
31/03/2021
Oft ist dieser Glaubenssatz ganz tief in uns verankert, gerade dann, wenn wir als Kinder „anders“ oder „problematisch“ waren – zu sensibel, zu unterkühlt, zu faul, zu engagiert, zu traurig, zu albern, zu laut, zu leise … Vor allem waren es immer Menschen von außen, die meinten, uns beurteilen zu müssen, schön innerhalb ihres eigenen Tellers, bloß nicht über den Tellerrand hinaus. Damit haben sie uns vermittelt, dass wir an der einen Stelle nicht genug oder an der anderen zu viel wären. Jede Persönlichkeit nimmt so etwas anders auf – die eine mehr, die andere weniger. Aber das Ergebnis ist trotzdem meistens dasselbe: Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass etwas nicht richtig ist mit uns. Diesen Glauben wieder zu zerschmettern ist Arbeit. Zu erkennen, dass wir selbst beurteilen dürfen, was richtig und falsch an uns ist, ein Weg. Zu lernen, dass Verurteilungen oder Anspielungen von außen uns nicht definieren, eine Aufgabe.
Wir sollten milde mit uns sein, wenn wir unserem eigenen Anspruch nicht gerecht werden. Liebevoll mit uns selbst umgehen. Resistent werden, wenn uns alte Muster begegnen. All dem voran geht aber der Fakt: An dir ist nichts falsch. Dein Selbst ist einfach nur nicht kompatibel mit den Vorstellungen anderer gewesen. Du bist genug. Und immer schon gewesen.