
31/10/2024
SAMHAIN
Die Nacht zum 1. November ist bei den Kelten die Grenze zum Winter und damit zur dunklen Jahreszeit. Auch die Grenze zur Anderswelt, zur Totenwelt, war in jener Nacht besonders durchlässig. So glaubten sie, dass sich die Hügel der Feen öffnen und dieselben den Menschen erscheinen konnten. Unter den „Feen“ verstanden die Kelten dabei die Repräsentanten der Vorzeit, die in den uralten Grabhügeln wohnten. Die Seelen der Toten waren mit ihnen verbunden. Zu Samhain öffnen sich die Tore zur Unterwelt - damit zu Verstorbenen aber auch zum Unterbewusstsein - und ihre Bewohner erschienen den Lebenden, um sich mit ihnen zu verbinden. Genau dies ist auch die Bedeutung des Wortes „Samhain“ oder „Samuin“: Vereinigung. Die richtige Aussprache von Samhain ist übrigens „sauwen“ mit einem gehauchten „w“.
So ist Samhain auch immer ein Fest der Ahnen. Es geht um die Verbindung zu Ihnen, um Ehrung und Respekt und um Hilfe und Unterstützung aus dem Reich der Vorfahren.
Zu Samhain schritten Menschen und Tiere durch das Samhain-Feuer – ein Ritual der Reinigung. Zum Auftakt des Jahreskreisfestes warf man traditionell Ähren, Holz und Erde in die Flammen, um dem ewigen Kreislauf des Lebens zu huldigen.
Ähnlich wie zu Beltane nahmen die Menschen später die Glut des Feuers mit nach Hause, um ihre eigenen Herdfeuer neu zu entzünden um auch dort buchstäblich die Dunkelheit zu vertreiben. Ein weiterer Brauch bestand darin, den Verstorbenen kleine Gaben auf die Gräber zu stellen, um sie zu ehren, ihnen zu danken oder sie gnädig zu stimmen.
Ahnenräucherungen werden genutzt, um Ahnen und Verstorbene um Unterstützung und Segen zu bitten oder sich ganz einfach bei ihnen zu bedanken. Geräuchert wird dafür mit Wacholder, Beifuß, Myrrhe, Weihrauch, ein wenig Drachenblut und schwarzem Copal.
Ansonsten passen auch Räucherstoffe wie Holunder, Zeder, Angelika, Wermut, Mistelkraut, Birkenrinde und -blätter sowie Lärchenharz, Lavendel und Huichol-Copal hervorragend zu Samhain.
Eine andere Idee, die sich praktisch überall realisieren lässt, ist, ganz einfach mal das Glas auf seine Ahnen zu erheben. Das ist ein Zeichen von Respekt, wenn man die, denen man viel zu verdanken hat, einmal so richtig hochleben lässt.
Loslassen und Absterben
Besonders zu Samhain und in der Zeit von November bis zur Winter-Sonnenwende unterstützt der Jahreskreis besonders das Loslassen und das wandeln von Altem. Altes darf nun absterben damit Platz für Neues entsteht.
Schamanische Reisen in die Unterwelt oder zu unseren Ahnen sind in dieser Zeit auch sehr begünstigt und einfach. Kommuniziert auf Eure eigene besondere Art mit Euren Ahnen, dankt ihnen und bittet sie auch weiterhin um ihre Unterstützung und ihren Segen. Habt den Mut euer individuelles eigenes Ahnen Ritual zu gestalten, so wie es sich für Euch stimmig anfühlt.
Zu Samhain etwas ins Feuer geben das wir nicht mehr benötigen, ist ein Kraftvoiller Akt der Wandlung. Symbilisch dazu könnt ihr Tabak, einen Zettel mit den Themen oder ein Stück Holz mit Eurer Intention der Wandlung und des Loslassens ins Feuer geben.
Auch in christlichen Zeiten, als Samhain allmählich zu Allerheiligen (Halloween) wurde, erhielt sich dieser Brauch. Bis ins 19. Jahrhundert praktizierte man in manchen Gegenden die Essens-und Getränkegaben vor der Haustür. Heute werden mancherorts Seelenkuchen und Allerseelenbrötchen gebacken und weltweit ziehen die Kinder, um Gaben bettelnd von Tür zu Türe …
Der Brauch des Verkleidens entstand vermutlich aus Furcht vor den Besuchern aus der anderen Welt. Je abstoßender die Verkleidung war, desto eher bestand die Chance, die Geister damit zu verjagen. Und desto größer war die Hoffnung der Maskierten, dass die Geister sie nicht erkannten und später zu ihnen zurückkehrten, um sie heimzusuchen. Dieser Brauch ist es auch, der das einstige Samhain mit dem heutigen Halloween verbindet.
siehe auch .. Neumond im Skorpion am 01.11.2024 🔥🌈
Ich wünsche Dir Licht und Liebe, Dankbarkeit und Vertrauen, sowie eine reine Verbindung zur Liebe und zum Segen des Lebens!
in Liebe und Verbundenheit im Herzen
Georg Schantl