16/03/2024
Anlässlich des Internationalen ist es uns ein großes Anliegen, auf die weiterhin fehlende Versorgungsstrukturen für Patient:innen mit post-infektiösen Erkrankungen aufmerksam zu machen. Gerade für besonders vulnerable Patient:innen, die an Post-exertional Malaise (PEM), einer Zustandsverschlechterung nach Anstrengung, leiden, ist die Situation besonders dramatisch. Man weiß, dass diese Patientengruppe nach einer SARS-CoV-2 Infektion ein Krankheitsbild entwickelt, das (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom) ähnelt.
In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für ME/CFS, und unterstützt von der Ludwig-Boltzmann Gesellschaft konnten wir an der Medizinischen Universität Wien ein Projekt starten, das dieses Problem adressiert.
Gemeinsam mit dem gesamten Projektteam (Vertreter der Österreichischen Gesellschaft für ME/CFS, die Immunologin Prof. Dr. Eva Untersmayr-Elsenhuber, Johanna Rohrhofer, Johannes Schweighardt, die Allgemeinmedizinerin Prof. Dr. Kathryn Hoffmann, die Fachärztin für Psychiatrie Dr. Theresia Rohrhofer, die Fachärzte für Neurologie Dr. Michael Stingl und Dr. Martin Komenda-Lett, der Computer-Experte Prof. Christian Schultz und den IT Experten der MedUni Wien um Dr. Thomas Wrba) können wir zeigen, dass für Long COVID Patient:innen grundlegende Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen fehlen. Die Erkrankung erfordert eine interdisziplinäre Betreuung. Damit einhergehend fehlt es zusätzlich an adäquaten Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, sowie Plattformen des Austausches für medizinisches Personal.
Die Patient:innen leiden an einer hohen Reizempfindlichkeit und einer geringen körperlichen und kognitiven Belastbarkeit, was PEM, und eine damit einhergehende Zustandsverschlechterung, auslösen kann. Zudem sind viele Betroffene nur sehr eingeschränkt mobil, da sie ans Haus oder sogar ans Bett gebunden sind.
Um dem Problem der fehlenden Versorgungsstrukturen und dem Mangel an medizinischer Kompetenz auf struktureller Ebene zu begegnen, braucht es weiterhin exzellente Grundlagenforschung, groß angelegte Awareness-Kampagnen und Unterstützung auf politischer Ebene.
Erfahren Sie mehr über "Care for ME/CFS": www.meduniwien.ac.at/cccfs