
09/10/2025
Es ist Herbst- und Verkühlungszeit - Zeit für den 'VitaMittwoch' ! 😃 Ab jetzt werden wir euch jeden Mittwoch über ein anderes Vitamin oder Spurenelement informieren!
Wir beginnen mit einem Klassiker - Vitamin D! Vitamin D wurde ursprünglich als Vitamin eingestuft, weil man noch nicht genug über die Substanz wusste - heutzutage stuft man Vitamin D als Hormon ein, da es viele Funktionen in unterschiedlichen Bereichen übernimmt.
Bei Vitamin D handelt es sich aber um den häufigsten Vitaminmangel unserer Gesellschaft! Welche negativen Folgen ein Mangel wirklich hat, kann die Wissenschaft noch nicht zu 100% beantworten - aber was wir wissen, ist folgendes:
Vitamin D bilden wir vor allem über unsere Haut bei genügend Sonneneinstrahlung🌞. Einige schaffen es, im Sommer genug Vitamin D über die Haut zu produzieren - aber nicht alle, und ab Herbst erleben wir bei fast allen Menschen einen messbaren Mangel! Abgesehen von der Haut erfolgt eine Aufnahme über die Nahrung, z.B. über fettigen Fisch 🐟 - man müsste aber Unmengen an fettigem Fisch essen, um relevante Mengen zuzuführen (was bei nicht-heimischem Fisch eine Schwermetallbelastung, v.a. Quecksilber, mit sich bringen kann).
Eine Hauptaufgabe von Vitamin D betrifft den Knochenstoffwechsel - es nimmt Calcium aus dem Darm auf und sorgt dafür, dass Calcium auch in den Knochen eingebaut werden kann (mithilfe von Vitamin K2). Bei langjährigem Mangel kann es leichter zu Knochenschwund (Osteoporose) kommen. Auch bei der Regulation des Immunsystems, besonders bei Virusinfekten, spielt es eine wichtige Rolle. Es kann sowohl Immunschwächen als auch Überreaktionen des Immunsystems (Allergien, Autoimmunerkrankungen) begünstigen - dabei zeigt sich jedoch, wie kompliziert die Stoffwechselwege sind: Die über die Haut gebildete Form wird über ein bestimmtes Protein ('Vit.D-binding-protein, VDBP') zur Leber transportiert und umgewandelt, dann erfolgt ein Transport zur Niere, wo die aktivste Form (1,25-OH-D3) gebildet wird. Diese Form muss an bestimmte Rezeptoren andocken, um endlich die Wirkung auszulösen. Der Vorgang ist also sehr genau gesteuert - warum in Studien die reine 'Vitamin-D-Messung' ohne Berücksichtigung der weiteren Faktoren den erwarteten Effekt erzielt. Jedenfalls kann man das meiste davon schon per Blutabnahme messen - wobei bei Immunerkrankungen das Verhältnis der verschiedenen Formen von Vitamin D wahrscheinlich eine wichtige Rolle spielt.
Die Liste der von Vitamin D beeinflussten Erkrankungen ist lang und reicht von Herz-Kreislauf-Erkrankungen über Diabetes, Depressionen bis hin zu Krebserkrankungen. Dass ein hoher Vitamin-D-Spiegel mit reduziertem Sterberisiko verbunden ist, ergab 2012 eine Metaanalyse des Copenhagen University Hospital. In dieser Studie wurden insgesamt 10.170 Probanden 29 Jahre lang begleitet und untersucht.
Daher empfehlen wir die Bestimmung im Blut von Vitamin D 1-2x pro Jahr, bei speziellen Fragestellungen auch weitere Bestimmungen wie z.B. die biologisch aktive Form. Therapeutisch arbeiten wir in der Regel mit einer Kombination mit Vitamin K2, das im Knochenstoffwechsel ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Keine Sorge wegen blutverdünnenden Medikamenten - diese können nur durch Vitamin K1 gestört werden, wobei selbst dieser Effekt hauptsächlich bei 'Marcoumar' relevant ist.
Allgemein empfohlen werden 4.000 IE täglich, für Kinder die Hälfte - auch bei unseren Kindern besteht meistens schon ein Mangel.
Also raus an die frische Luft, Sonne tanken und vielleicht wieder mal den Vitamin-D-Spiegel messen lassen! 😊
Bis bald und bleibt gesund!💟