Diese besonders regenerativen Körperübungen unterstützen deinen Bewegungsapparat, regen sanft Zirkulation und Verteilung von Blut und Energie an und erfrischen die Zelle von Grund auf. Das Lösen von müder, verbrauchter Energie schafft Raum für neue Frische in deinem System. Körperwahrnehmung, angewandte Anatomie und Energetik ergänzen einander und lassen dich einen Blick in dein Inneres werfen und damit in Kontakt kommen.
Relativ früh in meinem Leben beginne ich, die eine oder andere Yoga-Haltung zu erproben und meine ersten Meditationsversuche zu starten. Mit dem Körper zu üben packt und fasziniert mich und von Anfang an merke ich, wie während einer Übungseinheit etwas in mir die Möglichkeit bekommt, sich zu entwickeln.
So führe ich viele Jahre eine nicht gar so regelmäßige, doch auch nicht abreißende Yoga-Praxis, nehme an einigen Yoga-Klassen, vor allem Iyengar-Yoga, teil, übe daheim... doch irgendetwas fehlt, um wirklich ganz einzutauchen und dranzubleiben.
Mit 21 beginne ich meine Shiatsu Ausbildung und auch hier sind Körperübungen fixer Programmbestandteil. Hier komme ich das erste Mal mit Do-In, bzw. den von Shizuto Masunaga entwickelten Makko-Ho Übungen, in Berührung. Weiterhin übe ich gerne, doch kommen die Übungen auch jetzt nur bis zu einem bestimmten Punkt in mir an und nicht weiter darüber hinaus (oder hinein).
Bis ich eines Tages, nach dem Abschluss der Ausbildung, in einer anderen Schule, der Kiatsu Shiatsu-Schule, bei einer Do-In Übungseinheit von Anneliese Haidinger-Krieger mitmache - und hier erschließt sich plötzlich etwas, kommt an und bleibt bis heute:
Wir üben, das Meiste auf dem Rücken und dem Bauch liegend. Die Übungen scheinbar einfach und doch nicht. Nach außen hin machen wir weniger als in anderen Körperübungsstunden und doch geht es tiefer als jemals zuvor. Meine Energie reicht kaum aus für solch eine energetisch anspruchsvolle Übungsrunde, die Aufmerksamkeit, Konzentration, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, sich mit Aufkommendem zu konfrontieren, erfordert... Meine Neugierde ist geweckt!
Kurz darauf besuche ich das erste Do-In Seminar in der Kiatsu-Schule und nach einem ganzen Wochenende üben in dieser besonderen Qualität weiß ich, das wird mein Leben verändern. Und so kommt es auch.
Seitdem ich diese Übungen kennengelernt habe, übe ich regelmäßig. Das Üben ist wie von selbst zu meiner wichtigsten Hausapotheke geworden. Das bedeutet, ob nun körperliche, geistige oder psychische Störungsfronten aufziehen, ich habe ein Werkzeug und kann selbst damit arbeiten. Daneben ist es zu einem unendlichen Forschungsterrain und wahren Anker in meinem Leben geworden. Sehr bald habe ich begonnen Gruppen zu leiten, habe an mehreren Übungs-Seminaren teilgenommen und die Ausbildung zur Do-In Trainerin gemacht.
Doch was ist nun diese besondere Qulität, die mich so erreicht hat?
Do-In, speziell die in der Kiatsu Schule weiterentwickelte Form, wie ich sie auch unterrichte, orientiert sich an einem körpertherapeutischen Ansatz. So wird der Körper zuerst langsam in einen Modus geführt, in dem er müde und verbrauchte Energie aus dem System entlässt und aufnahmebereit wird. Aufmerksamkeit, Fokus und regelmäßige Loslass-Phasen stellen dabei einen wichtigen Übungsaspekt dar. Langsamkeit in der Bewegung und ein klarer Fokus eröffnen den Weg, um in Kontakt mit dem eigenen Inneren zu kommen. Erst, nachdem etwas "durchgeputzt", geöffnet und Blut und Ki (j*p. Lebensenergie) in Bewegung gebracht wurden, folgt ein aktivierenderer Teil mit konkreten Organ- bzw. Meridian-Übungen.
.
In dynamischen Yoga-Stunden habe ich früher oft gemerkt, dass mein Körper eigentlich gar nicht wirklich aufnahmebereit ist für das, was gemacht wird. Die Übungen entweder zu oberflächlich, zu muskulär oder auch zu aktiv, als dass mein gesamtes Paket (Körper - Seele - Geist) mitgehen und sich entwickeln könnte darin. Wie schon oben beschrieben, hatte ich immer wieder das Gefühl: "Das war jetzt nett, doch wirklich angekommen ist es nicht, irgendwas fehlt."
Nach dem ersten Do-In Seminar vor vielen Jahren habe ich zum ersten Mal eine Veränderung mehr aus einer subtilen inneren Energie heraus, als aus einer warmen, gedehnten Muskulatur heraus gespürt. Das war ein neues Gefühl. Das Gefühl, dass sich tatsächlich tief im Inneren was bewegt hat und ich eine Verbindung zu diesem Inneren habe. Und das ist bis heute so, ob ich nun in der Gruppe übe oder allein- im Inneren bewegt und entwickelt sich etwas und ich bin damit bewusst in Kontakt.
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Inspiration bei Üben und freue mich, falls ich Dir einmal für ein gemeinsames Üben begegne.
Nina