01/09/2025
Der Fokus meiner Arbeit;
Ich gehe von einem Humanistischen Menschenbild aus d.h.
In meiner Craniosacralen-Sitzung wird das humanistische Menschenbild ganz zentral angewendet – sowohl in meiner Haltung als auch meiner Arbeitsweise.
Hier steht der Mensch als ganzheitliches, selbstheilungsfähiges und einzigartiges Wesen im Mittelpunkt.
🌀 Anwendung des humanistischen Menschenbildes in der Craniosacral-Therapie:
1. 🧍♀️ Der Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele
Die Craniosacral-Therapie betrachtet den Menschen ganzheitlich.
Symptome werden nicht isoliert gesehen, sondern im Zusammenhang mit dem gesamten Erleben – körperlich, emotional und geistig.
2. 🌿 Selbstheilungskräfte und Ressourcen aktivieren
Der Körper hat eine innewohnende Fähigkeit zur Selbstregulation und Heilung.
Ich als Cranio Praktikerin unterstützt diese Prozesse nicht durch Manipulation, sondern durch achtsame, nicht-eingreifende Präsenz.
Dies entspricht dem humanistischen Vertrauen in die Fähigkeit des Menschen, sich zu entwickeln und zu heilen.
3. 👂 Achtsames Zuhören – mit den Händen und dem Herzen
Der Mensch wird respektvoll und wertfrei wahrgenommen – so wie er ist.
Die therapeutische Haltung ist geprägt von Empathie, Zuwendung und nicht-direktiver Begleitung, wie sie auch in der humanistischen Psychologie z. B. bei Carl Rogers zu finden ist.
4. 🕊️ Freiheit und Selbstbestimmung des Klienten
Der Mensch ist Experte für sich selbst – nicht die Therapeutin.
Die Cranio Anwendung orientiert sich an den Bedürfnissen, dem Tempo und der Bereitschaft des Klienten.
Es wird nichts „gemacht“ oder erzwungen, sondern das, was auftaucht, wird achtsam begleitet.
5. 👣 Prozessbegleitung statt Symptombehandlung
Ziel ist nicht primär „Symptombeseitigung“, sondern die Begleitung von Veränderungs- und Entwicklungsprozessen.
Der Mensch soll gestärkt daraus hervorgehen – nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf seelischer Ebene.
🧘♀️ Fazit:
Die Craniosacral-Therapie lebt das humanistische Menschenbild in der Praxis:
Sie sieht den Menschen als wertvoll, selbstheilungsfähig und ganzheitlich.
Die therapeutische Beziehung basiert auf Würde, Empathie und Respekt.
Der Fokus liegt auf Begleitung, nicht auf „Reparatur“.
🌿 Fallbeispiel: Anna (35 Jahre) mit chronischen Kopfschmerzen
🧍 Hintergrund:
Anna, 35 Jahre alt, kommt in die Craniosacral-Therapie wegen chronischer Spannungskopfschmerzen, die sie seit Jahren begleiten. Medizinisch ist „nichts Auffälliges“ zu finden. Sie wirkt erschöpft, innerlich angespannt und erzählt, dass sie „funktioniert“, aber sich selbst kaum noch spürt.
👐 Ablauf der ersten Sitzung:
1. Begegnung auf Augenhöhe
Ich als Cranio Praktikerin begegne Anna mit offener, wertfreier Haltung – nicht als „Patientin“, sondern als individueller Mensch mit eigener Geschichte. Ich erkläre den Ablauf, betone , dass Anna jederzeit Stopp sagen darf, und mache deutlich: „Du bestimmst, was für dich stimmig ist.“
🔹 Humanistische Haltung: Respekt vor der Selbstbestimmung und Autonomie des Menschen.
2. Ruhige Berührung – Raum für das, was ist
Während der Behandlung lege ich als Cranio Praktikerin meine Hände achtsam am Kopf und später am Kreuzbein an – mit feiner Präsenz, ohne zu „machen“. Ich folge dem, was Annas Körpersystem zeigt, ohne zu interpretieren oder zu analysieren. Anna merkt plötzlich, wie sich ihr Atem vertieft und Tränen kommen.
🔹 Humanistische Haltung: Emotionen, die auftauchen, sind willkommen. Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Raum geben.
3. Der Körper spricht – und wird gehört
Anna beschreibt nach der Sitzung, dass sie sich zum ersten Mal seit langer Zeit „verbunden mit sich selbst“ gefühlt habe. Es kommt in weiteren Sitzungen heraus, dass sie sich seit Jahren im beruflichen und familiären Umfeld überfordert fühlt, aber „funktionieren muss“. Die Kopfschmerzen sind ein Teil dieses inneren Konflikts.
🔹 Humanistische Haltung: Symptome sind Ausdruck innerer Prozesse und verdienen Zuhören, nicht Unterdrückung.
🌱 Ergebnis nach einigen Sitzungen:
Annas Kopfschmerzen werden seltener und schwächer.
Viel wichtiger: Sie beginnt, sich wieder mehr selbst zu spüren, sich Pausen zu erlauben, „nein“ zu sagen.
Sie beschreibt die Therapie nicht als „Heilmethode“, sondern als Ort, wo sie ganz sein darf.
🎯 Fazit:
In diesem Beispiel zeigt sich klar, wie das humanistische Menschenbild in der Craniosacral-Therapie wirkt:
Prinzip Umsetzung
Würde & Ganzheit Anna wird als ganzer Mensch wahrgenommen, nicht auf ihr Symptom reduziert.
Empathie & Beziehung Die Therapeutin begegnet ihr ohne Bewertung, mit echter Präsenz.
Selbstheilung Der Körper wird nicht „behandelt“, sondern unterstützt, sich selbst zu regulieren.
Selbstbestimmung Anna entscheidet über Tempo, Tiefe und Richtung ihres Prozesses.