
29/09/2025
Die Hebammen Lena und Ulrike berichten:
Lena: Es ist Mitte August um 1:39, als B. mich anruft und mir mitteilt, dass sie einen Blasensprung hat, welcher auch per Test bestätigt ist. Das Fruchtwasser ist klar, ihr Baby bewegt sich fleißig und sie versucht noch zu schlafen, da sie noch keine starken Wehen spürt.
Wir treffen uns um 10:00 im Geburtshaus für eine Kontrolle. B. spürt ganz leichte Wehen und kommt noch sehr gut zurecht. Wir versuchen den ganzen Tag über, die Wehen alternativ anzukurbeln, doch so recht intensiv wollen sie nicht werden. B. befindet sich 2 Wochen vor dem ET und da ich vaginal die Vorblase gut spüren kann, dürfte es sich um einen hohen Blasensprung handeln.
Ungern wollen wir B. zur Geburtseinleitung ins KH verlegen und da nun schon 18 Stunden vergangen sind seit dem Blasensprung und die Wehen nicht in Gang kommen, beschließen B. und ich gemeinsam, die Vorblase zu öffnen. Es rinnt nochmal viel klares Fruchtwasser ab und kurz darauf werden die Wehen wie erwartet deutlich intensiver.
Ulrike: Als die Geburt in eine aktivere Phase übergeht, komme ich hinzu und übernehme die Rolle der Ersthebamme. B. veratmet die zunehmend starken Wehen kraftvoll und sehr intuitiv, bewegt sich frei und wechselt immer wieder die Positionen. Spürbar lässt sie sich in den Geburtsprozess hineinfallen, vertraut auf ihre innere Kraft und den natürlichen Ablauf. Zentimeter für Zentimeter tritt das Baby tiefer, die Herztöne bleiben dabei stets unauffällig, Mutter und Kind geht es gut.
Um 22:36 ist der große Moment da: Ein kleiner Prinz wird geboren und begrüßt seine Eltern mit einem kräftigen Schrei. Nach einer kurzen Pause legt B. ihr Kind auf die Brust, wechselt von der Hocke auf das Bett, und alle sind voller Freude, dass die Geburt in ruhiger und sicherer Atmosphäre im Geburtshaus stattfinden konnte.
In dieser Nacht herrscht im Geburtshaus reges Treiben – eine weitere kleine Prinzessin will das Licht der Welt erblicken. B. und ihr Mann entscheiden sich, einige Stunden nach der Geburt noch in der Nacht nach Hause zu fahren, um dort in Ruhe anzukommen und den besonderen Moment für sich zu genießen. Herzlichen Glückwunsch, liebe B.! ❤️
PS: Dem Baby ging es immer sehr gut - auf dem Foto wird wie bei jedem Baby, das bei uns geboren wird, routinemäßig vor der Entlassung die Sauerstoffsättigung gemessen.