NIEDERSCHWELIGE HILFE FÜR BÜRGERINNEN UND BÜRGER DER STADT GRAZ MIT PSYCHISCHEN PROBLEMEN UND ERKRANKUNGEN
Psychische Störungen bilden nach den Herz- Kreislauferkrankungen in Europa mittlerweile die zweitwichtigste Ursache für den Verlust gesunder Lebensjahre. Angesichts der mit dieser Entwicklung verbundenen sozialen und ökonomischen Konsequenzen muss der Förderung der psychischen Gesundheit und der Primär-, Sekundär- und der Tertiärprävention psychischer Erkrankungen in Zukunft ein besonderer Stellewert eingeräumt werden
Zu bedenken ist dabei, dass gerade die früh ansetzende therapeutische Hilfe oder prophylaktische Maßnahmen Störungen begrenzen können, die sich unbehandelt zu massiven Krankheiten oder gar Behinderungen entwickeln können. .
Bei körperlichen Verletzungen oder anderen medizinischen Problemen sind die meisten Menschen in der Lage, den richtigen Arzt zu finden. Bei seelischen Schwierigkeiten oder Erkrankungen wissen jedoch viele Menschen nicht, an wen sie sich wenden können, um Hilfe zu bekommen. Außerdem gibt es nicht selten Vorbehalte, über psychische Probleme zu sprechenAllgemeiner Konsens in der diagnostischen, psychotherapeutischen und psychiatrischen Arbeit ist mittlerweile ein Krankheitskonzept, das einen psychisch kranken Menschen als eine bio-psychosoziale Einheit wahrnimmt. Das heißt: Menschen bringen eine bestimmte körperliche und seelische Disposition mit auf die Welt, die sich unter den individuellen Einflüssen von Lebensgeschichte, Lebensereignissen und hilfreichen oder schädigenden Lernprozessen weiterentwickelt. Das jeweilige soziale Umfeld kann wiederum fördernden oder schädigenden Einfluss ausüben.
Eine sinnvolle gemeindepsychiatrische Arbeit umfasst daher nicht nur Diagnostik und Therapie, sondern auch die Bereiche Wohnen, Arbeiten, Freizeit und ggfls. auch Lebensbegleitung und Unterstützung im Alltag.
Die Dauer der Behandlung hängt von der Schwere der Störung und dem angewandten Therapieverfahren ab. Sie beträgt bei einer Kurzzeittherapie maximal 25 Sitzungen und bei einer Langzeittherapie in der Regel 45 bis 50 Sitzungen. In besonderen Fällen ist eine Verlängerung der Psychotherapie auf ca. 80 bis 100 Sitzungen und bei analytischer Langzeittherapie bis zu 300 Sitzungen möglich.
Psychotherapeutische Behandlung muss wohnortnah und flächendeckend zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere Patienten mit geringen finanziellen Mitteln, Kinder und Jugendliche, ältere Menschen sowie psychisch schwer kranke Patienten bzw. körperlich erkrankte Patienten, die eine psychotherapeutische Behandlung benötigen, sind auf kurze Wege und schnelle Erreichbarkeit angewiesen
„Psycho Cafe CunTRA“ biete offene Sprechstunden oder Notfallsprechstunden an („Offene Ohr“ ) Jeder , der sich in einer Krise befindet, kann sich darüber hinaus unmittelbar vorstellen, ohne Voranmeldung, Wartezeiten und absolut anonym .
„Psycho Cafe“ soll erste niederschwellige Anlaufstelle für Menschen ab 15 Jahren sowie für ihre Angehörigen, die wegen psychischer Probleme Beratung und Unterstützung suchen. Der erste Kontakt findet in der Regel über die tägliche Offene Cafe Arbeits oder Sprechstunde statt. Und ohne Voranmeldung. Nach dem Erstgespräch in der Offenen Sprechstunde finden weitere Gespräch nach Terminvereinbarung statt. Es gibt eine auch eine Kooperation mit diversen Einrichtungen
Weitere Beratungstermine erfolgen dann nach Vereinbarung; Telefonate, eine Online-Beratung ,Gruppenangebote und einzelne Psychotherapie sind unterschiedliche Möglichkeiten, die den verschiedenen Nutzern der „Psycho Cafe „ je nach Bedarf zur Verfügung stehen. Daneben bietet die „Psycho Cafe“ regelmäßig einen Sprechtag/ Woche um auch hier einen niederschwelligen Zugang zu ermöglichen.
Neben der professionellen Hilfe durch Psychotherapeutin Tatjana Petrovic spielt die Unterstützung durch Ehrenamtliche, eine wichtige Rolle in der Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen. Die Sichtweise aus einer anderen Perspektive wird dabei immer wieder als sehr bereichernd erlebt. Zunehmend werden Menschen mit eigenen Erfahrungen im Bereich der psychischen Erkrankung als „Experten aus Erfahrung“ in die Betreuungsarbeit mit einbezogen. Sie unterstützen damit die Arbeit der Fachkräfte aus einer anderen Perspektive.