20/04/2025
Inspirierender Impuls zu Ostern von der Kontemplationslehrerin Maria Kollek Braun:
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Zwischen Tod und Leben,
zwischen Dunkel und Licht,
zwischen Asche und Feuer
eine geheimnisvolle Schwelle.
Verbindend und trennend,
einladend und ängstigend,
auffordernd und herausfordernd.
Ostern ist das christliche Fest der Überschreitung von Schwellen. Das Tor zwischen Zeit und Ewigkeit offen, zwischen Tod und Leben – keine Trennung. Unser Geist setzt die Trennung, er kann nur in Gegensätzen und Unterschieden denken.
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Den ganzen Text könnte ihr hier lesen:
https://www.benediktushof-holzkirchen.de/haben-wir-ostern-wirklich-verstanden/
Als christlich aufgewachsene Frau, die sich intensiv mit Religion und Spiritualität auseinandergesetzt hat (bis hin zu Universitätsstudien in diesem Bereich)
und vor der weiterhin aktuellen Frage nach dem Verhältnis von Yoga und Spiritualität/Religion,
sind es neben der Zen-Tradition gerade die christlichen Feiertage, die mich immer wieder zu meinem Verhältnis zu
- Religionen (konventionell oder progressiv) und
- bhakti yoga (wem/was gebe ich mich hin, wenn ich mich als etwas Getrenntes von dem unsagbaren, unbegreiflichen Großen erlebe)
anfragen.
Hier wird es besonders konkret, was sonst oft im Alltag teils selbstverständlich mitschwingt.
Das, was ich "spirituell" nennen muss, weil ich keinen besseren Begriff dafür habe, wird aufgefordert, Stellung zu beziehen.
Auch all die Lehrer:innen und Coaches im Bereich Achtsamkeit, Yoga, Meditation und dergl., die sich scharf von Religion und Spiritualität distanzieren - als hätte dieser Teil des Lebens nur Gewalt und unnötige Begrenzung (hier: Unterdrückung der Freiheit) hervorgebracht -, fordern mich in dieser Konkretisierung heraus.
Und nicht zuletzt tun dies auch die Teilnehmer:innen bei Yogastunden, die ich einerseits nicht verschrecken und mit etwas konfrontieren will, mit dem sie schlechte Erfahrungen machen mussten oder das sie aus welchen Gründen auch immer komplett ablehnen. Andererseits möchte ich niemandem den Bereich des Lebens vorenthalten, der unter dem Begriff Religion/Spiritualität heutzutage - zumindest da, wo ich lebe -, kursiert und oft genug von Lebensqualität, ganzheitlicher Gesundheit und Wohlbefinden abgetrennt betrachtet wird. Ich will dies in meine Yogastunden integrieren, denn bis auf die jüngere (ca. 150 Jahre) Geschichte des Yoga waren die Yoga-Traditionen und damit die Freiheit, die Wirklichkeit, das wahrhafte Leben, die Ganzheit, für die sie zumeist stehen, untrennbar mit Religion/Spiritualität verbunden.
Und dann ist da Ostern.
Die Schwelle.
Da wo sich Gewalt und Erlösung trifft. Gewalt, Verzweiflung, Zweifel, Leid, Schmerz und Erlösung, Hoffnung, Wissen, Befreiung und etwas, das über all dies hinausreicht.
Wo sich alles in einer Person vereint. In einem Menschen.
In uns als Mensch.
Die Schwelle, die Verbindung.
Das Zwischen, das Vereinte und das JA, das es bringt.
JA, so ist es.
Vielleicht vor knapp 2.050 Jahren an einem Ort, der heute von Krieg zerfressen ist.
Definitiv aber im Bewusstsein der Menschheitsgeschichte.
Und hier und jetzt.
Schöne Feiertage!
OM shanti
OM JUM sah
Sibylle Tara
von Maria Kolek Braun | Ostern ist das christliche Fest der Überschreitung von Schwellen. Das Tor zwischen Zeit und Ewigkeit offen, zwischen Tod und Leben – keine Trennung. Unser Geist setzt die Trennung, er kann nur in Gegensätzen und Unterschieden denken.