
04/07/2025
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In einer aktuellen Befragung im Auftrag des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gaben mehr als drei Viertel der Teilnehmenden an, in den vergangenen zwölf Monaten ein Nahrungsergänzungsmittel (NEM) eingenommen zu haben [1].
Auch in einer Studie im Auftrag des Projekts "Lebensmittelklarheit" der Verbraucherzentrale erklärten 77 Prozent der Befragten, regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen; über 50 Prozent mindestens einmal pro Woche. An der repräsentativen Onlinebefragung nahmen 2.070 Personen ab 16 Jahren aus Deutschland teil. 21 Prozent der Teilnehmenden glauben, Nahrungsergänzungsmittel seien notwendiger Bestandteil einer gesunden Ernährung.
Ernährungswissenschaftler*innen stehen dem Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln bei gesunde Menschen eher kritisch gegenüber. Eine ausgewogene Ernährung liefert in der Regel ausreichend Nährstoffe. Empfohlen wird eine Supplementierung nur bei bestimmten Lebensweisen oder in bestimmten Lebenslagen wie zum Beispiel bei veganer Ernährung oder vor und während der Schwangerschaft und Stillzeit [2].
Auch das BfR erachtet NEM für die überwiegend gut versorgte Bevölkerung als nicht notwendig - insbesondere, da sie häufig eher von Menschen mit gesünderem Lebensstil und ausgewogener Ernährung verwendet werden. Internationale wissenschaftliche Studien zeigen zudem, dass von einer zusätzlichen, über den Bedarf hinausgehenden Aufnahme von Mikronährstoffen keine positiven gesundheitlichen Wirkungen zu erwarten sind [3].
Quellen:
1. Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR): BfR2GO, Ausgabe 1/2025, Schwerpunkt: Nahrungsergänzungsmittel.
2. Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), Pressemeldung vom 18.06.2025
3. Bundesinstitut für Risikobewertung: Aktualisierte Höchstmengenvorschläge für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln: Stellungnahme Nr. 006/2024 des BfR vom 22. Februar 2024. Bundesinst. für Risikobewertung