
21/12/2022
Vor 9 Jahren wurde Astrid Eldflug Mutter eines "besonderen Kindes". In ihrem Buch "Fußspuren. Die Geschichte von Theodor und der Löwenmutter" beschreibt sie, wie ABR das Leben ihres Sohnes auf wunderbare Weise verändert hat.
https://amzn.eu/d/1tQDKNi
"Als ich die Gewissheit über den Gendefekt meines Sohnes erhielt und mir die Genetikerin zwei Zettel in die Hand drückte, auf denen die Diagnose in wenigen Sätzen zusammengefasst war, habe ich wenig Anlass zu Hoffnung gesehen. Die Prognosen waren niederschmetternd. Es war mir in diesem Moment nicht möglich, das Potential zu sehen, das in Theodor steckt. Der Weg seiner Entwicklung schien festgelegt, und dieser Weg war sehr eingeschränkt. Während der ersten Lebensjahre machte Theodor kaum Fortschritte. Die Vorstellung, dass er jemals Schritte machen würde, erschien zu diesem Zeitpunkt absurd. Er konnte ja noch nicht einmal seinen Kopf halten. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, er hatte keinen Blickkontakt, konnte sich nicht zur Seite rollen und konnte natürlich nicht sitzen. Es war deprimierend.
Aber dann entdeckte ich durch Zufall eine neuartige Therapiemethode namens ABR (Advanced Biomechanical Rehabilitation). Tief im Inneren hatte ich immer gewusst, dass es etwas anderes geben musste – etwas, um die Ursache für Theodors schwachen Körper zu erkennen und daran arbeiten zu können. Mit ABR hatte ich nun genau diese Methode gefunden, mit der ich seine Körperstruktur verbessern und ihn von innen her kräftigen konnte. Wir konnten also mit der Rehabilitation beginnen. Nun wollte ich keine Zeit mehr verlieren. Ich wollte wissen, wie ich Theodor durch ABR helfen konnte und meldete mich bereits am nächsten Tag zu einem Kurs an.
Vorab hatte ich ABR eine Probezeit von drei Monaten gegeben. Ich hatte genug davon, sinnlose Therapien auszuprobieren, die viel Zeit in Anspruch nahmen, aber keine Wirkung zeigten. Da ich mir selbst dieses Ultimatum gesetzt hatte, war ich überrascht, als ich schon nach ein paar Wochen erste Veränderungen erkennen konnte. Nach einem Monat merkte ich, dass seine Wirbelsäule, die davor steif wie ein Brett gewesen war, viel beweglicher wurde. Theodor lernte, in Schlangenbewegungen über die Matte zu rutschen. Zum allerersten Mal in seinem Leben konnte er sich selbstständig fortbewegen, und es war eine Sensation. Nach drei Monaten waren seine Schultern viel lockerer geworden, und er konnte seine Hände besser öffnen. Also machte ich weiter. Nach sechs Monaten lernte er greifen. Nach den erfolglosen Bemühungen der vergangenen Jahre erschien dies wie ein Wunder. Plötzlich konnte er seine Arme bewegen, die nun, da sein Kopf nicht mehr direkt auf den Schultern festsaß, mehr Bewegungsfreiheit erhielten. In den nächsten Wochen und Monaten verbesserte sich Theodors Körperstruktur in kleinen Schritten. Sein Nacken wurde länger und war nicht mehr so verkrampft wie zu Beginn, auch wenn es noch Jahre dauern würde, bis sich Hals und Nacken deutlich erkennen ließen. Sein Brustkorb wurde stabiler.
Innerhalb von zwei Jahren mit ABR hatte Theodor keinen Reflux mehr. Hatte er sich davor regelmäßig und manchmal bis zu fünfzig Mal pro Tag übergeben, so konnte er nun direkt nach dem Trinken am Rücken liegen, ohne dass ihm Flüssigkeit oder Nahrung hochkam. Wie sehr hatte er darunter gelitten, wenn es ihm das Essen im Liegen jedes Mal wieder nach oben drückte. Obwohl ich dieses Problem mit verschiedenen Ärzten besprochen hatte, konnte keiner von ihnen eine zufriedenstellende Lösung vorschlagen. Zwei Jahre ABR hatten ausgereicht, um Theodors Oberkörper so weit zu kräftigen, dass Brustkorb und Bauch nun getrennt voneinander arbeiten konnten. Wie durch ein Wunder hatte ABR ein Problem gelöst, an dem wir gar nicht direkt gearbeitet hatten.
Ich sorge also dafür, dass mein Sohn jeden Tag ein bisschen kräftiger wird. Vielleicht sind die täglichen Veränderungen nicht auf den ersten Blick erkennbar. Vielleicht wirken die winzigen Verbesserungen, die sich Tag für Tag ereignen, im Vergleich zu seinen offensichtlichen Einschränkungen belanglos. Doch jede Verbesserung ist wichtig. Jeder noch so kleine Fortschritt zählt. All die kleinen Veränderungen, die sich jeden Tag erzielen lassen, tragen in ihrer Gesamtheit dazu bei, dass im Laufe der Zeit große Verbesserungen entstehen. Innerhalb einer Woche kann sich daraus etwas Neues entwickeln. Innerhalb eines Monats können sich weltbewegende Fortschritte zeigen. Und im Laufe eines Jahres können richtige Wunder entstehen. Wie damals, als Theodor zum allerersten Mal nach einem Spielzeug griff, obwohl er seine Hände bis dahin nur in Fäusten gehalten hatte."
Mehr lesen: https://amzn.eu/d/1tQDKNi
Buch kaufen: https://www.bod.de/buchshop/fussspuren-astrid-eldflug-9783756801992