24/04/2025
Unerkannt und doch weit verbreitet: Was hinter der tubulären Brust steckt
Die tubuläre Brust (auch Schlauchbrust oder Rüsselbrust genannt) ist eine angeborene Fehlbildung der Brustdrüse, die oft erst in der Pubertät sichtbar wird, wenn sich die Brust normalerweise vollständig entwickelt hat. Doch was genau passiert dabei aus medizinischer Sicht?
Wie erkenne ich, ob ich eine tubuläre Brust habe?
Medizinisch gesehen handelt es sich bei der tubulären Brust um eine Entwicklungsstörung des Drüsengewebes. Während der Pubertät entwickelt sich die Brust nicht gleichmäßig, weil die so genannte Brustbasis zu eng ist. Dies führt dazu, dass sich das Drüsengewebe nicht flächig ausbreiten kann, sondern nach vorne „ausweicht“.
Typische Merkmale sind:
Eine schmale, oft röhrenförmige Brustform
Ein vergrößerter, vorgewölbter Warzenhof (Ar**la)
Hoch sitzende oder nach unten hängender Brust
Häufig auch deutliche Asymmetrien zwischen beiden Brüsten
Je nach Ausprägung unterscheiden Mediziner verschiedene Schweregrade - von leichten, kaum sichtbaren Formen bis hin zu stark ausgeprägten Fehlbildungen.
Therapieansätze aus medizinischer Sicht
Die tubuläre Brust ist keine Krankheit im klassischen Sinne mit gesundheitlichen Risiken. Dennoch ist sie offiziell als Fehlbildung anerkannt (ICD-10: Q83.8). Der Leidensdruck der Betroffenen resultiert meist aus dem ästhetischen Erscheinungsbild und dem Gefühl, nicht dem eigenen Körperideal oder den gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen.
Chirurgisch stehen heute verschiedene Verfahren zur Verfügung, um die Brustform zu korrigieren:
Brustdrüsenmodellierung: Das vorhandene Gewebe wird umverteilt, um die Brustbasis zu verbreitern.
Korrektur der Ar**la: Der Warzenhof wird verkleinert oder repositioniert.
Implantate oder Eigenfetttransplantation: Diese Methoden können eingesetzt werden, um Volumen aufzubauen und die Brustform zu harmonisieren.
Die Wahl der Methode hängt von der individuellen Anatomie und den Wünschen der Patientin ab. Ziel jeder Behandlung ist es, ein natürliches und ausgewogenes Ergebnis zu erzielen.