16/04/2025
Solidarbeitrag?
Den leisten wir schon seit Jahren aufgrund von Limitierungen und Deckelungen.
Langsam reicht es. Ich muss wirtschaftlich arbeiten und bin nicht gewillt, eine, aufgrund seit Jahren falschem Management, verschuldete Kasse zu sanieren.
Den Gedanken einer sehr lieben Kollegin aus der Steiermark kann ich nur vollinhaltlich beistimmen.
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„Solidarbeitrag der Ärzteschaft?“
Wir Hausärztinnen und Hausärzte sind für viele Menschen die erste Anlaufstelle im Gesundheitssystem. Wir sehen täglich eine große Zahl an Patientinnen und Patienten – viele mit komplexen Anliegen, viele mit dringendem Gesprächsbedarf.
Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, haben wir in den letzten Jahren bereits erheblich investiert: mehr Personal, größere Ordinationen, längere Öffnungszeiten. Wir tun das, weil wir unseren Beruf mit Überzeugung ausüben – und weil wir wissen, wie wichtig kontinuierliche, wohnortnahe Versorgung ist.
Wir sind bemüht jede Untersuchung sorgfältig zu überlegen.
Laboruntersuchungen, MRTs oder CTs werden nicht routinemäßig, sondern bei medizinischer Notwendigkeit angeordnet. Wir wägen ab, ob die Untersuchung für die Diagnose oder Therapie wirklich sinnvoll ist – im Interesse unserer Patient*innen und eines verantwortungsvollen Umgangs mit Gesundheitsressourcen.
Unsere Tarife sind gedeckelt, eine Anpassung an die realen Kosten bleibt aus. Gleichzeitig übernehmen wir laufend zusätzliche Aufgaben:
• Befunde aus den Spitäler und vor allem auch der ÖGK Ambulatorien, die nicht erklärt wurden – wir besprechen sie.
• Vorsorgeuntersuchungen die im Ambulatorium der ÖGK durchgeführt und abgerechnet wurden (mit teils fragwürdigen Laborwerten) – wir besprechen sie und leiten die Therapien ein- ohne zusätzlichem Honorar.
• Zunehmend komplexe Krankheitsbilder – wir koordinieren, therapieren und begleiten.
• Volle Ambulanzen- wir überlegen uns Strategien zur Stärkung des niedergelassenen Bereiches und zur Entlastung des Spitalsbereiches damit, vor allem in den Notaufnahmen, die Wartezeiten für echte Notälle kürzer werden.
• Lange Wartezeiten auf Facharzttermine – wir übernehmen die Koordination, führen zahlreiche Telefonate und bleiben oft auch in medizinischer Verantwortung, bis ein Termin möglich ist.
Und nun wird über einen Solidarbeitrag der Ärzteschaft diskutiert.
Wir tragen bereits seit Jahren Verantwortung – inhaltlich, organisatorisch, menschlich. Wir sind lösungsorientiert, offen für Gespräche und bereit, an einem zukunftsfähigen System mitzuarbeiten.
Was wir brauchen, ist ein konstruktiver Austausch, der die Realität in den Praxen mitdenkt – und uns den Spielraum lässt, den unsere Patientinnen und Patienten verdienen.
Wir machen unseren Beruf mit Herz und Verstand. Und wir möchten, dass das auch in Zukunft möglich bleibt.