22/05/2024
Hirni-Lifehack: autogenes Home-Training Teil 1 Wärmeübung
Autogenes Training kann erstaunliche Kräfte entfalten, wenn tranceartige, tiefe Entspannung erreicht wird. Bekanntheit hat es durch den deutschen Psychiater Johannes Schulz erlangt, der sich mit Hypnose, Suggestionen und der heilsamen Wirkung der Selbsthypnose auseinandergesetzt hat. Autogenes Training wird zur psychischen Entlastung, bei Magen-Darmstörungen, Muskelverspannungen, chronischen Schmerzen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Migräne und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit eingesetzt.
Wärmeübung: Ziel ist die Entspannung der Muskulatur, die Hemmung des aktivierenden sympathischen Nervensystems und die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems, wodurch sich die Blutgefäße erweitern, der Blutdruck sinkt, sich die Herzfrequenz reduziert und Regeneration eintritt.
Diese Übung kann im Sitzen (Droschkutscherhaltung) oder im Liegen durchgeführt werden. Schließen Sie Ihre Augen, versuchen Sie Ihre Muskel zu entspannen und atmen Sie ruhig und langsam in den Bauch (nicht in die Brust). Die Suggestion lautet: Der linke Arm wird ganz warm. Stellen Sie sich dabei vor Ihre Hand wird warm, z. B. weil die Sonne oder ein Kaminfeuer sie erwärmt. Richtig angewendet, können Sie den Anstieg der Hauttemperatur (mit der anderen Hand) fühlen. Lassen Sie dann die Wärme über den linken Arm in den Nacken, von dort aus in den rechten Arm und rechte Hand wandern. Anschließend lassen Sie die Wärme in den Rücken, Oberkörper und in die Beine wandern, also in Ihren ganzen Körper.
Nach 15-30 Min. spannen Sie Ihre Muskel wieder an, ballen Sie Ihre Fäuste und strecken Sie sich. Dann öffnen Sie Ihre Augen.
Der Nachteil des autogenen Trainings ist, dass es schwer erlernbar ist und anstatt Regeneration lediglich Ruhe eintritt.
Dieses autogene Training wird auch beim Biofeedback angewendet, allerdings unter Zuhilfenahme von medizintechnischen Geräten, die periphere Temperatur, Durchblutung, Herzfrequenz, Muskelaktivität und Atmung messen und visuell rückmelden. Es kann also gemessen werden, ob die periphere Temperatur tatsächlich steigt, sich die Durchblutung verbessert, die Herzfrequenz sinkt, sich die Muskelaktivität reduziert und Bauchatmung einsetzt. Durch Rückmeldung der genannten Vitalfunktionen wird klar, was falsch oder richtig ist. So kann präzise erlernt werden, Regeneration aktiv selbst herbeizuführen. Siehe auch www.neuron-wien.at.