lebensqualität steigert. Angehörige haben oft Angst, dem Betroffenen etwas vorzuenthalten, wenn sie dieser Maßnahme nicht zustimmen und entscheiden sich aus diesem Grund für die PEG-Versorgung.
In der Leitlinie Enterale Ernährung von DGEM und DGG wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Entscheidung für oder gegen das Legen einer Sonde bei einem nicht einwilligungsfähigen demenzkranken Menschen eine gemeinsame Aufgabe von Ärzten, Pflegekräften und Angehörigen darstellt. Bei der Beurteilung der Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme kommt den Pflegekräften eine besondere Verantwortung zu. Insbesondere in der stationären Langzeitpflege, wo die Pflegekräfte den Menschen mit Demenz 24h am Tag begleiten, kann durch ihre Einschätzung ein umfassendes Bild von der konkreten Situation des Bewohners entstehen. Wird diese professionelle Einschätzung den sorgenden Angehörigen zugänglich gemacht, können wir vermeiden, das Angehörige aus schlechtem Gewissen heraus dieser Maßnahme zustimmen.
Welche Erfahrungen habt ihr mit PEG-Sonden bei demenzkranken Bewohnern/Klienten gesammelt?