02/06/2025
In den sozialen Medien kursieren zunehmend Videos, die zur Selbstdiagnose verleiten: zahlreiche Menschen erkennen sich in AD(H)S-Erfahrungsberichten auf TikTok oder Instagram wieder. Doch der Schritt vom ersten subjektiven AD(H)S-Verdacht bei konkreten Beschwerden zur tatsächlichen Diagnosestellung ist ein hypothesengeleiteter klinisch-psychologischer Prozess. Ohne fachlich fundierte Abklärung drohen Fehldiagnosen, unnötige Stigmatisierung oder ungeeignete Behandlungen.
Anlässlich des Aktionstags für Frauengesundheit machen wir als BÖP auf den wachsenden Bedarf an fundierter klinisch-psychologischer Diagnostik aufmerksam – insbesondere bei Frauen mit Verdacht auf AD(H)S.
Um der steigenden Nachfrage nach klinisch-psychologischer Diagnostik gerecht zu werden, braucht es konkrete strukturelle Maßnahmen. Der Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen spricht sich daher für einen Ausbau des Stellenplans im Bereich der Diagnostik aus.
„Eine fundierte klinisch-psychologische Diagnostik ist entscheidend, um eine passende und effektive Behandlung einzuleiten“, erklärt BÖP-Präsidentin ao. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger. „Die Zunahme von Selbstdiagnosen über soziale Medien verdeutlicht den dringenden Bedarf nach qualifizierter, gut erreichbarer Diagnostik. Frauen brauchen ein Gesundheitssystem, das sie ernst nimmt und mit präzisen Diagnosen unterstützt.“