
02/08/2025
Selbstregulation ist nicht, wenn man sich im Griff hat.
Sondern wenn man sich nicht mehr im Griff haben muss.
Vor Kurzem habe ich in einem Kommentar die Frage bekommen:
Geht es bei Selbstführung, Reifung und innerer Klarheit am Ende nicht auch einfach um Selbstregulation?
Ja.
Aber es macht einen Unterschied, wie Selbstregulation verstanden wird.
In vielen Konzepten ist sie etwas Kognitives:
Beobachten, eingreifen, sich bewusst steuern.
Ein bisschen so, als würde der Fahrschullehrer im Kopf ständig mitfahren:
„Nicht zu schnell. Jetzt blinken. Vorsicht da vorne.“
Das funktioniert - aber es bleibt anstrengend.
Man fährt - aber ist nicht wirklich frei.
Echte Selbstregulation beginnt dort, wo der Fahrschullehrer aussteigt.
Wo nicht mehr gedacht werden muss, was richtig ist,
sondern das ganze System weiß, wie Führung entstehen soll.
Verkörperte Selbstführung bedeutet:
Sich spüren- nicht erst nach dem Reflex, sondern davor.
Klarheit - nicht im Kopf, sondern im gesamten Nervensystem.
Deshalb ist echte Selbstregulation keine Frage der Technik,
sondern der Reifung.
Nicht des kognitiven Wissens,
sondern der inneren Integration.
Dann wird Führung nicht etwas, das ständig korrigiert werden muss,
sondern etwas, das einfach da ist.