Wertschätzungszone & Wunderpaar

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25/10/2025

Lieferdienst für Identität

Wenn du deinen Eltern, Partnern oder Freunden glaubst, was sie über dich sagen – „du bist lieb“, „du bist brav“, „du bist schwierig“, „du bist schön“ – dann bestellst du deine Identität bei anderen. Stück für Stück übernehmen sie die Definitionsmacht über dich, liefern dir Etiketten frei Haus. Von klein auf! Was hast du alles gehört, wie du bist? (gestern im Lokal einem Vater zugehört der zu seinem etwa einjährigen Sohn gesagt hat: „Na, vor einem Monat warst du auch noch einfacher!“)

Und irgendwann hörst du auf, selbst zu denken. Du überprüfst nicht mehr, was davon wirklich deins ist. Du folgst nur noch den Erwartungen, den Blicken, den Urteilen. Doch Identität ist kein fertiges Produkt, das man geliefert bekommt. Sie entsteht im Erkennen, im Zweifeln, im eigenen Erfinden. Vielleicht ist es Zeit, den Lieferdienst abzustellen, die fremden Stimmen leiser zu drehen – und wieder selbst zu fragen: Wer bin ich, wenn niemand mir sagt, wer ich sein soll?

WER BIST DU, JENSEITS VON KOSENAMEN, WENN DIR NIEMAND MEHR SAGT, WIE DU SEIN SOLLST?

In stressigen Momenten mit unseren Kindern übernimmt manchmal ein Anteil in uns – ein wütender, frustrierter oder hilflo...
24/10/2025

In stressigen Momenten mit unseren Kindern übernimmt manchmal ein Anteil in uns – ein wütender, frustrierter oder hilfloser Teil. Dieser Teil glaubt vielleicht, er müsse alles kontrollieren, durchsetzen oder „richtigstellen“. Er meint es nicht böse – er will schützen, doch seine Art ist oft laut, hart oder ungeduldig.

Wenn dieser Teil agiert, fühlt sich das Kind verletzt , verwirrt oder zieht sich zurück (es hat ja jetzt gerade keine Mama mehr) Das wiederum triggert im Partner einen anderen Anteil – meist einen beschützenden, verletzten oder wütenden, der eingreifen will, um das Kind zu verteidigen. Auch dieser Teil handelt aus Aktivierung heraus und richtet seine Energie nun gegen den Partner (jetzt hat das Kind auch den Papa oder den zweiten Elternteil verloren - kannst du das jetzt fühlen?)

So sind plötzlich mehrere Anteile aktiv – und niemand ist mehr im Kontakt mit dem ruhigen, mitfühlenden Selbst. Es entsteht ein Kreislauf, in dem sich reaktive Teile gegenseitig anstoßen – und kein Raum für Verbindung bleibt.

Niemand wird wirklich gesehen:
– der wütende Teil fühlt sich unverstanden,
– der beschützende Teil hilflos,
– das Kind allein.

Es geht darum, zu erkennen, dass Teile in uns handeln, die uns eigentlich schützen wollen – aber auf eine Art, die Beziehung verhindert.

Der richtige Zeitpunkt für Gespräche oder Reparatur ist erst dann, wenn wieder genug Selbst-Energie da ist. In der Aktivierung können unsere Teile nicht zuhören oder klar denken – sie wollen einfach nur schützen.

Wenn wir später, aus unserem Selbst heraus, zurückschauen, können wir sagen:
„Ah, das war mein gestresster Teil, der Angst hatte, die Kontrolle zu verlieren.“
„Und da war der beschützende Teil meines Partners, der unser Kind schützen wollte.“

So entsteht Verständnis statt Schuld.

Als Eltern hilft es, abzusprechen, wie wir uns in solchen Momenten unterstützen wollen. Vielleicht mit einem Satz wie:
„Ich glaube, da hat gerade ein Teil von dir übernommen – magst du kurz Pause machen?“ (Achtung! Dieser Satz könnte den Teil noch mehr aktivieren!)

Ziel ist Verbindung – damit sich unser Kind sicher fühlt und wir uns wiederfinden, wenn Anteile übernehmen.

23/10/2025

Früher dachte ich, Familie ließe sich ordnen – in Ebenen, in einer Pyramide: Zuerst die Paarbeziehung, dann die Elternschaft, dann das Kind. Heute weiß ich: So funktioniert Leben nicht. Es gibt kein „zuerst“ und kein „danach“. Es gibt nur Gleichzeitigkeit. Ich bin Partnerin, Mutter, Großmutter, Tochter, Freundin, Berufsfrau – alles zugleich. Und all das lebt in einem gemeinsamen Raum, den ich Familie nenne.

Ich stehe nicht außerhalb dieses Feldes. Ich bin mittendrin. Ich bin Teil des Ganzen – und das Ganze verändert sich mit mir. Manche Anteile verblassen, andere wachsen. Meine Fruchtbarkeit ist gegangen, meine Großmutterrolle ist gekommen. Die Lehrerin in mir ist leiser geworden, aber nicht verschwunden. Und die Tochter in mir lernt gerade, dass Eltern älter werden.

Mein innerer Kreis ist kein festes System, sondern ein lebendiger Garten. Keine Monokultur, sondern Vielfalt. Ein Raum, der atmet und sich ständig wandelt. Familie ist kein geordnetes Bauwerk, sondern ein Beziehungsfeld in Bewegung.

Ich will keine Prioritätenliste. Ich will Verbundenheit. Ich will das Miteinander im Durcheinander, das sich trotzdem trägt. Ich bin keine Summe meiner Rollen – ich bin das Feld, in dem sie sich begegnen. Und genau darin liegt die Ruhe, nach der ich so lange gesucht habe.

Ich betrachte Bindungsverletzungen nicht nur aus einer traumatherapeutischen Perspektive, sondern besonders aus einem en...
22/10/2025

Ich betrachte Bindungsverletzungen nicht nur aus einer traumatherapeutischen Perspektive, sondern besonders aus einem entwicklungspsychologischen Blickwinkel: Zu reifen – also zu lernen, bei mir selbst zu bleiben, auch wenn es emotional wird.

Viele Schwierigkeiten in Beziehungen entstehen, weil wir Nähe mit Sicherheit oder Bestätigung verwechseln. Wir wollen uns gehalten fühlen und verlieren dabei leicht den Kontakt zu uns selbst. Bindungsverletzungen – ob durch Zurückweisung, Beschämung, Machtmissbrauch oder emotionale Kälte – verstärken diesen Mechanismus. Der Schmerz über verlorenes Vertrauen kann uns dazu bringen, Nähe zu meiden oder uns in Abhängigkeit zu verlieren. Doch ich sehe genau darin eine Einladung: eine Möglichkeit, zu wachsen. Beziehungen halten uns oft einen Spiegel vor. Sie konfrontieren uns mit unserer Angst, verlassen zu werden, mit unserer Sehnsucht nach Anerkennung und mit der Scham, nicht genug zu sein.

Reifung bedeutet für mich, dieser Angst nicht länger auszuweichen, sondern in ihr präsent zu bleiben. Echte Sicherheit entsteht nicht, weil jemand anderes mich beruhigt, sondern weil ich lerne, mich selbst zu halten – mitten in der Unsicherheit, mitten im Kontakt. Das ist für mich emotionale Reife: die Fähigkeit, mich zu beruhigen, während ich verbunden bleibe. Es ist eine Gleichzeitigkeit.

Bindungsverletzungen verschwinden in diesem Prozess nicht einfach. Aber sie (=innere extreme Anteile)verlieren ihre Macht, mich zu bestimmen. Ich kann sie integrieren, ohne sie leugnen zu müssen. Ich wachse, indem ich mich klar definiere, Verantwortung für meine Gefühle übernehme und lerne, Nähe und Autonomie gleichzeitig zu leben. So entsteht eine Form von Intimität, die nicht auf Verschmelzung oder Rückzug beruht, sondern auf innerer Stabilität und gegenseitigem Respekt. Für mich persönlich und in meiner Arbeit geht es nicht darum, angstfreie Beziehungen zu führen, sondern Beziehungen, in denen Angst Raum haben darf, ohne dass die Verbindung verloren geht.

21/10/2025

Er weiß, was er isst – wenn sie ihn lässt 😃

Sehr oft übernehmen Frauen ganz selbstverständlich die Rolle der Fürsorgenden, Planenden, Erinnernden. Sie wissen, wann der Mann das letzte Mal Gemüse gegessen hat, wann der Zahnarzttermin ansteht und ob noch Milch im Kühlschrank ist. Sie sind das zweite Gehirn des Haushalts – nicht, weil Männer dazu nicht fähig wären, sondern weil sich diese Dynamik über Jahre eingeschlichen hat. In dem Moment, in dem eine Frau ihrem Partner das Denken abnimmt, entmündigt sie ihn unbewusst. Sie kontrolliert, korrigiert, erinnert – und wundert sich später, warum sie sich ausgelaugt fühlt, warum sie die ganze Verantwortung trägt.

Diese „innere Care-Arbeit“ wirkt subtil, aber mächtig. Sie entspringt oft einem alten Anteil, der Sicherheit sucht, der meint, alles müsse perfekt laufen, sonst bricht Chaos aus. Doch gerade dieser Anteil hält die Abhängigkeit aufrecht – für beide.

Ich lade dazu ein, diese Muster zu erforschen: den Teil, der dem erwachsenen Mann nicht zutraut, dass er selbst Verantwortung übernimmt, dass er weiß, was er isst. Wirkliche Gleichberechtigung beginnt dort, wo Kontrolle losgelassen und Vertrauen zugelassen wird – im Kleinen, im Alltag, beim gemeinsamen Leben und Essen.

Repost eines unserer ersten Reels!

Warum Zustimmung manchmal weh tutKennst du das? Du beschwerst dich über deine Eltern – über ihre Eigenheiten, ihre Grenz...
18/10/2025

Warum Zustimmung manchmal weh tut

Kennst du das? Du beschwerst dich über deine Eltern – über ihre Eigenheiten, ihre Grenzen, vielleicht auch über Verletzungen – und dein Partner nickt verständnisvoll und sagt: „Ja, deine Eltern sind wirklich schwierig.“ Eigentlich ist das als Unterstützung gemeint, doch plötzlich zieht sich in dir etwas zusammen. Du spürst ein Unbehagen und merkst, wie du innerlich beginnst, deine Eltern zu verteidigen – dieselben Eltern, über die du gerade eben noch geschimpft hast.

Das ist ein erstaunliches, aber sehr menschliches Phänomen. Wenn wir selbst über unsere Eltern sprechen, bleibt die Verbindung zu ihnen in unserer Hand. Wir dürfen wütend sein, enttäuscht oder traurig – und gleichzeitig bleibt die Liebe, die Zugehörigkeit, das Bedürfnis nach Loyalität bestehen. Doch sobald jemand von außen diese Kritik übernimmt, fühlt es sich an, als würde er nicht nur unsere Eltern, sondern auch einen Teil von uns selbst abwerten. Denn wir sind aus ihnen hervorgegangen – und jede Entwertung trifft unbewusst auch unsere eigene Identität.

Noch komplexer wird es, wenn wir uns selbst gar nicht erlauben, wütend auf unsere Eltern zu sein. Wenn also unser Partner stellvertretend diese Wut ausdrückt, entsteht ein inneres Chaos. Die unterdrückten Gefühle geraten in Bewegung, das äußere System wird unruhig, das innere gleich mit. Plötzlich sind wir nicht mehr in unserer eigenen Emotion, sondern in der Reaktion auf die Emotion des anderen.

Darum ist es oft hilfreicher, wenn der Partner nicht miturteilt, sondern mitfühlt – ohne Partei zu ergreifen. Ein Partner, der differenziert reagiert, bleibt empathisch, ohne mitzuschwingen. Er hält den Raum und mischt sich emotional nicht ein. So kann das, was sich in uns bewegt, sich wirklich zeigen und wandeln.

Dieses Phänomen berührt das Spannungsfeld zwischen emotionaler Verschmelzung und innerer Autonomie: Je mehr wir fähig sind, unsere eigenen Gefühle und Gedanken zu halten, ohne sie mit denen anderer zu verwechseln, desto leichter gelingt Nähe – nicht durch Gleichklang, sondern durch emotionale Eigenständigkeit in Beziehung.

17/10/2025

Firefighter, oder auch Gefühlsabschneider genannt, sind oft reaktiv, kommen seeeehr schnell und können viele Formen annehmen. Einer greift vielleicht zum Alkohol, um für einen Moment Ruhe zu finden. Ein anderer sucht Trost im Essen, um eine innere Leere zu füllen. Wieder ein anderer verliert sich im Gamen – Stunde um Stunde, bis nichts mehr weh tut. All diese Strategien sind Versuche, etwas Unerträgliches nicht fühlen zu müssen. Du kannst dich also fragen: was tut das Gemen für dich? Was tut der Alkohol für mich? Was tut das Essen für mich?

Kennst du eine dieser Strategien von dir selbst? Wozu greift dein innerer Firefighter, wenn es zu viel wird?

Mein eigener Firefighter (einer davon :-) zieht mich manchmal in eine Fantasiewelt. Dann bin ich einfach nicht mehr da – wie in einem Nebel, irgendwo zwischen Traum und Abwesenheit. Das ähnelt sehr dem 🔵. Mein „Zuhause“-Zustand.
Auch er will nur helfen, mich schützen, das auszublenden, was zu schmerzhaft erscheint.

Und genau das tun alle Firefighter: Sie wählen ein Verhalten, um etwas anderes nicht zu spüren.

Kannst du spüren, wovor dein Firefighter dich schützt?

Sätze wie diese wollen 🟢 Zuversicht streuen, doch oft bewirken sie das Gegenteil. Manchmal machen sie sogar zornig. Ich ...
16/10/2025

Sätze wie diese wollen 🟢 Zuversicht streuen, doch oft bewirken sie das Gegenteil. Manchmal machen sie sogar zornig. Ich erinnere mich gut an die Zeit nach meiner Scheidung. Bei einer Veranstaltung unserer gemeinsamen Tochter traf ich meinen Ex-Partner zum ersten Mal wieder. Es war ein seltsames Gefühl – die Stimmung war angespannt, nichts war wirklich gut in uns und auch nicht zwischen uns. Eine Trennung, eine Scheidung braucht Zeit, um verarbeitet zu werden, und ich glaube, wir hätten beide noch mehr davon gebraucht.

In diesem Moment kam eine Bekannte auf uns zu. Sie bemerkte sofort, dass wir beide etwas durch den Wind waren, und sagte diesen ersten Satz. Ich weiß, dass ihre Absicht gut war. Sie wollte mich ermutigen, wollte mir ein Stück Hoffnung schenken, mich irgendwie hinaufziehen. Doch anstatt mich zu trösten, machte mich dieser Satz wütend. Ich war in diesem Moment so sehr mit Überleben beschäftigt, innerlich im 🔴 Bereich. Die gefühlte Gefahr war noch im Raum, die Wunden waren frisch, und Zuversicht war in diesem Moment kein erreichbarer Zustand.

Ich verstand, dass sie mir eine Zukunftsperspektive geben wollte, aber was ich in diesem Moment gebraucht hätte, war kein Blick nach vorne, sondern Verständnis für das Jetzt. Ein einfaches: „Ich weiß, wie es dir geht“ hätte mir so viel mehr bedeutet. Empathie hätte mich dort abgeholt, wo ich war. Denn bevor jemand versucht, uns aus einem schwierigen Zustand herauszuholen, muss erst einmal anerkannt werden, dass dieser Zustand da ist. Es braucht dieses ehrliche Sehen, Würdigen und Verstehen, bevor Veränderung möglich wird.

Zuversicht ist eine Qualität des Selbst. Sie entsteht im 🟢 Bereich – dort, wo Sicherheit, Vertrauen und Verbundenheit spürbar sind. Doch nur, weil du selbst gerade 🟢 bist, heißt das nicht, dass du den anderen einfach dorthin mitnehmen kannst. Dafür braucht es Feinfühligkeit. Wenn du jemanden wirklich dorthin begleiten willst, musst du auch seine inneren Anteile einladen – und respektieren, wenn sie sagen: „Ich bin noch nicht so weit.“ Erst dann kann echte Zuversicht wachsen.

Übrigens: Als ich dann vor zwei Jahren geheiratet habe, war es wirklich wieder gut!

15/10/2025

Was Firefighter 🧯tun – und wie du sie vom Genießen unterscheidest

Im IFS nennen wir Firefighter jene inneren Anteile, die sofort aktiv werden, wenn etwas in uns zu brennen beginnt – wenn alte Schmerzen, Scham, Angst oder Einsamkeit auftauchen. Sie greifen impulsiv ein, um uns zu schützen. Ihr Ziel ist, das unangenehme Gefühl so schnell wie möglich zu stoppen oder zu betäuben. Das kann auf viele Arten geschehen: durch Ablenkung, durch Kontrolle – oder durch süchtiges Verhalten.

Wenn jemand also abseits von Hunger und Durst trinkt, isst, stundenlang scrollt oder spielt, ist das oft kein bloßes „schlechtes Verhalten“, sondern ein Firefighter, der versucht, Schmerz zu vermeiden. Er löscht das Feuer, das droht, uns zu überwältigen. Diese Anteile wollen nicht schaden – sie handeln aus Not. Sie schützen uns vor etwas, das einmal zu viel war.

Doch wie erkennst du den Unterschied zwischen einem Firefighter und etwas, das dir einfach guttut – etwa genussvollem Essen?
Der Unterschied liegt weniger im Verhalten selbst als in der inneren Haltung. Wenn du genüsslich isst, bist du anwesend. Du schmeckst, riechst, fühlst, genießt. Dein Körper darf da sein, dein Atem fließt, du spürst dich. Genuss entsteht im Kontakt mit dir selbst.

Wenn aber ein Firefighter isst, geschieht das oft automatisch. Schnell, nebenbei, mit einem Zug ins „Mehr“. Du bist dann nicht wirklich da – vielleicht wie benebelt, innerlich getrieben oder unruhig. Nachher bleibt kein erfülltes, warmes Gefühl, sondern Leere, Scham oder Schwere. Der Firefighter wollte helfen, aber er konnte dich nicht wirklich nähren.

Es geht also nicht darum, das Verhalten zu verbieten, sondern hinzuspüren, wer gerade isst, trinkt oder spielt. Ist es ein Teil, der genießen darf – oder ein Teil, der löschen will?
Wenn du beginnst, diese Unterschiede wahrzunehmen, öffnet sich ein Raum von Verständnis statt Urteil. Dort kann Heilung beginnen.

Hast du auch einen Gefühlsabschneider? Einen Firefighter? Und magst du erforschen, wann er dich schützt – und wann du vielleicht einfach nur genießt?

„Beruhig dich!“ – zwei einfache Worte, die so oft gesagt werden und doch so selten das bewirken, was sie sollen. Ich gla...
13/10/2025

„Beruhig dich!“ – zwei einfache Worte, die so oft gesagt werden und doch so selten das bewirken, was sie sollen. Ich glaube, dieser Satz hat zwei Gesichter - und ein ❗️Man kann ihn auf mindestens zwei Arten sagen. In der einen Variante kommt er ruhig, klar, fast liebevoll. Wenn jemand, der selbst innerlich im 🟢 grünen Bereich ist, also zentriert, ruhig und geerdet, mit sanfter Stimme sagt: „Beruhig dich“, dann kann das tatsächlich helfen. Es ist dann kein Befehl, kein Druck, sondern eher ein Anker, ein Angebot. Allein der Tonfall trägt dann schon die Ruhe mit, die sich vielleicht übertragen kann.

Aber ich vermute, die meisten „Beruhig dich“-Sätze entstehen nicht in solchen Momenten. Meistens kommen sie, wenn wir selbst schon im 🔴 Bereich sind – wenn die Spannung, die Aufregung oder vielleicht sogar die Angst uns längst gepackt hat. Dann sagen wir „Beruhig dich“ gar nicht wirklich für die andere Person, sondern für uns selbst. Es ist eine Art Hilferuf, eine unbewusste Selbstberuhigungsstrategie. Wir wollen Kontrolle zurückgewinnen, Ordnung schaffen, das Chaos im Außen stoppen, weil wir das Chaos im Inneren nicht aushalten.

Wenn ich mir die Situation vorstelle, in der jemand aufgewühlt ist, würde ich selbst diesen Satz nicht sagen. Ich würde nicht sagen: „Beruhig dich.“ Ich würde vielleicht die Hand auf die Schulter legen – wenn das gewollt ist – und etwas anderes sagen. Vielleicht: „Es ist alles gut.“ Oder: „Ich bin da.“ Diese Worte tragen keine Forderung in sich. Sie schaffen Raum, statt ihn enger zu machen.

Ich kann jemand anderem nur wirklich helfen, wenn ich selbst ruhig bin. Wenn ich 🟢 bin. Wenn mein eigenes Nervensystem stabil ist. Sonst schaukeln wir uns nur gegenseitig hoch. Deshalb hilft der Appell „Beruhig dich“ ❗️❗️meistens nicht. Er ist gut gemeint, ja – aber oft ist er genau das Gegenteil von dem, was in diesem Moment gebraucht wird.

Am Ende geht es wohl weniger darum, jemanden „zu beruhigen“ (das zu schreiben löst gleich Hektik in mir aus), als selbst in Ruhe zu sein. Wenn ich 🟢 bin, braucht es oftmals gar keine Worte. Vielleicht reicht ein Blick, eine Geste, mein Atemrhythmus. Dann überträgt sich die Ruhe wie von selbst.

12/10/2025

Viele Menschen, die in meine Praxis kommen, wünschen sich Harmonie – in ihrer Familie, in der Partnerschaft, im Zusammenleben. Sie bezeichnen sich sogar als harmoniesüchtig. Sie sehnen sich nach Gleichklang, nach einem Miteinander ohne Reibung. Doch oft steht dahinter die Vorstellung, Harmonie bedeute, dass es keine Misstöne geben darf. Dass man sich immer einig sein muss, um in Frieden zu leben. Doch genau das ist ein Irrtum.

Echte Harmonie ist kein Zustand ständiger Übereinstimmung. Sie entsteht nicht daraus, dass wir Konflikte vermeiden oder Unterschiede übertünchen. Wenn wir versuchen, alles glatt zu halten, verlieren wir uns selbst hinter einer Fassade von Pseudo-Harmonie. Wir sagen Ja, obwohl wir Nein meinen. Wir passen uns an, um keinen Streit zu riskieren. Aber der Preis dafür ist hoch: Wir verlieren die Lebendigkeit, die Ehrlichkeit und letztlich die Verbindung – zu uns selbst und zu den Menschen, die uns nah sind.

Darum ist es so wichtig, den Umgang mit Konflikten zu lernen. Misstöne gehören zum Leben dazu – in uns selbst und zwischen uns. Sie sind kein Zeichen von Scheitern, sondern ein Hinweis darauf, dass Begegnung stattfindet. Wo Menschen wirklich in Beziehung sind, treffen Unterschiede aufeinander. Und erst wenn wir diese Unterschiede halten, aushalten und gestalten können, entsteht etwas Echtes.

Harmonie bedeutet also nicht Gleichheit. Es braucht keinen Gleichheits- oder Gleichfühlimperativ, damit Beziehung gelingt. Im Gegenteil: Wahre Harmonie entsteht, wenn verschiedene Töne zusammenklingen dürfen – auch die schrägen. Differenzierung heißt, ein eigenständiges, einmaliges Wesen zu sein und sich zugleich in Nähe zu anderen zuzumuten.

Manchmal braucht es den Mut, einen Misston zu spielen, um den gemeinsamen Klang lebendig zu halten. Denn wirkliche Harmonie ist kein starres Gleichgewicht, sondern ein lebendiger, atmender Prozess – der aus Spannung, Bewegung und gegenseitigem Respekt entsteht.

Adresse

Guntherstraße 9/2/19
Ottakring
1150

Öffnungszeiten

Montag 09:00 - 19:00
Dienstag 09:00 - 19:00
Mittwoch 09:00 - 19:00
Donnerstag 09:00 - 19:00
Freitag 09:00 - 19:00

Telefon

+436766325281

Webseite

http://www.teml-wall.at/

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