15/09/2024
Ich wollte sie nicht,
diese Wohnung.
So krasse Widerstände gegen meine innere Stimme hatte ich noch nie.
Ich habe in den letzten 2 Wochen auch einige Wohnungen gesehen, die mir gefallen haben, aber meine innere Stimme wollte was anderes.
Ich habe mir alles mögliche angschaut, weil ich weiß, dass ich meine Vorstellungen, wie etwas zu meine höchten Wohle zu sein hat, aus einem eingeschränkten Blickwinkel treffe und es durchaus passendere Lösungen geben kann, die ich aber noch nicht erkennen kann.
Ich hatte mir ein kleines Häuschen ein paar Kilometer außerhalb der Dörfer und Feriensiedlungen vorgestellt.
Die Information, dass es nur für 7 Monate sein wird, habe ich ja schon vorher auf meiner Reise bekommen, deshalb habe ich mir auch Saisonangebote angeschaut.
Bei dem Termin waren 2 Wohnungen frei, im selben 2 stöckigen Ferienkomplex, direkt am Meer.
Ca. gleiche Größe, fast gleicher Preis, beide direkt aufs Meer asugerichtet. Ich hatte schon vorher das Gefühl, dass es nicht so sein wird, wie ich es gerne hätte.
Oben:
sehr hell, neu und geschmackvoll eingerichtet, mit 2 schönen Schlafzimmern, mit kl. offener Balkon zu 2 Sonnenseiten, im Winter hier wertvoll, mit modernen Klima und Trocknungsanlagen ausgestattet.
Perfekt in meinen Augen
Unten:
dunkler, karg, typische alte Einrichtung, Mängel an Möbeln sind mit Plastikdecken kaschiert, das 2. Schlafzimmer mini mit Etagenbett, muffiger Geruch nach Feuchtigkeit und einem Kaminofen als Heizung, was ich als einzigesten Vorteil sehen konnte und mein Gedanke war sofort: "wie scheußlich, nein, die kann es nicht sein, die andere ist ja 1000x schöner".
Aber es war so klar, dass es diese sein soll. ✨
Einen Tag habe ich mich gewunden, immer wieder nachgefragt,
eine Freundin gefragt, ob sie für mich pendelt,
mich gefragt, ob ich mich damit kleinhalten will, aber es kam immer das gleiche Ergebnis, das ich eigentlich auch vorher schon wußte, bevor ich die Wohnungen gesehen hatte, aber es da auch noch nicht glauben wollte. :-)
Aber es war so klar, dass ich am nächsten Tag zugesagt habe und am übernächsten eingezogen bin.
Und damit hat es nicht aufgehört.
Die Gerüche waren für mich kaum schwer zu ertragen.
Die ranzigen Schubalden in Küche und Bad habe so sehr nach Feuchtigkeit und Schimmel gerochen, dass ich nichts reinlegen mochte.
Die Schlafzimmerschränke nach den drinliegenden künstlichen Duftsteinen.
Als ich im Bett lag und diese Widerstände so stark gespürt habe, ich wollte nicht dort sein, habe ich angefangen mich von außen zu beobachten.
Wie ich da liege, in der dunklen, engen feuchten Wohnung mit meiner ganzer Ablehnung der Situation.
Und plötzlich wurde die Wohnung weiter, größer und wurde zu einer Schatzkammer ohne Grenzen. ✨
Das war der Moment, ab dem ich loslassen konnte.
Ich habe noch nie so viel geputzt wie in den letzten 6 Tagen. :-)
Mit viel Essig und Natron ließ sich vieles wandeln,
nur kleine Schimmelstellen, die ich mit EM beheben konnte und
die ekligen kaputten Schubladen im Bad werden nächste Woche von Schreiner komplett ersetzt.
Der Reinigungsprozess, auch im Innern, ist noch im Gange, aber es fühlt sich selbstverständlich an, dass ich hier bin.
Am Meer und mit dem Meer.🌊💕