02/11/2024
GUT und BÖSE
Gut und Böse - ein Konzept, das wir an vielen Stellen wiederfinden - sei es in der Religion, in der Politik oder auch in der Wirtschaft oder im privaten Bereich.
Aus dem egozentrischen Standpunkt ist dieses Konzept leicht erklärbar. Alles was aus einer persönichen Sicht positiv ist, ist gut, alles was für denjenigen negativ ist, ist schlecht.
Was aber ist die Folge dieses Konzepts? Wir sehen es immer wieder, dass völlig "natürlich" in Gut und Böse, Positiv und Schlecht unterteilt wird. Daraus entstehen immer wieder verhärtete Standpunkte die letztendlich zu nahezu unlösbaren Konflikten und in der Regel maximal zu unbefriedigenden Lösungen für beide Seiten führen, die letztlich wiederum auf Grund der weiter bestehenden Wertungen die Basis für weitere Konflikte bilden.
Gerade in den letzten Jahren mehren sich derartige Konflikte durch diverse völlig unnötige Ideologisierungen in der Gesellschaft mehr und mehr.
Was aber würde passieren, wenn wir nach dem "Warum?" fragen würden? Wenn wir einmal nach dem Wertesystem des Gegenüber fragen würden? In diese Kerbe schlägt das buddhistische Konzept des "die Schuhe des Anderen anzuziehen".
Letztendlich gibt es kein gut oder schlecht, sondern lediglich unterschiedliche Interessen. Jeder Mensch hat, in der Regel abhängig von der Domäne - dem jeweiligen Lebensbereich - unterschiedliche Beweggründe für sein Handeln. Wenn wir uns mit diesen Beweggründen auseinandersetzen, dann verstehen wir unser Gegenüber (den "bösen Feind") vielleicht etwas besser, und können einen Konsens finden und einen Konflikt nachhaltig auflösen.
Eigentlich klingt das relativ einfach ... und doch ist es in der Praxis ein recht komplexes Unterfangen. Warum?
Lösungen stehen sehr oft fehlende Informationen (z.B. Informationen die aus Scham verschwiegen werden), Glaube (= Ideologien) und damit fehlendes Wissen oder einseitige Annahmen oder unterschiedliche Wertesysteme etc. im Weg. All diese Dinge sollten im Sinne eines nachhaltigen Konsenses möglichst ausgeräumt werden. Dazu ist aber immer eine offene und ehrliche Kommunikation notwendig.
In diesem Sinne, kommuniziert immer offen eure Beweggründe und Werte, allerdings natürlich im Wechselspiel mit eurem Gegenüber, damit diese Offenlegungen nicht missbraucht werden können. Seid euch aber auch selber eures eigenen Glaubens, eurer ideologische beeinflussten Meinungen und Werte bewusst und zieht eure Grenzen dort, wo eure Einstellungen mehr Meinung als tatsächliches Wissen sind.