21/12/2025
📋 Standespolitische Zwischenbilanz
Die letzte Ausgabe von Ärzt*in für Wien und das zu Ende gehende Jahr 2025 sind geeignete Anlässe für eine standespolitische Zwischenbilanz. Dazu gibt es im Magazin der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien ausführliche Berichte, in meinem Editorial konzentriere ich mich auf ein politisches Thema, das derzeit besonders kontrovers diskutiert wird: die Vertretung von Berufsgruppen durch Kammern.
💪 Meine Überzeugung: Gerade in schwierigen Zeiten ist der starke Auftritt einer Standesvertretung besonders wichtig. Zum Beispiel, um Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern oder Kassenverträge erfolgreich zu verhandeln, um das Ansetzen des Rotstifts bei den ärztlichen Einkünften politisch zu bekämpfen, um drohende Zwangsverpflichtungen von Wahlärzt/innen zu verhindern, oder um den Arztberuf als Freien Beruf zu verteidigen. Einzelne Ärzt/innen wären ohne den Schutz einer starken Interessensvertretung gegenüber Giganten wie den Sozialversicherungsträgern, Bundes- und Landesregierungen, Spitalerhaltern und – zunehmend – privaten, gewinnorientierten Gesundheitskonzernen machtlos.
⚕️ Die Liste der Herausforderungen, vor die uns die Politik stellt, wird länger. Um gegenüber den diversen Lobbys erfolgreich auftreten zu können, müssen wir die Gesamtheit der Ärzt/innen vertreten, und dafür ist eine verpflichtende Mitgliedschaft ohne Alternative.
🤝 Wir bieten unseren Mitgliedern auch eine sehr breite Palette von Serviceleistungen: kostenlose Fortbildung, Rechtsberatung, Beratung bei der Gründung und für den Betrieb von Ordinationen, regelmäßig Informationen über beruflich relevante Themen, unser Magazin Ärzt*in für Wien, unsere laufend aktualisierte Website, Newsletter und soziale Medien, und vieles mehr. Als gesundheitspolitischer Akteur bringen wir die medizinische und ärztliche Perspektive in politische Entscheidungen ein, betreiben erfolgreich Medienarbeit, und sind – oft die einzigen – Vertreter der Interessen unserer Patient/innen und ihres Anspruchs auf eine qualitätsvolle Behandlung auf e-Card. Und nicht zuletzt ist der Wohlfahrtsfonds ein zutiefst solidarisches System, in dem Ärzt/innen ab dem ersten Tag ihrer Kammer-Mitgliedschaft füreinander einstehen.
📢 Die Stärke unserer Standesvertretung hängt nicht zuletzt von der Bereitschaft unserer Mitglieder ab, sich in unserer Kammer politisch zu engagieren. Dazu lade ich Sie sehr herzlich ein.