17/04/2025
Worüber ich heute mit euch sprechen wollte, ist die Psychosomatik. Ein riesiges Thema. Ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen…
Heute geht es um die ANGSTACHSE. Oder das „Überlebensdreieck“ des Körpers, wenn die Psyche überfordert ist.
Was beinhaltet die Angstackse?
Kopf, Brust und Bauch.
Wann schaltet sich die Angstackse ein?
Wenn ein Mensch eine akute oder chronische Erfahrung von Ablehnung, Schuld, Angst oder Verlust der Verbindung zu einer nahestehenden Person macht.
Diese Achse formt das „Überlebensdreieck“ – eine unsichtbare, aber spürbare Zone, in der ein Mensch gefangen ist, dem das Gefühl der Sicherheit fehlt.
🙉 Kopf
Gedankenüberflutung, zwanghafte Szenarien, Versuche zu berechnen, zu retten, zu erklären, zu kontrollieren.
Oft begleitet von Kopfschmerzen, Klingeln, „Nebel“. Das ist die Rationalisierung des Schreckens.
🤱 Brustkorb
Atemnot, Gefühl der Erstickung, innerer Schmerz, Sehnsucht. Das ist das Zentrum von Schuld und Kränkung, der innere Konflikt zwischen „Ich möchte lieben“ und „Ich habe Angst, verlassen zu werden“.
🫄 Bauch
Zusammenziehen, Krämpfe, Schwere, Übelkeit oder häufiges Wasserlassen. Hier wohnt die Scham, die Angst, das Gefühl der Verletzlichkeit, oft aus der Kindheit stammend.
Das ist das Zentrum der unbewussten „Schande, am Leben zu sein“, wenn man in der Kindheit nicht das Recht hatte, einfach zu „sein“.
Wann formt sich diese Angstackse?
Bei Menschen, die ein unbemerkte (latente) Verlassenheitstrauma erlebt haben.
Normalerweise sind das keine äußerlich „grausamen“ Eltern, sondern kalte, ängstliche oder übermäßig aufopferungsvolle Mütter,
die dem Kind „übelnahmen“ für das Zeigen von Emotionen, Selbstständigkeit oder die Weigerung, bequem zu sein. Abwesende, kritisierende oder inkonsequente Väter,
die keine „Stütze“ waren, aber Leistungen, Dankbarkeit, Perfektionismus forderten.
Das Kind lernt in solchen Systemen zu überleben:
denken – um vorherzusehen;
die Brust zusammenzuziehen – um den Schmerz nicht zu zeigen;
den Bauch anzuspannen – um die Angst nicht zu verraten.
Welche Erwachsenen bleiben häufiger in dieser Angstackse stecken:
• Hyperverantwortliche
• Perfektionisten
• Diejenigen, die sich keine Ruhe, Spontaneität, Zärtlichkeit erlauben
• Diejenigen, die „stark lieben, aber still leiden“
• Menschen mit Reizdarmsyndrom, häufigen Bauch- oder Brustschmerzen.
Was tun? Therapie der Selbst-Rückkehr
🔺 Die Angstackse in sich anerkennen
– Ich fühle Schwere im Kopf, in der Brust, im Bauch. Ich werde nicht verrückt. Das ist mein Überlebensmuster.
➗ Die Angstzonen aufteilen
„Jetzt denkt mein Kopf, aber ich bin nicht nur mein Kopf.“
„Die Brust schmerzt – weil ich fühlen kann.“
„Der Bauch ist angespannt – weil er sich erinnert.“
😮💨 Mit dem ganzen Körper ausatmen
• Langsam in den Bauch ausatmen
• Den Brustkorb streicheln
• Den Kopf schütteln
🟰den Körper als Sicherheitskontur zurückgewinnen.
👨 Den Erwachsenen aktivieren
„Mein Körper hat Angst, aber ich bin erwachsen und ich bin da. Ich werde mich nicht verlassen.“
Wir verwechseln oft Angst mit Realität.
Aber Angst ist nur ein Signal aus der Vergangenheit, das das Datum verwechselt hat.