
16/06/2025
Am Samstag ist mir ein Brief in einer Zeitung untergekommen. Geschrieben von einer Mutter aus Graz – dort, wo dieser fürchterliche Vorfall passiert ist. Ihre Tochter hat überlebt. Viele ihrer Freunde nicht.
Der Schmerz ist unvorstellbar. So viele Fragen bleiben offen.
Was kann man als Elternteil tun, wenn das eigene Kind so etwas erleben muss?
Die Mutter schreibt, dass sie ihre eigenen Gefühle erstmal zur Seite stellt. Sie will jetzt für ihr Kind da sein. Ihre Gefühle – sagt sie – kommen später dran. Die packt sie in eine Schachtel.
Ich frage mich: Ist das gut?
Seine Gefühle in eine Schachtel packen?
So wie wir es irgendwie schon immer gemacht haben?
Später, auf der Autobahn, sehe ich auf einem Asfinag-Schild:
„Wir trauern mit euch, Graz.“
Und während ich das lese, hupt ein Autofahrer voller Wut einen anderen an. Schreit, flucht.
In einer WhatsApp-Gruppe läuft gleichzeitig ein Streit. Weil jemandem die Reaktion der anderen nicht passt. Die Nachrichten werden rau, sogar beleidigend.
Und ich frage mich:
Braucht es immer erst etwas Schlimmes, damit wir einen kurzen, oberflächlichen Zusammenhalt spüren?
Wie können wir solche Taten – und das viele Leid auf der Welt – verhindern?
Oder besser gesagt: Wie können wir mehr Frieden schaffen?
Geht das überhaupt… wenn wir nicht mal in uns selbst Frieden finden?
Wenn wir unsere Gefühle immer nur verdrängen?
Sind solche Dinge vermeidbar?
Und was hat eigentlich unser Körper, unser „Wohlfühlkörper“, damit zu tun?
Ich glaube: sehr viel.
Denn wenn du beginnst, dich mit dir selbst auseinanderzusetzen – mit deinem Körper, deinen Gedanken, deinen Gefühlen – dann verändert sich deine Haltung. Zu dir. Und zu anderen.
Es beginnt immer in uns.
Mit jedem Wort. Jeder Handlung. Jedem Gedanken.
Alles, was wir im Außen sehen – gerade das Schlimme – ist oft ein Spiegel davon, wie es in uns aussieht.
Und genau da dürfen wir ansetzen.
Ein erster Schritt kann dein Umgang mit deinem Körper sein.
Denn wenn du dich bewegst – körperlich, emotional, mental – dann bewegt sich auch was in der Welt.