Das Ziel der Fördermaßnahmen der Bundesrepublik Deutschland ist es, im Rahmen der Unterstützung der deutschen Minderheit in der Slowakei, durch Förderung kleiner und mittelständischer Privatbetriebe in den deutschen Siedlungsgebieten und deren Umfeld in der Slowakei, einen Beitrag zur Verbesserung der Wirtschafts- und Infrastruktur zu leisten. Die karpatendeutschen leben in fünf Regionen der Slowakei: Region 1 Preßburg, Region 2 Hauerland (die Umgebung vom Kremnitz, Deutsch Proben und Krickerhau), Region 3 Oberzips (Deutschendorf, Kesmark, Alt Lublau), Region 4 (Göllnitz, Einsiedel, Schmöllnitz, Dobschau), Region 5 Bodwatal (Kaschau, Metzenseifen, Stoss). Das Projekt der Fördermaßnahmen der BRD startete im Jahre 1992 der damaliger Vorsitzende des Karpatendeutschen Vereins Ing. Seit 1993 bis 1997 koordinierte er als Leiter der Karpatendeutschen Stiftung und seit 1997 als Vorsitzender der Karpatendeutschen Assoziation die Realisierung der Wirtschaftsprojekte. Im Jahre 2001 übernahm die Leitung der KDA Frau Dr. Danica Remeteiova. Im Jahre 2004 wurde in die Funktion des Vorsitzenden der KDA Herr Jan König gewählt, der die Stiftung bis heute leitet. Entscheidend für die exakte Durchführung der Wirtschaftshilfen des BMI- Bonn war und ist die Funktion der verantwortlichen Mittlerorganisation der Gesellschaft für internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit Baden – Württemberg mbH – GWZ – in Stuttgart /später Baden Württemberg International/. Von ihr erhielt und erhält der Projektträger die jährlichen Startanzeigen der Förderung, sie prüft die Förderanträge, überweist und kontrolliert die Sach- und Finanzmittel, entsendet Fachleute zur Beurteilung der Projekte vor Ort in die Slowakei und beauftragt jährlich einen Wirtschaftsfachmann mit der Evaluierung der geförderten Unternehmer. Die Vermittlungsorganisation GWZ/BWI war immer in ihrer Arbeit sehr präzis und kannte die spezifischen Probleme der Gewerbetreibenden, der klein- und mittel Unternehmer in der Slowakei. Nach dem Motto HILFE ZUR SELBSTHILFE erhielten und erhalten die Privatunternehmer und Existenzgründer, günstiges Darlehen zum Erwerb von Produktionsmaschinen oder technologischen Einrichtungen zum Aufbau der Produktion, zu ihrer Erweiterung, Modernisierung, Produktionsänderung oder zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Betrieben. Jeder Antragsteller muss die Kriterien der HILFE ZUR SELBSTHILFE erfüllen. Das Darlehen muss der Geförderte innerhalb von 4 Jahren in regelmäßigen Raten zurückzahlen. Die Antragsteller können damit ohne unnötige Bürokratie und zu besseren Bedingungen als Eine Bank einen Kredit für Erweiterung des Unternehmens erhalten. Kaum einer von ihnen hatte infolge der sehr hohen Zinssätze und übertriebenen dinglichen Sicherheiten der Banken die Chance, von der Commerzbank Bank Kredite für die Finanzierung von Maschinen und Einrichtungen zu erhalten. Mit dem Ziel den Unternehmern zu helfen und sie zu ermutigen waren in das Programm Qualifizierungsseminare für die Unternehmer eingebracht. In den Jahren 1997-1999 realisierte die KDA 25 Seminare mit 25-30 Teilnehmern mit vorgetragenen Themenkreisen, wie Buchhaltung, Betriebsfinanzierung, Produktionsplanung, Steuergesetze. Die Seminare leiteten slowakische und deutsche Fachberater in Bereichen wie Ökonomie, Recht und Steuer. Die Wirtschaftslage in den einzelnen Regionen ist sehr unterschiedlich. In der Region Pressburg infolge der akkumulierten Ansiedlung ausländischer Investoren, der Grenznähe zu Österreich, der maximalen Auslastung von Produktionsstätten und fast Vollbeschäftigung ist der Anteil der Geförderten Betriebe nur 5,3% . Nur 28 Unternehmer erhielt die Förderung in Gesamtsumme von 394.152,92 EUR. In den anderen Regionen ist die Interesse für Privatunternehmen viel grösser. In der Region Hauerland /Gebiet der Kremnitz und Priwitz/ erhielten die Förderung in der Höhe 1.579.116,- EUR meistens Kleinbetriebe mit historischer Tradition, wie Holzbearbeitungsbetriebe, Schlossereien, weiter auch Konfektionsbetriebe, Dienstleistungsbetriebe und neu erbaute Kfz-Werkstätten- insgesamt 85 Betriebe, was 16,25% der gesamten geförderten Betrieben ist. In der dritten Region Oberzips, die sich östlich der Hohen Tatra ausbreitet, erhielt im Rahmen der Fördermaßnahmen des Bundesministeriums des Innern der BRD 188 kleiner- und mittleren Betrieben eine Förderung von 3.124.878,32 EUR zur Entwicklung eigener Betriebe. Die meisten Investitionen sind im Rahmen des Tourismus- Ausstattung der Restaurants, Hotels, weiter Tischlereien, Sägewerke, Holzbau, Bäckereinen, Druckereien usw. Anzahl der gesamten Förderung ist 36,96%, was der größte Anteil im Rahmen der Anderen Regionen der Karpatendeutschen ist. In der vierten Region Unterzips nach der Stilllegung des Bergbaues und des einzigen größeren Stahlwerkes konzentriert auf Waffenproduktion haben sich die Unternehmer mehr auf Holzbau und Holzverarbeitung, und in kleinerem Maße auf Gastronomie, Kleingeschäfte und Gesundheitswesen konzentriert. In dieser Region wurden 62 Betriebe in der Summe von 964 396,68 EUR gefördert, was 11,41 % bildet. In der Region Bodwatal nach dem Niedergang von zwei örtlicher metallverarbeitender Betrieben in Metzenseifen entstanden neue selbständige Betriebe, die an historische Schmieder- und Messerschmiedetradition anknüpfen. In geringerem Maße sind Betreibe entstanden, die sich an Holzbau und Holzverarbeitung konzentrierten. Insgesamt wurden in dieser Region 160 Betreibe in der Summe von 2 392 393,40 EUR gefördert. Das finanzielle Ausmaß der Förderung der kleinen und mittleren privaten Unternehmer in der Slowakei durch die Bundesregierung Deutschland ist ersichtlich aus seiner graphischen Darstellung Nr.4. In den Jahren 1992 bis 1997 wurden die Förderungen ausschließlich vom Bundesministerium des Inneren getragen. Erst ab 1998 konnte der Projektträger in der Slowakei die ersten Rückflussmittel in der Höhe von 72.311,- EUR zur Förderung mitteinsetzen. Das blaue Feld zeigt den steigenden Umfang der Förderung durch das BMI-Bonn an, das rote Feld stellt den Umfang der Förderungen durch die Rückflussmittel des Projektträgers an/KDA/. Insgesamt erhielt in 20 Jahren 523 Unternehmern in der Slowakei eine Förderung von 8.454.937,33 EUR. Nach dem angeführten Graf können wir feststellen, dass sich die Bundesmittel gezielt und langfristig in den KDA Fond verwertet haben. Die eingesetzten Finanzmittel 2,25 Mio. EUR haben sich in 20 Jahren vervielfachtet und wieder verwendet in der Höhe von 6,2 Mio. Diese Zahlen zeigen an, dass die Rückzahlungen gut eingehalten wurden, was uns ermöglicht unsere Tätigkeit weiter fortzusetzen. Wir danken allen Geförderten Betrieben für korrekte Rückzahlung und den Mittarbeitern für gute Zusammenarbeit, so dass wir den Fond auch weiter erhalten können. Die Unterstützung richtet sich an die Finanzierung der Einrichtungen, die für die Entwicklung oder Modernisierung des Betriebes notwendig ist. Das finanzielle Darlehen ist streng zweckgebunden. Es kann für den Kauf der Maschinen, Ausstattung, verschiedenen Technologien, Labor-und medizinischen Ausrüstung, speziellen Nutzfahrzeuge, Ausrüstung der Restaurants, Pensionen und sonstigen Einrichtungen verwendet werden. In geeigneten Fällen kann das Darlehen für den Einkauf der Materialien und Rohstoffe für die Weiterverarbeitung oder für den Einkauf der Immobilien, Bau oder die Renovierung von Gebäuden verwendet werden. Verschiedene Zertifikate und Betriebskosten sind nicht Förderfähig. Auch die Ausrüstung und Technologien, die vor dem Gesuch erworben wurden, können nicht finanziert werden. Das Projekt wird aufgrund eines vollständig ausgefüllten Antrages bewertet, welches in schriftlicher oder elektronischer Form dem Vorsitzenden und der Führung der KDA vorgelegt ist. Der Antrag ist auf der Webseite www.kda.sk zugänglich. Der Betrieb des Antragstellers wird durch die Vertreter des Karpatendeutschen Vereines in der Slowakei und der Karpatendeutschen Assoziation bewertet. Die Genehmigung für Förderung untersteht der Billigung des Innenministeriums der Bundesrepublik Deutschland. Die maximale Kreditsumme für ein Projekt ist 35.000, - EUR. Ein Darlehen für den Kauf der Materialien und Rohstoffen ist max. 15.000,- EUR. Die Rückzahlung des Kredits beträgt bis max. 4 Jahre. Für den Betriebsmittelkredit für den Kauf von Materialien und Rohstoffe ist die Rückzahlungsfrist max. 12 Monate. Für jedes gewährtes Darlehen verlangt die KNA eine Haftung. Der Investitionskredit (Maschinen, Ausrüstungen und Technologie) wird mit einem festen jährlichen Zinsensatz von 3,9% in Monatsraten zurückgezahlt. Der Betriebsmittelkredit (Material und Rohstoff) wird mit einem festen jährlichen Zins in Höhe von 8% in monatlichen Raten nach einem vereinbarten Ratenplan zurückgezahlt. Obwohl sich die Wirtschaftshilfe für die Karpatendeutschen in der Slowakei als das effektivste Förderprogramm hält, wurden auch andere Aktivitäten seitens BMI verwirklicht. Zu erwähnen sind die 7 eingekauften Begegnungszentren für die Karpatendeutschen und die bisherige Finanzierung der Betriebskosten. Eine vorbildliche Unterstützung war auch das Programm der Medizinischen Hilfen. Um 15 Krankenhäuser wurden mit modernen medizinischen Geräten ausgestattet. wie z.B. Laparoskop für Krankenhaus in Krompach, Hämodialysegerät für Krankenhaus in Košice, Wärmebett für Neugeborenen im Göllnitz, EKG- Holter für das Krankenhaus in Alt Lublau, Krankenwagen in Kesmark, Geburtsstuhl für Krankenhaus in Bojnic, Operationstisch für Krankenhaus in Pressburg usw. insgesamt im Wert von ca. 650.000, - EUR.