31/07/2025
Dieses Menschsein ist wie ein Gasthaus.
Jeden Tag kommt jemand Neues an.
Freude, Angst, Erschöpfung.
Depression, Wut, leiser Mut –
sie alle stehen plötzlich vor der Tür.
Lade sie ein.
Öffne, auch wenn es schwerfällt.
Auch wenn eine ganze Schar von Sorgen dein Inneres aufwühlt
und scheinbar alles leerfegt,
empfange sie mit Würde.
Vielleicht machen sie nur Platz
für etwas, das du noch nicht sehen kannst.
Selbst dunkle Gedanken, Scham oder alte Verletzungen –
begegne ihnen nicht mit Abwehr,
sondern mit Offenheit.
Mit einem stillen Ja.
Denn jeder, der kommt,
trägt etwas in sich, das dich erinnert,
führt, heilt oder wandelt.
Nicht, weil es sich leicht anfühlt –
sondern weil es dich zurückbringt zu dir.
Zu deinem echten, ganzen Sein.
Das Leben als Gasthaus – frei nach Rumi
Ich gehe sehr in Resonanz mit diesem Gedicht von Rumi. Für mich beschreibt es genau dieses SoSein-Gefühl.
Erst wenn wir beginnen, unseren Lebensrucksack anzunehmen – mit allem, was er enthält: Ängste, Traurigkeit, alte Muster, Zweifel, Schatten – beginnt sich etwas zu verändern.
Wenn wir aufhören, uns selbst zu bewerten, zu korrigieren, zu optimieren … wenn wir uns nicht mehr nur im Licht zeigen wollen, sondern auch das Dunkle in uns würdigen, dann entsteht ein innerer Wandel.
Nicht sofort „Leichtigkeit“, aber vielleicht eine neue Durchlässigkeit.
Eine weichere Bewegung durch das Leben.
Eine tiefere Verbindung mit uns selbst.
Und dann beginnt sich ein Raum zu öffnen:
Ein Raum für Weichheit.
Ein Raum für Selbstliebe.
Ein Raum für Wahrhaftigkeit.
Das bedeutet nicht, dass wir nichts mehr gestalten können. Im Gegenteil: Wir dürfen kraftvoll kreieren, mutig leben, uns neu erfinden.
Aber der Anfang liegt in der Annahme.
Im Ja zu dem, was jetzt gerade da ist.
Und das ist nicht immer leicht –
aber es ist echt.
That’s it.
Vielleicht gehst du auch in Resonanz mit diesem Gedicht.
Wenn du magst, teile gern deinen Impuls in den Kommentaren.