
22/07/2025
Wenn zu viel Fühlen zu viel wird – Empathie-Burnout in Beziehungen
In vielen Partnerschaften ist es ein unausgesprochenes Muster: Einer spürt, trägt, reguliert – auch für den anderen. Besonders feinfühlige Menschen übernehmen oft unbewusst die emotionale Verantwortung für die Stimmung, Bedürfnisse und sogar ungelösten inneren Konflikte des Gegenübers.
Mit der Zeit führt dieses „Mitfühlen statt Abgrenzen“ nicht zu mehr Nähe, sondern zu emotionaler Erschöpfung. Man fühlt sich leer, genervt, manchmal sogar schuldig, wenn man keine Kraft mehr hat, zu verstehen oder zu trösten.
*Empathie-Burnout* ist kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Warnsignal. Ein Zeichen, dass du dich zu sehr entfernst von deiner eigenen Mitte, deinen eigenen Grenzen.
In meiner therapeutischen Arbeit beobachte ich oft: Menschen verlieren sich nicht, weil sie zu wenig lieben – sondern weil sie sich selbst in der Beziehung vergessen.
Was hilft?
- Den Unterschied zwischen Mitfühlen und Mitleiden erkennen
- Eigene Grenzen ernst nehmen, bevor man sie anderen erklärt
- Verantwortung fair verteilen: Für die Beziehung sind immer beide zuständig
Wenn du dich ausgelaugt fühlst, ist das nicht egoistisch – sondern ein wichtiges inneres Signal. Beziehung darf verbinden, nicht ausbrennen.