03/08/2025
***Blickschulung am Sonntag - Die Trabverstärkung***
Definition der Richtlinien:
In den starken Tempi erhöht sich der Raumgriff durch den kräftigeren Schub der Hinterhand. Die Vorhand kommt durch eine vermehrte Beugung der Hanken zum freieren Vorschwingen.
Das Pferd soll bei deutlicher Rahmenerweiterung in Selbsthaltung bleiben und mit der Stirn-Nasenlinie etwas weiter vor die Senkrechte kommen. Das Genick bleibt der höchste Punkt.
Während der Verstärkung muss der Reiter darauf achten, dass er nicht in Rücklage oder hinter die Bewegung des Pferdes gerät. Ist das Pferd genügend vorbereitet worden, kann sogar ein leichtes Entlasten, insbesondere zu Beginn der Verstärkung vorteilhaft sein.
(Richtlinien für Reiten und Fahren - Band 2)
Auf den Grafiken sieht man eine Trabverstärkung, wie in den Richtlinien definiert. Die beiden Beinpaare des Pferdes arbeiten parallel.
Unten links, eine heute auf Turnieren übliche und vor allem oft hochbewertete Trabverstärkung, mit deutlicher gebrochener Diagonale.
Auf dem mittleren Bild zeigen wir mit Hilfe der grünen Striche, wo sich das Vorderbein in Bezug auf das diagonale Hinterbein befinden müsste.
Auf dem rechten Bild zeigen die gelben Striche wo das Hinterbein in Bezug auf der Vorbein sein müsste.
Die Frage, die sich aufwirft: warum muss man sich derart weit von der Natur des Pferdes entfernen? Zu welchem Zweck? Korrektheit müsste doch in der Bewertung weit über exaltiertem angespannten Gestrampel liegen...
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***Visual Training on Sunday – The Extended Trot***
Definition according to the official guidelines:
In the extended paces, the horse's stride length increases due to a more powerful push from the hindquarters. The forehand moves more freely as a result of increased flexion in the joints of the hind legs.
The horse should maintain self-carriage even with a clearly lengthened frame and bring its forehead–nose line slightly in front of the vertical. The poll remains the highest point.
During the extension, the rider must ensure not to lean back or fall behind the horse’s movement. If the horse has been properly prepared, a slight lightening of the seat—especially at the beginning of the extension—can even be beneficial.
(Guidelines for Riding and Driving – Volume 2)
The diagrams show an extended trot as defined by the guidelines. The horse's pairs of legs move in parallel.
Bottom left: an extended trot commonly seen—and often highly scored—at today’s competitions, with a clearly broken diagonal.
The middle image uses green lines to indicate where the foreleg should be in relation to the diagonal hind leg.
The right image uses yellow lines to show where the hind leg should be in relation to the foreleg.
The question arises:
Why is there such a strong departure from the horse’s natural movement? For what purpose?
Surely correctness should be rated far above exaggerated, tense flailing...