Gastrosophische Praxis

Gastrosophische Praxis Das Bauchgefühl ist nicht nur eine leere Worthülse! Als Gastrosophin sehe ich mich als Botschafterin für eine gesunde und vor allem genussvolle Ernährung.

09/10/2024

KÜRBIS „Cucurbita“
Derzeit erleben Kürbisse eine wahre Renaissance. Es gibt wohl keine andere Frucht auf der Erde, die uns in so vielerlei Erscheinungsformen erstaunt und fasziniert. Durch seine enorme Formen- und Farbenvielfalt, die unterschiedlichen Geschmacks-richtungen und vielfältigen Zubereitungs-Möglichkeiten punktet der Kürbis an Flexibilität. Aufgrund der Vielfalt von über 850 Arten und 100 verschiedenen Gattungen, ist die botanische Einteilung von Kürbissen nicht ganz so einfach. Neben glattfrüchtigen Arten gibt es auch solche, die gerillt, oder mit warzenähnlichen Ausbuchtungen bestückt sind. Neben gelben und orangen Kürbissen finden sich auch welche mit grünen, bläulichen und schwarzen Früchten aber auch solche mit Streifen, Flecken oder netzartigen Mustern. Kürbisse können rund, oval, flaschenförmig oder gar wie ein UFO ausgebildet sein.
Die Familie der Kürbisse kann grob in die drei wichtigsten Arten eingeteilt werden. In den Riesen- Garten- und Muscat-Kürbisse. Kürbisse sind außerordentlich gesund, da sie zu rund 90 Prozent aus Wasser bestehen und daher sehr kalorienarm sind. Zudem enthalten sie wenig Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß, sind kaliumreich und stechen mit einer nennenswerten Menge an sekundären Pflanzenstoffen hervor. Auch Kürbis-blüten haben Einiges zu bieten. Doch nicht nur das. Auch die nährstoffreichen Kerne der Ölkürbisse sind roh oder geröstet eine Köstlichkeit. Kürbiskern-Öl ist seit vielen Jahren aus der guten Küche nicht mehr wegzudenken. Der nussige und leicht süßliche Geschmack sowie die dunkelgrüne Farbe des wertvollen Öles, verleihen vielen Gerichten erst den richtigen Pfiff.
Der Kürbis ist ein wahrer Allrounder und ein Lebensmittel mit vielen positiven Gesundheitswirkungen. Aus dem Fruchtfleisch von Kürbissen können vielerlei schmackhafte Gerichte gezaubert werden. Gekocht, gegrillt, zu Suppe, Eintopf, Püree, Pudding, Brot oder Kuchen verarbeitet, sind Kürbisse wahre Schätze, die immer eine willkommene und gesunde Abwechslung sowie auch Farbe auf den Speiseplan bringen.

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25/09/2024

ZUCCHINI
„Cucurbita pepo var. Giromontiina”
Die Zucchini ist ein sehr dankbares Sommergemüse und aus ihr lassen sich in Windeseile köstliche Gerichte von pikant bis süß, ohne großen Aufwand zubereiten.
Dunkelgrün und gurkenähnlich in der Form, so sind Zucchini meist bekannt. Doch es gibt auch gesprenkelte und leicht gestreifte, hellgrüne, goldgelbe und weiße Sorten, die sich aber im Geschmack nicht wesentlich von ihren grünen Nichten unterscheiden. Sie stammt aus der Familie der Kürbisgewächse, ist im Grunde eine fleischige Beerenfrucht und eng mit Gurke, Melone und allen Arten von Kürbissen verwandt.

Ob grün, gestreift oder rund, jede Art von Zucchini hat viel zu bieten. Die kleine Schwester des Kürbisses ist durch ihren hohen Wassergehalt ein sehr kalorienarmes und zugleich gesundes Gemüse. Zucchini enthalten zudem eine ausgewogene Mischung an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen und zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, die als bioaktive Substanzen einen positiven Einfluss auf unsre Gesundheit haben.
Als relativ anspruchsloses Gemüse findet die Zucchini mittlerweile auch große Beliebtheit auf unserem Speiseplan, denn ihre wahren Talente offenbart die Zucchini durch ihre unkomplizierte Verarbeitung. Beispielsweise kann man die Zucchini schneiden, raspeln, panieren, dünsten, schmoren und braten. Zucchini munden als Salat, als Basis für schmackhafte Suppen und Saucen, zu Stifte oder Scheiben geschnitten, zum Dippen, als interessante Beilage oder pfiffige Hauptspeise und machen sogar in Süßspeien eine gute Figur. Ebenso schmeckt das universelle Gemüse gegrillt oder gefüllt hervorragend und passt sehr gut in Eierspeisen. Auch Köstlichkeiten für die Vorratskammer wie Apfel- Zucchinimarmelade, süßsauer Zucchini haben relativ wenig Eigengeschmack und vertragen sich daher sehr gut mit kräftigen Kräutern wie Basilikum, Thymian, Petersilie, Rosmarin, Liebstöckel aber auch mit Knoblauch.

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05/09/2024

ERBSEN Pisum sativum
Österreichische Erbsen werden größtenteils im Freiland angebaut und können dann zwischen Juni und August geerntet werden. Angebaut werden sie im Prinzip auf der ganzen Welt.
Es gibt mehrere Erbsensorten, die bei uns bekanntesten sind:
• Markerbsen: Sind leicht eckig, schmecken süß und zart und werden auch Gartenerbsen genannt.
• Palerbsen: Sind glatt und rund, schmecken weniger süß (weniger Zuckergehalt), dafür leicht mehlig und man nennt sie auch Schalerbsen.
• Zuckererbsen: Schmecken knackig, sehr zart und werden auch Zuckerschote genannt. Bei dieser Sorte kann man auch die Hülle essen und sie schmecken auch roh sehr gut
Sie sind aufgrund ihres hohen Nährstoffgehalts eine wertvolle Proteinquelle und enthalten viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin K, Vitamin C, Eisen und Folsäure. Zudem sind sie gut bekömmlich, liefern einen hohen Ballaststoffanteil und können den Cholesterinspiegel senken. Erbsen werden sowohl frisch als auch getrocknet und als Konserven konsumiert. Diese grünen Kugerl werden traditionell gerne für Eintöpfe, Suppen, Pürees und Aufläufe verwendet und sind oft Bestandteil von deftigen Gerichten. Sie kann gekocht, gedünstet, gebraten oder auch roh verzehrt werden. Auch in der vegetarischen und veganen Küche sind Erbsen als Fleischersatz sehr beliebt.
In der Gartenkultur ist die Erbse auch als nützliche Pflanze bekannt. Sie ist eine sogenannte Stickstoff fixierende Pflanze, die Stickstoff aus der Luft binden kann und damit den Boden für andere Pflanzen fruchtbarer macht. Zudem werden Erbsen oft als Zwischenfrucht angebaut, um den Boden zu schonen und Unkraut zu unterdrücken.
Die Erbse spielt auch eine wichtige Rolle in der biologischen Vielfalt und im Ökosystem. Sie dient als Nahrungsquelle für verschiedene Insekten und Vögel und verbessert die Bodenqualität. In vielen Kulturen hat die Erbse auch eine symbolische Bedeutung und wird mit Themen wie Fruchtbarkeit, Wohlstand und Frieden in Verbindung gebracht.

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14/08/2024

BLATTSALATE
Da haben wir den Salat? Ob grün, rot oder violett, glatt oder gekraust, mild oder würzig im Geschmack, die Vielfalt an Salaten ist facettenreich. Als Snack für den kleinen Hunger zwischendurch oder als Hauptgericht sind Salate schnell gezaubert und passen immer.
Als Ursprungspflanze des Grünen Salates wird der Wilde Kompass-Lattich (Lactuca serriola) vermutet, eine in Südeuropa und Vorderasien weit verbreitete Steppenpflanze. Der Kopfsalat, bei uns besser bekannt als Häuptelsalat, ist nach wie vor eine der beliebtesten Sorten. Botanisch gesehen gehört er wie die Eisberg-, Batavia-, Romana-Schnitt-, und Pflücksalate zur Lattich-Gruppe.
Eine weitere Kategorie der gängigsten Salate ist die der Zichorien. Endivie und Radicchio haben einen bitteren Geschmack und sind ideal für Mischsalate. Auch die Salatrauke (Rucola) wird gerne mit anderen Salaten kombiniert. Beim Feldsalat sind die Blätter zu kleinen Rosetten zusammengewachsen. Er ist nährstoffreicher als andere Salate und schmeckt sehr würzig. Asiasalate liegen seit einigen Jahren in vielen Gärten voll im Trend. Sie kommen in unterschiedlichsten Blattformen und Blattfarben vor.
Salate zeichnen sich durch ihre hohe Nährstoffdichte aus. Sie besitzen viele Vitamine, Mineralstoffe, Bitterstoffe und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Da viele der wertvollen Mikronährstoffe entweder wasserlöslich oder lichtempfindlich sind, ist es wichtig, die Salate frisch zu essen und nicht zu lange zu wässern, sonst gehen die Nährstoffe baden.
Ist der Salat eine Hauptmahlzeit, kann dieser auch mit eiweißreichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchte, Käsewürfel, gebratene Hühnerbrust, Ei und Thunfisch serviert werden. Frische Kräuter, gehackte Nüsse und kurz angeröstete Pinien- oder Sonnenblumenkerne setzen den Salat perfekt in Szene.

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08/08/2024

MARILLE
„Prunus armeniaca“
Die Marille ist der Inbegriff des Sommers und beeindruckt uns mit ihrem zart süßlichen, aromatischen Geschmack.
Im österreichisch-bayrischen Raum ist der Begriff Marille geläufig. Im restlichen deutschsprachigen Sprachraum ist die gelblich-orangene Frucht eher unter dem Namen Aprikose bekannt und lässt sich auf den lateinischen Namen „Apricus“ zurückführen.
Rein biologisch betrachtet gehört die bekannte Steinfrucht zur Gattung der Rosengewächse. Charakteristisch für Marillen ist die samtig behaarte Außenhaut mit einer hellgelben bis orangeroten Farbgebung. Sie gelten aufgrund ihrer Inhaltsstoffe als äußerst gesundes Obst. Neben Kalium, Magnesium, Kieselsäure, Folsäure und B Vitaminen sind auch die sekundären Pflanzenstoffe hervorzuheben. Marillen enthalten mehr Carotinoide als (fast) alle anderen bei uns üblichen Obstsorten. Daher auch die schöne orange Farbe der Früchte. Die heimische Saison für die Sonnenfrüchte geht von Anfang Juli bis Ende August. Da Marillen nicht nachreifen, sollten nur ausgereifte Früchten vernascht und verarbeitet werden. Marillen haben ein druckempfindliches, weiches Fruchtfleisch und sind frisch nicht lange haltbar.
Die österreichische Mehlspeisküche kann auf die Marille keinesfalls verzichten, schon gar nicht auf die daraus hergestellte Marmelade, die einem großen Teil unseres süßen Repertoires den typischen Geschmack verleiht. Was wäre ein Faschingskrapfen, eine Sachertorte oder eine Palatschinke ohne Marillenmarmelade? Die pikante Variante der Marille wie Chutney oder Marillensenf löst beim Genießer ein einzigartiges Geschmackserlebnis aus. Die Marille gibt es auch in flüssiger Form. Marillenschnaps ist ein besonderer Edelbrand und weist einen intensiven, zart-duftenden, milden und leicht süßlichen Geschmack auf. Auch Likör und Nektar aus der Frucht erfreuen sich großer Beliebtheit.
Egal ob frisch vom Baum, als Knödel, in Kuchen oder Strudeln, als Marmelade, Röster oder Kompott, die Marille ist vielseitig verwendbar und bleibt immer ein besonderer köstlicher Gaumenschmeichler.

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14/06/2024

SPINAT
Spinacia oleracea
Spinat ist ein wahrer Frühlingsbote, der als eines der ersten Gemüsearten aus der heimischen Freilandproduktion, den Markt erobert. Ob roh, als Salat, im Knödel, als Auflauf oder in einer pikanten Füllung, Spinat weiß sich immer gekonnt in Szene zu setzen. Als Held vieler Generationen ist Spinat mit Spiegelei der Klassiker aus Kindheitstagen, denn das grüne Gemüse soll nicht nur Energie verleihen, sondern auch eine wahrhaftige Vitaminbombe sein, das wusste auch die Comicfigur Popeye der Seemann schon.
Der ernährungsphysiologische Wert von Spinat ist in der Tat unbestritten. Obwohl Spinat lange nicht so viel Eisen enthält, wie früher behauptet wurde, gehört er mit seinem beachtlichen Vitamin-, Mineral- und Ballaststoffgehalt zu den gesündesten Lebensmitteln überhaupt. Frühlingsspinat, auch Babyspinat genannt, schmeckt zart und mild, während Winterspinat seinen würzigeren Geschmack gedünstet am besten entfaltet.
Aufgrund seines sehr komplexen Geschmacks- und Aromaspektrums lässt sich das Gemüse in allen Facetten genießen. Als alleiniger Herrscher am Teller, als Universalgenie zu Fleisch-, Fisch- oder Nudelgerichten, oder als richtiger Verwandlungskünstler mit Eiern, Frischkäse, Joghurt und Mozzarella, Spinatliebhaber sind immer begeistert. Dem Spinat können mit Zwiebel oder Knoblauch gezielt geschmackliche Akzente gesetzt werden. Als klassische Würzung bietet sich Muskat und Muskatblüte an, aber auch Zitronensaft und -Schale betonen seine erdige Note. In anderen Ländern führt eine Kombination mit Paradeisern, Ingwer, Pinienkernen oder Chili immer zu besonderen Geschmackserlebnissen.
Die grünen Blätter fördern unter anderem die Blutbildung, sind gut für Magenschleimhaut und Galle und wirken zudem verdauungsfördernd.
Frischer Spinat ist nur wenige Tage haltbar. In ein feuchtes Tuch eingeschlagen überlebt er maximal 3 Tage im Kühlschrank und sollte daher sofort verarbeitet oder verzehrt werden. Spinat eignet sich hervorragend zum Einfrieren.

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28/05/2024

SPARGEL
„Asparagus officinalis“
Heimischer Spargel ist ein besonderer, schmackhafter und edler Bote des Frühlings. Ob grün, weiß oder violett, das königliche Gemüse hat von Mitte April bis 24. Juni eine relativ kurze Saison. Spargel zaubert als klassische Suppe, als pfiffiger Salat oder raffinierte Kombinationen mit Fisch, Geflügel und Fleisch, lukullische Genüsse in unseren Frühlings-Speiseplan.
Grüner Spargel hingegen wächst oberirdisch und bildet durch den Einfluss der Sonne den grünen Blattfarbstoff Chlorophyll. Violetter Spargel wird vorwiegend in Frankreich und in mediterranen Ländern kultiviert und ist hierzulande eine eher seltene Sorte.
Spargel steht im Mittelpunkt zahlreicher Frühjahrskuren und ist ideal zum Abnehmen, da Spargel durch seinen hohen Gehalt an Asparaginsäure entschlackend wirkt. Gefährlich wird es mit den üppigen Beilagen zum Spargel, die nicht recht ins figurbewusste Konzept passen. Das Edelgemüse ist besonders fett- und kalorienarm und fördert durch seine Ballaststoffe die Verdauung. Er besteht zu etwa 90 % aus Wasser und liefert reichlich Folsäure und Mineralstoffe. Die edlen Stangen punkten aber auch mit einem relativ hohen Gehalt an Vitamin C und Vitamin E. Spargel ist eine ausgezeichnete Diätspeise, doch wegen des hohen Purin Gehaltes sollten Menschen mit Neigung zu Gicht den Spargelgenuss etwas vorsichtiger zelebrieren.
Frischer Spargel ist zu erkennen an seinen fest geschlossenen und leicht glänzenden Spitzen. Für die Zubereitung werden weiße Spargelstangen am Schnittende etwas gekürzt und unterhalb des Kopfes geschält um holzige Fasern zu entfernen. Grüner Spargel muss nicht unbedingt geschält werden. Bei vielen Spargelgerichten kann der Sud aus den ausgekochten Schalen und Endstücken, als Saucen- und Suppengrundlage wieder veredelt werden. Gerichte mit Spargel sind immer ein besonderer Genuss und lassen Genießer-Herzen höherschlagen.
Wer also frischen heimischen Spargel essen möchte, soll sich diesen Genuss einfach gönnen und aus gutem Grund etwas wert sein lassen, denn wer Spargel isst sündigt nicht.

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13/03/2024

HAFER
Avena sativa
Während Weizen wohl schon seit 10.000 Jahren kultiviert wird, ist dies beim Hafer erst seit etwa 3.000 Jahren der Fall, weshalb er auch als jüngstes Getreide gilt. Aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit gedeiht Hafer auch auf kargen Böden. Nur ist das gesunde Korn nicht so ertragreich und auch nicht so einfach zu ernten wie Ährengetreide, denn das Getreide bildet seine Körner in einer vielfach verzweigten Rispe aus und besitzt sehr fest sitzende Spelzen, die nicht wie beim Weizen beim Dreschen abfallen.
Hafer ist von allen geläufigen Getreidearten vermutlich das mit Abstand beste und gesündeste Getreide, welches häufig unterschätzt wird. Mit seinem breiten Spektrum an wertvollen Inhaltsstoffen sticht Hafer unter den Getreidearten besonders heraus und und wird zurecht als heimisches Superfood bezeichnet. Er enthält hohe Mengen an ungesättigten Fettsäuren und Eiweißen von hoher biologischer Wertigkeit, die den Stoffwechsel anregen und für langanhaltende Sättigung sorgen. Hafer ist reich an Ballaststoffen, insbesondere an Beta-Glucan, das sich positiv auf den Cholesterin-spiegel auswirkt und zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Blut-hochdruck beiträgt. Nicht zu Unrecht gilt der Haferbrei seit jeher als Schonkost bei Magen- und Darmerkrankungen. Darüber hinaus zeichnet sich Hafer durch einen außergewöhnlich hohen Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen aus. Er ist eine besonders gute Quelle für Eisen, was insbesondere für vegan lebende Menschen von Bedeutung ist. Überdurchschnittlich vorhanden sind auch die B-Vitamine und das fettlösliche Vitamin E. Hafer ist nicht komplett glutenfrei, aber glutenarm.
Egal ob als Porridge, Müsli oder Haferschleimsuppe, ein Frühstück mit Haferprodukten sorgt für einen guten, energiereichen Start in den Tag. Zum Backen ist Hafermehl alleine weniger geeignet, doch als Mehlbeimischungen gibt Hafer dem Gebäck ein ganz besonderes Aroma. Auch herzhafte Hafergerichte mit Gemüse oder als Salat serviert, verschafft die typischen gesundheitlichen Vorteile des Getreides und wertet den Speiseplan enorm auf.

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06/12/2023

GALGANT
Alpiner officinarum
Galgant ist eng mit dem Ingwer verwandt und hat wie dieser einen etwas scharf-süßlichen Geschmack. In der Volksmedizin ist Galgant auch unter dem Namen Fieberwurzel bekannt. Der Kleine oder echte Galgant wird medizinisch eingesetzt und stammt aus Südchina, während der Große Galgant aus Indonesien kommt. Beide sind Würzmittel in der Thai- und malaysischen Küche und wird seit Jahrhunderten in der chinesischen und ayurvedischen Medizin verwendet. Die Knolle erreichte Europa erst im Mittelalter und wurde von Hildegard von Bingen begeistert aufgenommen. Sie war es auch, die Galgant als Küchengewürz und Heilmittel erfolgreich einsetzte und den Ruf der Pflanze verbreitete. Heute wird Galgant in vielen tropischen Regionen der Welt angebaut.
Galgant ist eine mehrjährige Pflanze, gehört botanisch gesehen zur Familie der Ingwergewächse, bildet wie Ingwer Rhizome aus und kann bis zu einem Meter hochwachsen. Das Rhizom erinnert ein wenig an das der heimischen Schwertlilie. Es hat gelbweißliche Blattnarben und rötliche Seitensprosse.
Galgant kann frisch oder getrocknet verwendet werden und Wurzelstöcke werden in der jeweiligen Speise mitgekocht, genau wie Ingwer. Galgant als Gewürz ist in der asiatischen, indischen und arabischen Küche beheimatet. Sein scharfer und zitronenartiger Geschmack bereichert viele Marinaden, Gewürz- und Currymischungen. Das Gewürz passt zu Erdäpfel-Gerichten, Gemüsesuppen, Eintöpfen, Gulasch- und Rindfleischgerichten, aber auch in Lebkuchen und Gewürzkeksen. Eine sehr wichtige Zutat in Hildegard von Bingens Nervenkeksen. Überall wo Ingwer passt, hat auch Galgant seinen sicheren Platz. Er harmoniert mit Knoblauch, Pfeffer, Koriander, Bockshornklee, Kümmel, Fenchel und Zimt. In Russland und Skandinavien würzt Galgant sogar das Bier und kommt in viele Schnäpse und Liköre. Galgant wird traditionell zur Förderung der Verdauung eingesetzt. Er soll auch bei Übelkeit, Magenkrämpfen, Blähungen und Appetitlosigkeit helfen. Durch seine krampflösenden und antibakteriellen Eigenschaften wirkt Galgant bei Erkältungen, grippalen Infekten, Gelenksschmerzen und Müdigkeit wahre Wunder.

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15/11/2023

KREN
Armoracia rusticana
Die Krenwurzel ist eine der ältesten Kulturpflanzen und gehört botanisch gesehen zur Familie der Kreuzblütler. Ihre gute Lagerfähigkeit, der typisch scharfe Geschmack und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten krönen die scharfe Wurzel zu einer besonderen Delikatesse. Kren hat es in Österreich sogar ins „Register der traditionellen Lebensmittel“ geschafft und sich somit einen festen Platz als Kulturgut gesichert. Bereits in der Antike genoss die vitaminreiche und antibiotisch wirkende Wurzel hohes Ansehen. Für Seeleute war Kren ein wirksames Mittel gegen Skorbut und Fieber, aber auch Hildegard von Bingen war von der vielseitigen Heilwirkung sehr angetan.
Da er der schärfste Vertreter seiner Familie ist, ist Kren auch unter dem Namen „Scharf- oder Beißwurzel“ und mancherorts auch unter „deutschem Senf und Meerrettich“ bekannt. Hierzulande kennt die beißende Wurzel jeder unter dem Namen „Kren“. „Wasabi“ nennt sich sein japanischer Verwandter, der etwas schärfer im Geschmack, jedoch vom Aroma her vom europäischen Kren kaum zu unterscheiden, ist.
Unsere geliebte österreichische Würstel-Tradition würde ohne geriebenen Kren nicht auskommen und auch einem geräucherten Fisch verleiht Obers-Kren erst die pfiffige Note.
Kren enthält doppelt so viel Vitamin C wie Zitrusfrüchte und es fehlt ihm auch nicht an einer hohen Dosis Mineralstoffen. Zudem ist die Wurzel mit wertvollen Vitaminen wie B1, B2, und B6 ausgestattet.
Schon seit Jahrhunderten werden dem Kren geheimnisvolle Kräfte zugeschrieben. In der Volksheilkunde ist die scharfe Wurzel mit Potential ein geschätztes Mittel zur Stärkung der Abwehrkräfte, da seine Inhaltsstoffe antibakteriell und reinigend wirken. Außerdem fördert Kren die Nierentätigkeit, hilft bei Blasenleiden, regt den Stoffwechsel und die Verdauung an. Auch bei Erkältungskrankheiten und Atemwegs-erkrankungen wirkt seine schleimlösende und fiebersenkende Wirkung wahre Wunder.
Gastrosophische Praxis

16/09/2023

JOHANNISKRAUT

(Hypericum perforatum)

Das Johanniskraut ist ein typisches Sonnenkraut und blüht rund um Johanni dem 24. Juni. Es besitzt die Fähigkeit das Licht der Sonne zu speichern.
Das wertvolle Kraut wird bis zu einem halben Meter hoch und wächst an sonnigen Plätzen, wie in Kahlschlägen, Brachen und an Wegesrändern. Echtes Johanniskraut mit seinem zweikantigen Stängel besitzt die größte Heilwirkung. Wenn man die kleinen Blätter gegen das Licht hält, kann man viele kleine Öldrüsen erkennen, die wie Nadelstiche ausschauen und eine Flüssigkeit aus ätherischem Öl und Harz enthalten. Die gelben Blüten verfärben sich rot, wenn man diese zwischen den Fingern verreibt. So ist auch die Farbe des heilenden Johanniskrautöls.
Die Griechen und Römer nannten das Kraut „Hypericon“. Dieser Name ist bis heute in den Apotheken gültig. Auch Paracelsus lobte das Johanniskraut in höchsten Tönen und beschreibt es als ein Arnicum, ein Universalmittel mit höchster Wirkkraft. Das besondere Kraut entfaltet seine Heilkraft auf körperlicher und seelischer Ebene, übt eine leicht beruhigende Wirkung auf die Psyche aus und beeinflusst darüber hinaus depressive Zustände. Vielfach wird Johanniskraut als natürliches Antidepressivum bezeichnet. Die Gesamtheit der ätherischen Öle, Harze und Gerbstoffe regen die Drüsen der Verdauungsorgane an und tonisieren den Kreislauf. Zudem ist Johanniskraut ein beruhigendes Hauttonikum und hilft bei Sonnenbrand, Brandwunden, Krämpfen und Nervenschmerzen. Das gesamte blühende Kraut findet bei der Herstellung von Würzölen, als aromatische und farbgebende Zutat Verwendung. Die jungen Treibspitzen können schon im Frühling in den Salat oder in einen Kräutertopfen gemischt werden. Eine sehr hübsche Dekoration sind die gelben zart süßlichen Blüten auf rohen und gekochten Speisen oder auch in verschiedenen Getränken.

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Begeisterung für regionale und saisonale Lebensmittel

Mein Ziel ist es Menschen bei ihrer ausgewogenen Ernährung zu unterstützen und sie vom Wert der Auswahl von regionalen und saisonalen Lebensmitteln zu begeistern.

Durch meine bisherigen Erfahrungen in der Erwachsenenbildung wurde mir bewusst, wie sehr auf diesem Gebiet akuter Handlungsbedarf besteht.

Ihnen mit Freude und Engagement zur Seite zu stehen, für Sie neue Ernährungskonzepte zu entwickeln, Ideen zu kreieren, sie gemeinsam mit Ihnen in die Tat umzusetzen und Sie zu mehr Genuss beim Essen zu motivieren, das ist das Ziel meiner gastrosophischen Praxis.