23/05/2025
Der Kampf gegen das, was ist
Warum fällt es uns so schwer, loszulassen und zu akzeptieren? Warum halten wir so verzweifelt an unseren Vorstellungen, Erwartungen und Kontrollbedürfnissen fest? Der Grund liegt oft tief in uns verborgen: Wir haben Angst.
Angst vor dem Unbekannten: Das Loslassen bedeutet, sich in ein Terrain zu begeben, das uns fremd ist. Es erfordert Mut, die Sicherheit des Gewohnten aufzugeben, selbst wenn das Gewohnte uns unglücklich macht.
Angst, nicht genug zu sein: Wir glauben, dass wir ständig handeln, kontrollieren und perfektionieren müssen, um unseren Wert zu beweisen. Das Loslassen konfrontiert uns mit der Frage, wer wir wirklich sind, jenseits von Rollen und Leistungen.
Angst vor Verletzung: Unsere Schutzmechanismen sind oft so stark, dass wir lieber in unserem Schmerz verharren, als uns der Möglichkeit neuer Wunden auszusetzen.
Doch hier kommt die unbequeme Wahrheit ins Spiel: Je mehr du versuchst, die Kontrolle zu behalten, desto mehr verlierst du sie. Es ist ein paradoxes Gesetz des Lebens. Der Versuch, alles festzuhalten, führt nur zu noch mehr Schmerz und Enttäuschung. Es ist wie ein Knoten, den du mit jeder Bewegung enger ziehst, bis er dich schließlich erdrückt.
Du kannst die Dinge nicht ändern, indem du sie bekämpfst. Du kannst den Regen nicht stoppen, indem du den Wolken Befehle zurufst, und du kannst die Wellen des Meeres nicht aufhalten, indem du sie mit deinen Händen aufhältst. Der Widerstand gegen das, was ist, erzeugt nur mehr Leiden und hält dich gefangen in einer Illusion der Kontrolle.
John Lennon sagte einmal: „Das Leben ist das, was passiert, während du beschäftigt bist, andere Pläne zu machen.“ Und genau hier liegt der Punkt: Das Leben geschieht, unabhängig von unseren Vorstellungen und Wünschen. Du kannst nichts kontrollieren, außer deinen eigenen inneren Zustand, deine Reaktionen und Einstellungen. Der Schlüssel zur Freiheit ist nicht, die Welt zu verändern, sondern dich selbst zu verändern.