24/11/2025
Unser Nervensystem beeinflusst, wie sicher, ruhig und gesund wir uns fühlen. Forschungen, unter anderem im Rahmen der sogenannten Polyvagal-Theorie, beschreiben, dass sich Körper und Geist dann am besten regenerieren, wenn das Nervensystem Signale von Sicherheit erhält.
Wenn das autonome Nervensystem Sicherheit wahrnimmt, kann es den Parasympathikus aktivieren – den Teil, der Ruhe, Verdauung und Heilung unterstützt. In diesem Zustand sinken Puls, Blutdruck und Stresshormone, und der Körper kann Energie für Reparaturprozesse nutzen.
Umgekehrt: Wenn das Nervensystem über längere Zeit im Alarmzustand bleibt – also im Modus von „Kampf“, „Flucht“ oder „Einfrieren“ – kann das den Stoffwechsel, die Verdauung und das Immunsystem beeinträchtigen. Chronischer Stress könnte so Entzündungsprozesse fördern und Heilung verlangsamen.
Praktiken wie bewusste Atmung, Meditation, sanfte Bewegung, soziale Nähe oder Naturerlebnisse können dazu beitragen, das Nervensystem zu beruhigen. Diese Strategien helfen dem Körper, wieder in Balance zu kommen und sich selbst zu regulieren.
Wichtig ist: Sicherheit und Heilung stehen in einem komplexen Zusammenhang. Das Gefühl innerer Sicherheit kann die Voraussetzung schaffen, damit der Körper Heilung überhaupt zulässt – ersetzt aber keine medizinische Behandlung.
Quellen:
Porges, S. W. (2022). Polyvagal Theory: A Science of Safety. Frontiers in Integrative Neuroscience, 16, 871227.
Janisch, B. (2025). Nervous System Regulation: The Key to Deep Healing. Integrative Psychology Review, 14(1), 25–39.
Tietz, E. (2024). The Neuroscience of Safety: How Polyvagal Theory Reshapes Well-Being. IE Center for Health & Well-Being, Research Paper Series.
Quellenangabe:
medizinheute