
25/07/2025
Manchmal brauchen wir von außen die Bestätigung, dass wir gute Mütter, tolle Partnerinnen oder einfach liebenswerte Menschen sind. Vielleicht suchst du genau das – und das ist okay. Doch diese Suche kann uns auch auf etwas Tieferliegendes hinweisen: den Verlust des Zugangs zu unserer inneren Quelle, die uns einst ganz selbstverständlich gesagt hat, dass wir gut sind, so wie wir sind. Diese Quelle, die uns täglich gespiegelt hat, dass wir liebenswert, stark und genug sind. Wenn du heute daran zweifelst, liegt das nicht an einem Mangel in dir – sondern an Erfahrungen, die dich von dir selbst entfremdet haben.
Was ist in deinem Leben passiert, dass du dich heute so betrachtest, wie du es tust? Welche Brille trägst du, wenn du auf dich schaust – und wem gehört sie ursprünglich? War es ein Elternteil, der dich nur dann gesehen hat, wenn du “brav” warst? War es ein Partner, der dich klein hielt, damit er sich größer fühlen konnte? Oder waren es viele kleine Momente, in denen du gelernt hast: “So wie ich bin, bin ich nicht genug”?
Abhängigkeiten können Partnerschaften stabil halten – aber sie sind kein Ausdruck von Liebe. Liebe braucht Freiheit. Und dein Selbstwert braucht Wahrheit.
Frag dich: Glaubst du, du hast etwas falsch gemacht, dass das Verhalten deiner Eltern gerechtfertigt war? Wie erklärst du dir, dass du dich als nicht wertvoll empfindest? Du hast nichts getan, um Ablehnung, Missachtung oder Schmerz zu verdienen. Warum also glaubst du, du hättest es verdient?
Versuch, dich aus der dritten Perspektive zu sehen. Stell dir das kleine Mädchen vor, das du einmal warst. Was ist an ihr verachtenswert? Was ist an ihr nicht liebenswert? Du wirst feststellen: nichts. Sie ist ein Kind, das Nähe, Sicherheit und Liebe gebraucht hätte – und sie vielleicht nicht ausreichend bekommen hat. Was bleibt, ist ein verzerrtes Selbstbild, geboren aus einem Mangel, nicht aus Wahrheit.