01/08/2025
Super erklärt 🤗🙏🏻
Osteopenie & Osteoporose – was tun?
Osteoporose ist weit mehr als nur ein „Knochenschwund im Alter“. Oft beginnt sie schleichend, in Form der Osteopenie, bei der die Knochendichte zwar vermindert ist, aber noch keine Brüche auftreten. Trotzdem ist gerade hier ein guter Zeitpunkt, aktiv zu werden. Denn je früher man gegensteuert, desto besser lässt sich das Fortschreiten aufhalten oder sogar verbessern.
In der ganzheitlichen Sicht geht es dabei nicht nur um Kalziumtabletten, sondern um viele Faktoren: Bewegung, Ernährung, hormonelle Balance, Mikronährstoffe, Darmgesundheit und mehr.
Knochen bestehen aus lebendigem Gewebe, ständig findet Auf- und Abbau statt. In jungen Jahren überwiegt der Aufbau, etwa ab dem 35. Lebensjahr beginnt der natürliche Knochenabbau. Hormonelle Umstellungen (z. B. in den Wechseljahren), Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung, Medikamente oder chronische Erkrankungen können diesen Prozess beschleunigen.
Ergebnis: Die Knochendichte nimmt ab, die Struktur wird porös, Knochen werden anfälliger für Brüche, besonders an Wirbelsäule, Hüfte und Handgelenk.
Schulmedizinische Möglichkeiten
Diagnose & Verlaufskontrolle
• Knochendichtemessung (DXA): Standardverfahren, um die Dichte zu messen und das Frakturrisiko einzuschätzen.
• Blutuntersuchungen: Zur Abklärung von Kalzium-, Vitamin-D-Spiegeln und anderen Laborwerten, z. B. Schilddrüsen- oder Nebenschilddrüsenhormone.
Bewegung fördert den Knochenaufbau, verbessert die Durchblutung und stabilisiert die Muskeln, was Stürzen und Brüchen vorbeugt. Geeignet sind vor allem:
• Krafttraining (2–3×/Woche): mit Eigengewicht oder Geräten – regt gezielt den Knochenstoffwechsel an
• Laufen, Walken, Tanzen: stoßartige Belastungen sind wirksamer als rein statische Übungen
• Yoga, Qi Gong, Tai Chi: verbessern zusätzlich Koordination, Körpergefühl und Gleichgewicht
Tipp: Es geht nicht um Hochleistung, sondern um Regelmäßigkeit, schon 30 Minuten täglich machen einen Unterschied.
Eine knochenfreundliche Ernährung liefert nicht nur Kalzium, sondern viele weitere Bausteine:
• Kalzium: z. B. aus Brokkoli, Grünkohl, Mandeln, Sesam, kalziumreichen Mineralwässern
• Vitamin D: unterstützt die Kalziumaufnahme, über Sonne (15–20 Minuten täglich) oder Präparate
• Magnesium: wichtig für Knochen und Vitamin-D-Stoffwechsel, z. B. in Nüssen, Haferflocken, Kürbiskernen
• Eiweiß: wichtig für Muskelaufbau und Knochensubstanz, hochwertig pflanzlich oder tierisch
• Vitamin K2: steuert den Kalziumeinbau in den Knochen (statt in die Gefäße!), z. B. in fermentierten Lebensmitteln, Präparaten
• Omega-3-Fettsäuren: hemmen stille Entzündungen, die auch am Knochenabbau beteiligt sein können
Wenn bereits eine deutliche Osteoporose vorliegt oder Frakturen aufgetreten sind, können Medikamente notwendig sein:
• Bisphosphonate: hemmen den Knochenabbau (z. B. Alendronat)
• Denosumab: blockiert knochenabbauende Zellen
• Teriparatid (PTH-Analog): regt gezielt den Knochenaufbau an
• Hormonersatztherapie (HRT): in bestimmten Fällen bei Frauen in den Wechseljahren
• SERMs: selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren, z. B. Raloxifen
Wichtig: Medikamente sollten individuell abgewogen werden, je nach Risiko, Alter, Nebenwirkungen und Wunsch der Patientin oder des Patienten.
Naturheilkunde betrachtet den Menschen als Ganzes. Ziel ist es, Regulationsprozesse anzuregen und das Knochenmilieu zu stärken.
Mikronährstofftherapie
Gezielte Labordiagnostik (z. B. Vollblutanalyse) kann Mängel aufdecken. Sinnvolle Ergänzungen:
• Vitamin D3 + K2 (MK-7): kombinierte Gabe ist ideal
• Magnesium (z. B. Citrat): verbessert die D3-Verwertung
• Silizium (Kieselsäure): wichtig für Knochen, Bindegewebe und Mineralisierung
• Boron (Bor): kann den Östrogenspiegel stabilisieren und die Kalziumaufnahme verbessern
• Zink, Kupfer, Mangan: Cofaktoren für Enzyme im Knochenstoffwechsel
Heilpflanzen mit „Knochennähe“
• Ackerschachtelhalm (Zinnkraut): liefert viel Silizium, am besten als Tee oder Urtinktur
• Brennnessel: mineralstoffreich, wirkt entwässernd und basenbildend
• Rotklee, Yamswurzel: enthalten Phytoöstrogene, die den Knochenstoffwechsel nach den Wechseljahren unterstützen können
• Löwenzahn: regt Leber und Verdauung an und ist wichtig für Nährstoffverwertung
Darmgesundheit nicht vergessen
Der Darm entscheidet, ob Vitamine und Mineralstoffe überhaupt aufgenommen werden.
Wichtig:
• Dysbiosen erkennen und behandeln (z. B. nach Antibiotika oder durch unausgewogene Ernährung)
• Bitterstoffe (z. B. Enzian, Artischocke) zur Anregung der Verdauung
• Probiotika zur Stabilisierung der Darmflora
• Ballaststoffreiche Ernährung, um das Mikrobiom zu nähren
Säure-Basen-Haushalt regulieren
Ein Zuviel an säurebildenden Lebensmitteln (Zucker, Weißmehl, Fleisch, Kaffee) kann langfristig den Knochen belasten. Der Körper „puffert“ Übersäuerung, indem er Kalzium aus dem Knochen zieht.
Basenreiche Lebensmittel:
• Gemüse, Kräuter, Kartoffeln, Obst, stilles Wasser, Kräutertees
• Unterstützend: Basenpulver, Basenbäder, Basenfasten (zeitweise)
Homöopathie & Schüßler-Salze (bei Bedarf)
• Schüßler-Salze:
• Nr. 1 Calcium fluoratum: für Knochendichte und Elastizität
• Nr. 2 Calcium phosphoricum: für Knochenaufbau
• Nr. 11 Silicea: für Bindegewebe, Nägel, Knochenstruktur
• Homöopathische Mittel: individuell nach Konstitution, z. B. Symphytum (Beinwell) nach Brüchen
Osteoporose ist kein „Schicksal“, das man hinnehmen muss. Ob schulmedizinisch, naturheilkundlich oder kombiniert, entscheidend ist, frühzeitig zu handeln und den Körper ganzheitlich zu unterstützen.
Wer aktiv bleibt, sich bewusst ernährt, gezielt ergänzt und auf seine Darm- und Hormonbalance achtet, kann viel für stabile Knochen tun und das Risiko für Frakturen deutlich senken.
Praxis für ganzheitliche Naturheilkunde & Chiropraktik
Alexandra Nau
-Heilpraktikerin-